Best Practise in der Lausitz: zwei Beispiele

Datum: Donnerstag, 30. April 2020 15:05


Online-Lernen auf der Sonnenterrasse – für SchülerInnen des Paul-Fahlisch-Gymnasiums ist das der Schulalltag in Corona-Zeiten.

„Technisch und methodisch ein riesen Sprung“ – Florian Schöning vom Paul-Fahlisch-Gymnasium in Lübbenau vergleicht die Medienkompetenz mit dem Sprachlernen.

Florian Schöning ist Lehrer und Schulcloud-Verantwortlicher am Paul-Fahlisch-Gymnasium Lübbenau und machte es sich schon vor der Schulschließung zur Aufgabe, seiner Schule digitale Möglichkeiten nutzbar zu machen. Verschiedene Förderprogramme wurden genutzt, z.B. um die Schule mit WLAN auszuleuchten, aber auch bei der HPI Schulcloud zählt das Gymnasium zu den Pilotschulen. In der plötzlichen Umstellung auf Homeschooling sieht er einen großen, digitalen Lerngewinn, aber auch einige Schwachstellen in der Infrastruktur wurden deutlich.

Wie sind Ihre Erfahrungen mit der HPI Schulcloud?

Schon vor der Schulschließung wurden durch schulinterne Fortbildungen viele LehrerInnen zur Arbeit mit der Cloud angeregt und dadurch stieg auch die Zahl der Schüler, welche diese Möglichkeit nutzen konnten. Am ersten Tag der Schließung waren 95 % der LehrerInnen und SchülerInnen in der Lage, mit der HPI Schulcloud zu arbeiten. Die Cloud ist sicher, benutzerfreundlich und das HPI stellt einen tollen Support zur Verfügung. Es gibt noch viel Potenzial und genügend Dinge oder Funktionen, die wir uns noch wünschen, an denen das HPI auch arbeitet, aber deren Fehlen eben manchmal im Alltag auffällt.

Wie ist Ihr Fazit nach den ersten zweieinhalb Wochen Homeschooling, funktioniert es gut?

Zusätzlich zum digitalen Unterricht in der Cloud haben wir Videokonferenzen durchgeführt und standen den Schülern für fächerspezifische und auch technische Fragen zur Verfügung. Es ist technisch und methodisch insgesamt ein großer Sprung für viele Beteiligte. Viele lernen erst jetzt, was der Computer, das Internet und etliche digitale Tools wirklich können und wofür wir sie effizient und effektiv verwenden können. Bei solchen Sprüngen kommt es natürlich auch vor, dass man an einer Hürde hängen bleibt, aber wir alle lernen in diesem Prozess und können Fehler korrigieren und uns verbessern.

Welche Hürden haben sich Ihnen aufgezeigt?

Einige Haushalte haben nicht das entsprechende Equipment oder die Internetverbindung, um Dinge so nutzen oder bearbeiten zu können, wie man sich das vorstellt. Da müssen wir als LehrerInnen mit viel Augenmaß und Fingerspitzengefühl herangehen und schauen, wie wir die SchülerInnen trotzdem optimal fördern können. Das trifft übrigens auch für die Schulen zu. Ich hätte das, was ich im Homeoffice für die SchülerInnen aufbereitet und vorbereitet habe, nicht in der Schule machen können, da die technischen Möglichkeiten dort nicht ausgereicht hätten.

Welche Vorteile sehen Sie in der digitalen Beschulung der SchülerInnen?

Ein großer Vorteil ist der enorme Lerngewinn auf allen Seiten in Bezug auf Medien, Internet, Kommunikation und Technik. Ich vergleiche das mit der Situation, wenn man ins Ausland geht, um eine Sprache zu lernen. Das geht schneller und nachhaltiger, als wenn man in der Schule die Sprache lernt. Bei der späteren Arbeit in einer digitalen Welt werden die SchülerInnen davon profitieren.