Lausitzer Ölfibel

Datum: Montag, 27. März 2023 16:54


Foto: SMarina istock

Regionale Speiseöle für die gesunde Familienküche

Ein halbes Dutzend Ölmühlen zwischen Spreewald und Oberlausitz holt aus Ölsaaten und Kernen das Beste heraus. Hier werden – oft von Familienhand geführt – qualitativ hochwertige Öle nach traditionellen Rezepten gefertigt. Bevor wir einige von ihnen vorstellen, geben wir einen kleinen Einblick in die Vielfalt und die Inhaltsstoffe verschiedener Öle. Soviel vorweg: Fast alle Pflanzenöle sind echte Gesundheitsbooster für unseren Körper und sollten daher in keiner Familienküche fehlen.

Die Inhaltsstoffe

Die meisten Pflanzenöle enthalten für den Körper wichtige Fettsäuren. Als besonders gesund gilt die mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäure. Einfach ungesättigte und Omega-6-Fettsäuren braucht der Körper ebenfalls. Sie sind in besonders hohen Anteilen in Pflanzenöl enthalten, während tierische Fette in Fleisch – aber auch Kokos- und Palmfett – mehr von den weniger gesunden gesättigten Fettsäuren enthalten. Nach Untersuchungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung kann man Herzkrankheiten vorbeugen, wenn man weniger ungesunde und stattdessen mehr gesunde Fettsäuren zu sich nimmt. Da jedes Öl unterschiedlich zusammengesetzt ist, lohnt es sich, verschiedene Öle zu verwenden.

Raffiniert oder kaltgepresst?

Für die Herstellung raffinierter Öle kommen Hitze und Chemikalien zum Einsatz, so dass diese Öle geschmacksneutral, lange haltbar und hitzebeständig sind. Sie eignen sich gut zum Braten und Frittieren. Kalt gepresstes Öl wird schonender hergestellt, ohne Hitzezufuhr. Es schmeckt intensiver und ist nicht so lange haltbar wie raffiniertes Öl. Kaltgepresstes Öl sollte nicht zum Braten oder Frittieren verwendet werden, sondern für Salate, Dressings, Desserts, Dips oder Pesto. Anders als bei kaltgepresstem Öl darf die Saat bei nativem Öl vor dem Pressen nicht geröstet werden, nach dem Pressen wird das Öl nur noch gefiltert. Es schmeckt besonders intensiv und aromatisch und ist ebenfalls nur für die kalte Küche geeignet.


Als besonders gesund gelten die mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäure, einfach ungesättigte und Omega-6-Fettsäuren braucht der Körper ebenfalls. Gesättigte Fettsäuren, wie sie v.a. in tierischen Produkten vorkommen, dienen als Energielieferant. Hiervon nehmen wir in der Regel mehr als empfohlen auf. (Angaben in Prozent)

Sonnenblume oder Olive?

Aufgrund ihrer unterschiedlichen Inhaltsstoffe lohnt es sich, verschiedene Öle zu verwenden. Die Klassiker in der Küche sind Raps-, Oliven- und Sonnenblumenöl.
Rapsöl eignet sich durch die Hitzebeständigkeit und Geschmacksneutralität für fast alle Gerichte. Es enthält viel Vitamin E und besonders viele der gesunden ungesättigten Fettsäuren.
Sonnenblumenöl zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Vitamin E und Omega-6-Fettsäuren aus.
Olivenöl enthält vergleichsweise viel einfach gesättigte Fettsäure und sekundäre Pflanzenstoffe. Sein intensives Aroma macht es zum idealen Begleiter von Salat und Co.
Wir empfehlen auch mal Öle abseits der Klassiker zu probieren. Walnussöl und Leinöl verfeinern mit ihrem nussigen Geschmack Salate oder Quarkspeisen – auch Hanföl ist hierfür geeignet. Sesamöl passt gut zur asiatischen Küche. Eine Übersicht mit gängigen Ölen und ihren Verwendungszwecken finden Sie auf der folgenden Doppelseite.

Welches Öl für Babybrei?

Gerade in den ersten Lebensjahren brauchen Kinder für die Entwicklung von Nervenzellen und Sehkraft eine ausreichende Zufuhr der Omega-3-Fettsäure DHA – am besten aus Seefisch und Öl. Dazu geben Eltern dem selbstgemachten Brei nach dem Kochen auf 100 g Brei 10 g Öl zu. Auch bei gekauftem Brei sollte eventuell noch etwas Öl untergemischt werden. Olivenöl eignet sich genauso wie Sonnenblumen- oder Rapsöl – am besten ist es, regelmäßig zu wechseln. Kalt gepresstes Öl kann ebenso verwendet werden wie natives. Spezielles Beikostöl braucht es nicht. Das ist vergleichsweise teuer und hat bei Ökotest schlecht abgeschnitten.

Öl richtig lagern

Um die wertvollen Nährstoffe zu erhalten, sollte Öl vor Wärme und Licht geschützt werden. Einige Öle sind bereits in dunklen Flaschen abgefüllt. Ansonsten kühl und dunkel lagern, beispielsweise im Kühlschrank. Olivenöl trübt dort zwar ein – das tut aber der Qualität keinen Abbruch.

Ölvorkommen in der Lausitz

Kanow-Mühle Sagritz

Produkte: Argan-, Erdnuss-, Hanf-, Haselnuss-, Lein-, Kirschkern-, Kokos-, Kürbiskern-, Leindotter-, Mandel-, Mariendistel-, Mohn-, Oliven-, Paprikakern-, Raps-, Schwarzkümmel-, Senf-, Sesam-, Sonnenblumen-, Traubenkern-, Walnuss-, Weizenkeimöl, Mehle und Saaten, Spezialitäten, Geschenke
Hofladen: Kanow-Mühle 1, 15938 Golßen
geöffnet: Mo-Fr 8-17 Uhr, Sa 9-12 Uhr

www.kanow-muehle.de 

Kunella Feinkost

Produkte: Rapsöl, Olivenöl, Distelöl, Walnussöl, Sesamöl, Kürbiskernöl, Erdnussöl, Hanföl, Leinöl, Mayonnaisen – auch vegan, Ketchup, Saucen, Knoblauch, Kapern, Meerrettich, Würzmittel

www.kunella-feinkost.com 

Lausitzer Ölmühle Hoyerswerda

Produkte: Leinöl, Leinölcreme, Leinkuchen, Leinsaat
Laden: August-Bebel-Str. 5, 02977 Hoyerswerda
geöffnet: Mo-Mi 8-15 Uhr, Do 8-17 Uhr, Fr 8-13 Uhr, jeden ersten Samstag im Monat 10-12 Uhr

www.lausitzer-oelmuehle.de 

Öl & Gut

Produkte: Lein- und Schwarzkümmelöl, Ligurisches Olivenöl, Gewürze, Seifen

www.ölundgut.de 

Ölfreund

Produkte: Lein-, Leindotter-, Hanf-, Kokos-, Kürbiskern-, Mandel-, Mohn-, Schwarzkümmel-, Sesam- und Sonnenblumenöl

www.oelfreund.de 

Ölmühle Ballaschk

Produkte: Lein-, Schwarzkümmel-, Leindotter-, Hanf- und Olivenöl

www.balbur.de 

Windmühle Straupitz

Produkte: Leinöl, Leinkuchen, Tongefäße, Geschenkartikel
Hofladen, Mühle und Gastronomie: Laasower Straße 11a, 15913 Straupitz
geöffnet: Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa-So 10-18 Uhr

www.windmuehle-straupitz.de 

www.muehlenshop-straupitz.de