Tanzen oder Wellenreiten?

Datum: Mittwoch, 28. Februar 2018 16:56


Ferienfreizeiten/Familienausflüge/Klassenfahrten 2018

Haben Sie schon eine Antwort auf die Frage: „Was macht mein Kind in den Ferien?“. Was Eltern sonst mühselig recherchieren müssen, finden sie hier auf einen Blick – und die Auswahl wird von Jahr zu Jahr immer vielfältiger. Kein Wunder, dass sich unsere kleine Titelheldin nicht entscheiden kann. In diesem Fall zwischen einem der neuen Femella-Tanz-Feriencamps (siehe Seite 67) und einem coolen Sommer-Wakeboardcamp bei Wake & Beach am Halbendorfer See (siehe Seite 64). Zudem erhalten auch Erzieher und Pädagogen viele Anregungen für spannende Klassenfahrten und Schulausflüge. Für die Ferienzeit oder Wochenenden bei gutem Wetter finden sich aber auch tolle Angebote für einen Kurzurlaub oder einen Tagesausflug mit der Familie. Insbesondere bei Feriencamps lohnt eine frühe Information wirklich, da viele Angebote begrenzt und oft schon im Frühjahr ausgebucht sind.

Checkliste für Kinder- und Jugendreisen

Einen geeigneten Reiseveranstalter für die Kinder zu finden, ist nicht einfach. Das BundesForum Kinder- und Jugendreisen e.V. hat sich zu diesem Thema Gedanken gemacht und folgende Punkte erarbeitet, um Eltern die Auswahl zu erleichtern:

  • Darstellung des Angebotes: Ist das Angebot aussagekräftig und übersichtlich? Sind alle Nebenkosten aufgezählt?
  • Erreichbarkeit: Gibt es eine Beratungs- und Informationshotline während der Reisezeit? Ist E-Mail-Kontakt möglich? Gibt es feste Zeiten, an denen ich immer jemanden erreichen kann?
  • Buchung: Wie groß ist der Aufwand zum Buchen? Erhalten Sie eine sofortige Bestätigung?
  • Informationsmaterial: Wird Ihnen nach der Buchung eine weitere Beratung angeboten? Entspricht die Reise den Erwartungen Ihres Kindes?
  • Anreise und Beförderung: Gibt es einen Mitarbeiter, der die Anreise betreut? Wie erfolgt der Transport?
  • Unterkunft: Wie groß sind die Mehrbettzimmer? Sind Räume zum Zurückziehen vorhanden?
  • Verpflegung: Können Wünsche bei den Mahlzeiten berücksichtigt werden? Gibt es eine Ausweichmöglichkeit für Allergiker?
  • Betreuung: Haben die Betreuer genügend Erfahrungen und eine Ausbildung? Sind die Betreuer für das Thema sexuelle Gewalt und Ausbeutung sensibilisiert worden?
  • Taschengeld und Wertsachenverwahrung: Können Wertgegenstände sicher verwahrt werden? Gibt es Möglichkeiten der Taschengeldverwahrung?
  • Programm: Gibt es ein Programm? Gibt es Möglichkeiten, das Programm mit zu bestimmen?
  • Abreise: Wie gestaltet der Veranstalter die Abreise?
  • Nacharbeit: Werden Treffen organisiert, um die Reise zu besprechen?

 

10 Tipps gegen Heimweh
Der Urlaub ohne die eigenen Eltern hat neben Spaß und Abenteuer oft auch eine unerwünschte Nebenwirkung: Heimweh. Das Unwohlsein in fremder Umgebung befällt besonders häufig Kinder. Wichtig ist vor allem, dass Kinder freiwillig und mit Vorfreude eine Reise beginnen. Wenn das nicht passiert, wird oft die nicht angebotene Alternative als attraktiver angesehen. Was man nicht haben kann, ist also reizvoller – in diesem Falle das Zuhausesein. Aber auch Kindern mit viel Vorfreude kann durch Überreizung oder einen Streit unter Kindern Heimweh widerfahren. Mit kleinen Tricks können Eltern das Heimweh-Risiko bei ihrem Kind gezielt senken.

