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Titelthema :: Seite 70 Doch auch beim klassischen Bäcker sind die Zuta- ten naturbelassen. Anders als bei industriell gefer- tigten Süßwaren schmeckt man beim Kuchen vom Bäcker, dass hier mit Leidenschaft und Tradition ge- arbeitet wird. Das weiß man spätestens, wenn man die handwerklich hergestellte Stolle vom Bäcker mit der industriell gefertigten aus dem Supermarkt vergleicht. Und nirgendwo sonst ist so viel Innovati- on. Das Bäckerhandwerk beeindruckt nicht nur mit mehr als 3.000 Brotspezialitäten, sondern kreiert auch regelmäßig neue Rezepturen für Torten und Gebäck. Hier bekommt der Gaumen fast wöchent- lich neue Genusskreationen geboten. Wer im Alltag auf eine ausgewogene, abwechslungsreiche und ge- sunde Ernährung achtet, der darf gelegentlich auch mal beim Süßen schwach werden. Insofern lautet unsere Empfehlung: Wenn Sie Ap- petit auf Kuchen oder Torte haben, dann holen Sie diese beim Bäcker und nehmen Sie sich bei der Ge- legenheit gleich noch ein frisches Brot mit. In die- sem Sinne: eine genussvolle Vorweihnachtszeit! Noch mehr Infos für Familien: Warum Brot so gesund ist, verrät der kleinste Bäcker der Welt Eltern und Kindern in seinem gleichnamigen Onlineportal Bäckman. Mit kind- gerechten Informationen, leicht nachzubackenden Rezepten, kurzen Erklärvideos und einem Brot-Rap werden Kinder unterhaltsam ans Thema Brot her- angeführt. www.baeckman.de se robusten Sorten passen gut zum Öko-Landbau. Die rechtlichen Mindeststandards für den Öko- Landbau verbieten neben dem Einsatz von chemi- schem Dünger auch den Einsatz von Gentechnik. Ökologische Anbauverbände wie Demeter oder Bioland haben noch strengere Kriterien, beispiels- weise in Bezug auf erlaubte Zusatzstoffe und Hilfs- mittel. Diese stehen im Verdacht Allergien auszu- lösen. Bio-Bäcker reduzieren deren Einsatz daher auf ein Minimum oder setzen auf natürliche Trieb- und Hilfsmittel wie Weinstein oder Pottasche. Bio-Waren vom Bäcker haben noch mehr Plus- punkte: In der Regel wird Vollkorn-Mehl verwen- det – außer dort, wo es technisch nicht möglich ist. Bestimmtes Gebäck gelingt nur mit Weizen- bzw. Auszugsmehl. Zudem reduzieren Bio-Bäcker den Einsatz von Zucker. Sie setzen möglichst auf natür- liche Süße aus Obst, Trockenfrüchten oder Honig. Gesundes Naschwerk? Und damit wären wir wieder beim Anfang unseres Textes. Während wir mit dem Kauf von Brot oder Brötchen vom Bäcker nicht nur regionale Wirt- schaftskreisläufe stärken, sondern uns auch ein gesundes Lebensmittel auf den Tisch holen, ist es beim Kuchen nicht ganz so einfach. Süßes wie Apfeltasche oder Buttercremetorte ist auf der Lebensmittelpyramide erst gar nicht zu finden. Wie schädlich die Auswirkungen eines dauerhaft zu hohen Zuckerkonsums auf unseren Körper sind, ha- ben wir ausführlich im lausebande-Titelthema vom Juni 2019 geschildert. Nichtsdestotrotz wollen wir den Genuss der süßen Teilchen keineswegs verdam- men – zumal sich Kuchen, Kekse und Torte in der lausebande-Redaktion größter Beliebtheit erfreuen. Auch wer auf eine gesunde Ernährung achtet, möchte ab und zu mal naschen – gerade jetzt in der Weihnachtszeit. Wir wollen daher mit einem Plädoyer für Klasse statt Masse schließen. Statt Gebäckmischung oder abgepackten Marmorku- chen vom Discounter empfehlen wir gesundheits- bewussten Familien den Gang zum Bäcker des Vertrauens. Das Geld für den Genuss ist besser im traditionell hergestellten Dominostein aus der Backstube angelegt als in der in Plastik einge- schweißten Großpackung Dominosteine vom Su- permarkt. Der Gang zum Bio-Bäcker ist ein guter Kompromiss, da hier Genuss und Gesundheit eine schmackhafte Komposition eingehen. Süße Sünde: Gebäck und Torten vom Bäcker. © Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V., Foto: Darius Ramazani

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