Was steckt in der Brotbüchse?

Datum: Donnerstag, 29. September 2016 15:58

Im vergangenen Schuljahr haben wir in einigen Schulen mal nachgefragt, ob der Lehrer für uns einen Blick über den Lehrertisch hinein in die Brotdosen der Schulkinder werfen kann. Das Ergebnis unser Recherche ist mehr als ernüchternd. Selbst der Versuch einiger bemühter Lehrer, die Eltern auf die Notwendigkeit einer gesunden Mahlzeit anzusprechen, scheiterte oft mit Unwissenheit und Antworten wie: „Mein Kind braucht was Süßes, sonst kann es sich nicht konzentrieren“, „Mein Kind liebt mich für das Überraschungsei in der Brotbüchse und ist dadurch besser gelaunt“. Auch unangenehme Bemerkungen mussten so einige Lehrer über sich ergehen lassen. Kein Wunder, dass der ein oder andere Lehrer damit allein steht und selbst das Thema gesunde Ernährung im Lehrplan für die Katz ist. Das, was die Kinder im Unterricht zum Thema lernen, kann natürlich nur durch die Eltern zu Hause umgesetzt werden.


Gesunder Schulbeginn
Gute Leistungen in der Schule sind nicht nur eine Frage der Intelligenz. Wichtig ist auch, das Gehirn optimal mit Nährstoffen zu versorgen. Das gesündeste Pausenbrot ist nicht die Milchschnitte, es sollte ein Brot aus vollem Korn sein. Gewöhnen Sie Ihr Kind an Vollkornprodukte, hier stecken die meisten wertvollen Nährstoffe drin. Achten Sie darauf, dass der Brotbelag nicht zu üppip ist. Fettarme Käse- und Wurstsorten sind leichter verdaulich, enthalten wichtiges Eiweiß und weniger Kalorien.

Jetzt wirds bunt
Obst und Gemüse sollte immer dabei sein und gehört in jede Brotbox! Sie enthalten die meisten wichtigen Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Kinder essen doppelt so viel Obst und Gemüse, wenn es ihnen mundgerecht angeboten wird. Schneiden Sie Möhren, Kohlrabi, Gurken oder Paprika in dünne Streifen. Auch Radieschen und kleine Tomaten kommen bei den Kids gut an. Beliebt ist bei Kindern auch ein kleiner Obstsaltat, in einem kleinen Behälter zum Rausnaschen. Joghurt und Quark sind auch gefragt, sie enthalten Calcium und wertvolles Eiweiß und Vitamine. Achten Sie wie bei allem anderen darauf, was tatsächlich enthalten ist.

Liebe Eltern, Sie tun Ihrem Kind und seiner Gesundheit sowie dem schulischen Erfolg keinen Gefallen, wenn morgens in aller Hektik Milchschnitte, Knoppers oder andere Riegel in der Schulmappe landen. Schockierend ist ebensooft die Wahl falscher Getränke! Eistee, Limonade, Fruchtsaftgetränke u.ä. findet man bei fast jedem Kind in der Trinkflasche. Spätestens beim ersten Zahnarztbesuch, wenn beim Bohren Tränen rollen, sollten Eltern ein schlechtes Gewissen bekommen. Denken Sie daran: Ihr Kind kann es garnicht besser wissen, Sie sollten Vorbild sein! Die Verantwortung im Umgang mit den vielen „Extras“ liegt allein bei den Eltern. Wer früh anfängt, seinem Kind ausgewogene Ernährung auch mit Obst und Gemüse schmackhaft zu machen, hat es mit dem „Nein“ am Süßigkeitenregal leichter. Eltern sollten mit ihren Kindern den Umgang mit Süßigkeiten und Snacks lernen. Erklären Sie, warum die „Extras“ nicht zur gesunden Ernährung gehören. Zuckeraustauschstoffe sind keine Alternative! Egal ob Zucker oder Zuckeraustauschstoffe: beides ist nicht gut. Sie trainieren das Verlangen nach Süßem erst an. Trösten Sie Ihr Kind nie mit Süßigkeiten, sonst verlangt es auch später in belastenden Situationen danach.

Wenn naschen, dann zu Hause! Nehmen Sie Rücksicht auf andere Kinder, die vielleicht schon aus gesundheitlichen Gründen nicht naschen dürfen. Auch sollten Freundschaften nicht über Süßigkeiten geknüpft werden.

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