01. Eltern sollten Kinder rechtzeitig in die Reisepläne einbeziehen und sich gemeinsam mit dem Reiseziel und den vielen schönen Details vertraut machen.
02. Bei den ersten Kinderferien sollten Kinder nicht zu weit verreisen. Eltern müssen im Ernstfall noch zur Stelle sein.
03. Heimwehgefährdete Kinder können Familienfotos oder eine CD bzw. MP3 mit vertrauten Geräuschen von Zuhause mitnehmen, solche Heimat-Schnipsel können über das Heimweh hinweghelfen.
04. Bevor das Kind das erste Mal allein verreist, sollte es zur Probe mal bei den Großeltern oder einem Freund übernachten.
05. Die erste Übernachtung im Schlafsack will vorher getestet sein.
06. Kurz vor der Abreise mit dem Kind sprechen und ihm Mut machen, sich jederzeit an die Betreuer zu wenden oder daheim anzurufen. Auf keinen Fall sollten Eltern dem Kind schon vor der Abreise anbieten, es zurückzuholen.
07. Den Moment des Abschieds ohne Tränen und mit viel Vorfreude gestalten. Ja, auch Mütter sollten sich am Zug für ihr Kind freuen.
08. Eltern sollten nicht täglich anrufen oder gar das Kind im Ferienlager besuchen. Das macht ein eventuelles Heimweh nur noch schlimmer.
09. Briefe/Postkarten an Eltern helfen Kindern über`s Heimweh hinweg und sind schöne Erinnerungen.
10. Wenn das Kind in der Ferne Heimweh hat, sollten Eltern erreichbar sein, sich am Telefon viel Zeit nehmen, offen und ohne Vorwürfe mit ihm sprechen und es nicht zum Bleiben drängen. Meist lindert ein verständnisvolles Gespräch mit den ihn vertrauten Menschen das Heimweh für Kinder.

Im Extremfall sollten Eltern ihr Kind abholen. Wichtig ist auch dabei: Keine Vorwürfe machen, nicht die negativen, sondern die positiven Seiten der Reise besprechen und Mut für das nächste Jahr zureden.

Fördermöglichkeiten/Zuschüsse
Bei Ferienlageraufenthalten können Eltern auf unterschiedlichsten Wegen Kosten sparen bzw. sich einen Teil der Kosten fördern lassen. Einige dieser Wege zeigen wir hier auf:

Direkt beim Anbieter
Verschiedene Anbieter betreuter Ferienangebote ermöglichen direkte Rabatte z.B. in folgender Form:

  • Frühbucherrabatt: wie bei allen Reisen, einfach erfragen.
  • Geschwisterrabatt: wenn Geschwister ins gleiche Ferienlager reisen, gibt es für Geschwister manchmal eine Ermäßigung
  • Gruppenleiterrabatt: bei manchen Anbietern kann ein Elternteil als Betreuungsperson mit ins Ferienlager fahren und dem Kind wird dafür ein Teil der Kosten erlassen
  • Wiederholungstäter: einige Ferienlager bieten für einen Folgebesuch Vergünstigungen an
  • Ratenzahlung: keine direkte Vergünstigung, aber so kann man die finanzielle Belastung wenigstens etwas strecken, vor allem für Familien mit vielen Kindern hilfreich


