Spielfreundliche Eltern

Datum: Freitag, 29. November 2013 08:49

Wie schaffen Sie angemessene Spielbedingungen für Ihr Kind?

Karl-Heinz Köckritz, Diplom-Sozialarbeiter/-pädagoge, Diplom-Pädagoge Jugendhilfe Cottbus gem. GmbH, Erziehungs- und Familienberatungsstelle, Thiemstraße 39, 03050 Cottbus

Jedes Kind hat das innere, ursprüngliche Bedürfnis zu spielen. Spielen ist kein Zeitvertreib. Spielen ist lernen für das Leben. Wird der natürliche Antrieb nicht gehemmt, findet es seinen Weg. Dazu braucht das Kind sich verständnisvoll verhaltende Eltern. Spielen will schrittweise durch Erfahrung gelernt werden. Dazu braucht das Kind unsere einfühlsame, unaufdringliche, fast unmerkliche Hilfe. In den ersten Lebensjahren entscheidet sich, ob und wie Kinder spielen und Leben erlernen.

Folgende Fragen sollten Eltern sich stellen:

  • Schaffen wir Platz zum Spielen?
  • Lassen wir soviel wie möglich spielen?
  • Unterbrechen wir das Spiel unnötig oder beliebig?
  • Stellen wir zuviel Spielzeug bereit?
  • Drängen wir und treiben wir das Kind an?
  • Lassen wir das Kind selbst versuchen und probieren?
  • Kritisieren und verbessern wir häufig?
  • Zeigen wir ernsthaftes Interesse am Spiel des Kindes?
  • Geben wir Gelegenheit zum Alleinspielen?
  • Unterstützen wir gemeinsames Spielen mit anderen Kindern?
  • Machen wir einen Unterschied zwischen Spielzeug für Jungen und Mädchen?
  • Lassen wir das Aufräumen zur täglichen Tragödie werden?


Wer die Antworten meint für sich klar zu haben, entscheidet nun, ob er weiterliest.

Spielfreundliche Eltern schaffen Platz zum Spielen, lassen soviel wie möglich spielen, unterbrechen nicht unnötig bzw. kündigen die Unterbrechung beizeiten an, stellen nicht zuviel Spielzeug bereit, drängen nicht und treiben nicht an, lassen das Kind selbst versuchen und probieren, kritisieren nicht besserwisserisch, zeigen ernsthaftes Interesse, aber loben nicht überschwänglich, geben Gelegenheit zum Alleinspielen, spielen unaufdringlich und zurückhaltend mit, unterstützen gemeinsames Spielen mit anderen Kindern, respektieren das Eigentum des Kindes, machen keinen Unterschied zwischen Jungs- und Mädchenspielzeug, lassen Aufräumen nicht zum täglichen Kampfplatz werden.

So einfach ist es, so schwer ist es.