Erkältung oder Heuschnupfen?

Datum: Montag, 03. April 2017 13:16


Start der Pollensaison: Johanniter geben Tipps für Allergiker

Ständiges Niesen, tränende Augen, laufende Nase: Die klassischen Erkältungssymptome können auch auf Heuschnupfen hinweisen, denn Hasel und Erle haben bereits zu blühen begonnen. Tausende von Menschen sind in Deutschland von dieser allergischen Erkrankung betroffen. Die Experten der Johanniter-Unfall-Hilfe geben Tipps, wie die Pollenallergie erkannt, gelindert und behandelt wird.

Erkältung oder Heuschnupfen – was sind die Unterschiede? Die Symptome der Pollenallergie ähneln den Beschwerden bei einer Erkältung: Nasenlaufen, Niesanfälle, gerötete oder brennende Augen sowie Jucken im gesamten Nasen-Rachen-Bereich. Dazu kommen häufig allgemeine Symptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Kopfschmerzen. Doch es gibt auch Unterschiede: Typisch für den Heuschnupfen im Gegensatz zu einem Infekt ist zum Beispiel das plötzliche Auftreten der Symptome bei Kontakt mit Pollen, also häufig außerhalb der Wohnung. Ist das Nasensekret bei Heuschnupfen wässrig und klar, kann es beim Erkältungsschnupfen gelblich verfärbt sein. Typisch für Pollenallergiker ist auch, dass der Heuschnupfen bei Regen nachlässt, weil die Luft von den Blütenpollen reingewaschen wird. Denn Allergien wie Heuschnupfen werden ausgelöst, indem Pollen von Gräsern und Bäumen über die Atmung aufgenommen werden. „Kommen die Schleimhäute in Mund, Nase oder Augen damit in Berührung, gibt der Körper sogenannte Histamine ab, die die genannten Symptome hervorrufen“, erklärt der Ausbildungsleiter der Johanniter in Südbrandenburg, Christian Rothbart.

Heuschnupfen erkennen und lindern: Bei Verdacht auf eine Pollenallergie sollte der Hausarzt zu Rate gezogen werden. Wichtig ist zunächst, durch einen Test klären zu lassen, ob eine Allergie vorliegt, und gegen welche Pollen. Darauf basierend wird der Hausarzt dann eine geeignete Behandlung empfehlen. Wer stark unter Pollenallergie leidet und die Symptome auf lange Sicht bekämpfen will, kann über eine Langzeitbehandlung nachdenken: Die sogenannte Hyposensibilisierung programmiert das Immunsystem dauerhaft um und macht es weniger empfindlich. Die präventive Therapie verlangt einen langen Atem und kontinuierliche Kontrolle: Bei einer Hyposensibilisierung werden die allergieauslösenden Stoffe über einen längeren Zeitraum per Tabletten oder Spritzen verabreicht.

Wenn Heuschnupfen gefährlich wird: Bleibt eine Pollenallergie unbehandelt, kann es zum allergischen Asthma kommen, bei Asthmatikern verändern sich statt der oberen dann sogar die tiefen Atemwege, die sogenannten Bronchiolen. Akute lebensbedrohliche Verläufe sind bei Pollenallergien glücklicherweise sehr selten. Aber bei allen Allergien gilt: „Stellen sich neben typischen Beschwerden z.B. Kreislaufprobleme oder eine Quaddelbildung am ganzen Körper ein, sollten Betroffene umgehend den Rettungsdienst über die Notfallnummer 112 alarmieren.“

Symptome lindern: Die Johanniter raten zu ebenso einfachen wie wirksamen Maßnahmen: Aufenthalte im Freien an Tagen mit stärkerem Pollenflug vermeiden, die eigenen vier Wände möglichst pollenfrei halten (vorwiegend nach Einbruch der Dunkelheit oder vor Sonnenaufgang lüften), abends duschen und Haare waschen, regelmäßig Bettwäsche und Handtücher bei mindestens 40 Grad waschen. Glatter Boden sollte alle zwei Tage gewischt werden; der Teppichboden noch häufig gesaugt. Empfehlenswert sind spezielle Pollenfilter, damit die Partikel nicht in die Luft geblasen werden. Beim Autofahren gilt: Fenster zu. Denn Niesattacken am Steuer können gefährlich werden. Damit die Pollen nicht durch die Lüftungsanlage ins Auto gewirbelt werden, helfen Pollenfilter, die auch nachträglich eingebaut werden können.


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