Seite 26 - lausebande-02-2014

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Titelthema :: Seite 26
Notar nur handschriftlich rechtsgültigen Testament
bleiben eigentlich nur noch Prüfungen an Schule
und Universität als letzte Domänen der Handschrift
– vorerst. Auch fast alles, was Kinder lesen, ist in
Druckbuchstaben geschrieben. Einige Zeitungen
haben daher bereits das Ende der Schreibschrift
ausgerufen. So gesehen könnte die Grundschrift
eine neue evolutionäre Stufe in der Jahrhunderte
langen Geschichte der Schreibschrift einläuten.
Dafür spricht auch, dass Kinder in der Schule eine
Schreibschrift lernen, die sie später im Beruf nicht
mehr brauchen. Die Befürworter der Grundschrift
sehen allerdings kein Aussterben der Schreibschrift,
da für sie die Grundschrift auch eine Schreibschrift
ist. Sie sei mit zunehmender Schreibübung geläufig
schreibbar und könne bei weiterem Gebrauch zur
individuellen Handschrift weiterentwickelt werden.
Schreiben ist Kultur
Schreiben ist ein zentrales Kulturgut, das in unse-
rer schriftsprachlichen Zivilisation während der
Kindheit erlernt wird. Die sichere Beherrschung der
Schriftsprache trägt wesentlich zum schulischen
und späteren beruflichen Erfolg bei. Die Mitglieder
der Aktion Deutsche Sprache befürchten, dass mit
der Abschaffung der herkömmlichen Schreibschrift
ein weiteres Kulturgut der deutschen Sprache
dem Zeitgeist geopfert wird. Bereits heute hat die
deutsche Sprache mit Anglizismen und der Vermi-
schung mit der englischen Sprache zu kämpfen.
Auch mit der Rechtschreibung und Grammatik ha-
ben immer mehr Jugendliche und auch Erwachsene
ihre Probleme.
Schrift umgegangen wird und ob wenigstens an der
Schule ein einheitliches Konzept zu Grunde liegt.
Geht Ihr Kind in eine höhere Klassenstufe, sollten
Sie Ihr Kind beim Schreiben lernen begleiten und
bei Ungewissheit das Gespräch mit Lehrern oder
Schulleitung suchen.
Da die Grundschrift zum ersten Mal im Mai 2010
veröffentlicht wurde, kann es noch keine Erfah-
rungen in weiterführenden Schulen geben. Es gibt
vereinzelte Erfahrungen an Sekundarschulen mit
Kindern, die in der Grundschule ausschließlich
handgeschriebene Druckschrift verwendet haben.
Nach Angaben des Grundschulverbandes sind diese
Erfahrungen positiv zu bewerten. Die Schriften sei-
en leserlicher als viele andere, die Kinder schrieben
genau so schnell wie die anderen Kinder. Allerdings
gibt es hierzu keine neutralen Untersuchungen.
Stirbt die Schreibschrift aus?
Es gibt noch wenig wissenschaftliche Untersu-
chungen zur Tauglichkeit der unterschiedlichen
Handschriften. Oft sind diese dann auch noch sehr
ideologisch geprägt. So sei der große Vorteil der
Grundschrift die Tatsache, dass sie in unsere Zeit
passt. Der Computer gehört in Kindergärten, Grund-
schulen und so manchem Kinderzimmer längst
zum nicht mehr wegzudenkenden Inventar. Kinder
bedienen ihre Smartphones nicht selten sicherer
als ihre Eltern. Tastaturen haben das Schreiben
von Hand im Alltag vieler Menschen auf Nischen
wie Einkaufszettel oder Postkarten verdrängt, für
Bewerbungen werden kaum noch handschriftliche
Lebensläufe verlangt und selbst offizielle Anschrei-
ben kann man neuerdings per E-Postbrief komplett
papier- und stiftfrei versenden. Neben dem ohne
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