Förderung von Bund, Land und Kommune

  • Vom Bund: Über das sogenannte Bildungspaket des Bundes stehen Familien mit geringem Einkommen 10 Euro je Monat und Kind zur Verfügung, die angespart werden können. Pro Jahr sind so bis zu 120 Euro Förderung möglich, die als „Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben“ auch einen Ferienlagerbesuch des Kindes mitfinanzieren können. Der Antrag ist beim Ansprechpartner für Empfänger von Leistungen nach SGB II bzw. Kinderzuschlag oder Wohngeld zu stellen (meist Sozialamt oder Jobcenter).
  • Vom Land: Auch das Land Brandenburg gewährt Zuwendungen für Familienferienreisen, um sozial benachteiligten Familien, die Wohngeld, Kinderzuschlag oder ALG II erhalten, Ferienreisen oder einen Urlaub zu ermöglichen. Sie müssen ihren Wohnsitz im Land Brandenburg haben. Die Beantragung wurde im vergangenen Jahr neu geregelt und bietet jetzt viele Vorteile. Sie erfolgt beim Landesamt für Soziales und Versorgung in Cottbus (LASV). Die Anträge sind direkt zu stellen an: Landesamt für Soziales und Versorgung des Landes Brandenburg, Dezernat 53, Lipezker Straße 45, 03048 Cottbus. Nachfragen sind auch unter Telefon 0355 2893-853 oder -800 möglich. Förderfähig sind seit 2016 auch Erholungsaufenthalte in Familienferienstätten oder anderen für den Zweck der Familienerholung geeigneten Ferienunterkünften im In- und Ausland. Die Reisedauer muss mindestens 5 Tage aber höchstens 14 Tage betragen. An- und Abreise gelten als 1 Tag. Die Höhe der Zuschüsse beträgt jetzt einheitlich 8 Euro pro Person und Tag. Jetzt können auch Großeltern im Familienverband mitreisen oder allein mit dem/den Enkelkind/ern. Den Antrag und das Merkblatt finden Sie hier.
  • Auch Kommunen fördern in der Regel einmal pro Jahr einen Erholungsaufenthalt des Kindes in einem Kinderferienlager – meist bis zu 14 Tagen pro Kalenderjahr. Hierbei ist aber zu beachten, dass der entsprechende Topf des Jugendamtes nicht endlos gefüllt ist. Daher empfiehlt es sich, rechtzeitig die Anfrage zu stellen. Die Höhe des Zuschusses richtet sich nach den jeweiligen kommunalen Festlegungen, in Cottbus gibt es eine direkte Förderung an Familien in diesem Bereich gar nicht, im Landkreis Spree-Neiße wird die Förderung abhängig von der besonderen Familiensituation bestimmt, andere Kommunen wiederum fördern bis zu 85 % des Gesamtpreises. Die Telefonnummer Ihres zuständigen Jugendamtes können sie leicht unter der bundeseinheitlichen Behördennummer 115 (ohne Vorwahl aus allen Netzen) erfragen.

Es gibt aber auch hier und da individuelle Fördermöglichkeiten wie in Cottbus aus dem Fördertopf „Wir helfen“ der Lausitzer Rundschau. Hier können Eltern unter www.lr-online.de/unternehmen/wirhelfen direkt online eine Unterstützung beantragen.

Günstige Ferienfreizeiten
In vielen Kommunen veranstalten gemeinnützige Vereine oder Anbieter Ferienangebote zu vergleichsweise günstigen Konditionen und werden dabei oft von der jeweiligen Kommune unterstützt. In der Regel gibt es beim jeweiligen Jugendamt einen Überblick über diese Angebote, die man ansonsten nur sehr schwer recherchieren kann.

Betreute Kinderferien mit Handicap
Kinder mit körperlichen Einschränkungen müssen nicht auf eigenständige Ferienreisen verzichten. Das Deutsche Rote Kreuz bietet ein umfangreiches Betreuungsangebot für alle, die körperlich nicht zu hundert Prozent fit sind. In den meisten Fällen gehört ein Arzt der Reiseleitung an, um in Notfällen jederzeit helfen zu können. Das DRK-Mitarbeiterteam sorgt von Anfang bis zum Ende der Reise für qualifizierte Betreuung. Für das Gepäck gibt es zusätzliche Helfer. Auch kümmert sich das DRK um eine möglichst günstige Buchung der Reise und Anreise, Gepäckservice, Reise-Versicherungen, abwechslungsreiche Küche sowie um Bewegungs- und Unterhaltungsprogramme. Eine besondere Sorgfalt wird für die Auswahl der Urlaubsgebiete aufgewendet, bei denen auf landschaftliche Schönheit, intakte Natur und interessante Sehenswürdigkeiten geachtet wird. Das gilt auch für die Unterbringung. Über aktuelle Reiseangebote beraten die DRK-Reiseanbieter für betreutes Reisen vor Ort:

Kreisverband Niederlausitz e.V.
Gartenstraße 14, 03130 Spremberg

Kreisverband Calau e.V.
Am Friedhof 4, 03205 Calau, Tel.: 08 000 365 000