Seite 4 - lausebande-02-2014

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Aktuelles :: Seite 4
So ein verrücktes Cover
hatten wir lange nicht!
„Titelstar“ Aaron (8) wurde in sei-
ner Schule tatsächlich selbst mit
Grundschrift und Schreibschrift
verwirrt, die Engel verkörpern sein
Papa und der Chefredakteur unse-
rer lausebande. Fotografiert hat wie
immer Steffen Schwenk (mehr un-
ter www.light-impression.de).
Ein herzlicher Dank für die En-
gel-Kostüme geht an den Kos-
tümverleih Biebrach in Cottbus.
redaktion@lausebande.de
www.light-impression.de
Unser Titelfotograf:
Hochzeiten, Mütter-Models, Porträts ...
Die Schrift und das Schrei-
ben verändern sich. Erst
die Schreibmaschine, jetzt der
Computer: Maschinen können
das Schreiben mit der Hand erset-
zen. Mit Tablet und Smartphone
werden auch Alltagsmeldungen
immer häufiger elektronisch verfasst. Das, was man
heute als Schreiben bezeichnet, wird zunehmend
bloßes Tippen. Warum also sollen Kinder das Sch-
reiben nicht gleich auf der Tastatur lernen? Die Ant-
wort: Weil ihr Gehirn dabei kaum sensomotorische
Reize empfängt! Tippen verlangt nichts als ein ein-
förmiges Auf und Ab der Finger. Ob das Kind einen
Buchstaben tippt oder eine Zahl – stets bleibt die
Bewegung gleich. Schreiben mit der Hand dagegen
verlangt besondere Handbewegungen, die jeweils
für nur diesen einen Buchstaben typisch sind. Wir
sehen nicht nur den Buchstaben, sondern wir füh-
len auch die dazugehörige Schreibbewegung. Wer
nur am Computer tippt, wird sich keine geläufige
Handschrift aneignen können. Die pädagogische
Devise lautet folglich: Vom (Schreib-)Handwerk zur
(Schreib-)Maschine, nicht umgekehrt.
Schule, Ausbildung und Hochschule sind die le-
bensbedeutsamen Bereiche, in denen die Hand-
schrift noch tragende Bedeutung hat. Lehrern,
Schülern und Studenten wird der Wert einer klaren
und lesbaren Schrift beständig vor Augen geführt.
Durch die zunehmende Nutzung von Computer und
Handy im Lebensalltag aber „verlernen“ Kinder
und Jugendliche die Handschrift – oder nehmen sie
nicht (mehr) wichtig. Und zu fragen ist: Unterstützt
Schule nicht manchmal diese Geringschätzung des
„Schreib-Handwerks“?
Dabei sind das handschriftliche Festhalten von Ge-
danken und Ergebnissen, auch vielfältige Übungs-
formen in den meisten Fächern Alltagsgeschäft für
Schülerinnen und Schüler. Allerdings schreiben
Kinder und Jugendliche heute in der Schule bedeu-
tend weniger als in früheren Jahrzehnten. Heute
erhalten sie (völlig unnötig) das meiste als Kopie,
und zur Übung oder Lernkontrolle gibt es einen Lü-
ckentext. Kinder aber brauchen auch und gerade
heute in der Schule Zeiten und Räume, um (ihr) Sch-
reiben mit der Hand erfahren, üben, erproben und
anwenden zu können. Dazu bedarf es einer neuen
Wertschätzung für die Handschrift in der Schule.
Ich freue mich sehr, dass das Familienmagazin lau-
sebande sich diesem Thema annimmt.
Ulrich Hecker
Stellv. Vorsitzender des Grundschulverbands
www.grundschulverband.de
Liebe Kinder und Jugendliche, liebe Eltern,
liebe Leserinnen und Leser,
Open Air Highli
Gerhard Schöne
05.06.2011, 18