Seite 28 - lausebande_02-2015

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Titelthema :: Seite 28
• Im Geburtskanal erhält das Baby von der Mutter
schützende Bakterien, die entscheidend zur Ent-
wicklung seiner eigenen Immunabwehr beitragen.
• Natürliche Wehen gehen mit Hormonschüben
einher, die das Baby bereits im Körperinneren
wacher machen und so zu einer intensiveren
Verbindung zwischen Mutter und Kind bei der
Geburt führen. Die Wehen bereiten Kinder auch
besser auf Stresssituationen im späteren Leben
vor. Der Kaiserschnitt hingegen mit der plötzli-
chen Entnahme des Babys stellt für dieses eine
enorme Stressreaktion dar, was auch im späteren
Leben zu einer Überreaktion auf Stress führen
kann.
• Bei natürlichen Geburten ohne Medikamente
wurden in Plazenta und Nabelschnur Endorphi-
ne (Glückshormone) nachgewiesen. Hier hat die
Natur offensichtlich einen Weg gefunden, die Ge-
burt für das Kind angenehmer zu gestalten.
• Auf natürlichem Weg geborene Kinder verfü-
gen über bessere Saugreflexe als Kaiserschnitt-
Kinder, was das Stillen und somit ein gesundes
Wachstum vereinfacht.
• Eine europäische Studie attestiert Kindern aus
natürlichen Geburten ein um 20 Prozent geringe-
res Risiko, an Diabetes zu erkranken.
• Nach einer natürlichen Geburt findet unmittelbar
der Haut-zu-Haut Kontakt zwischen Baby und
Mutter statt, der nicht nur physiologische Vortei-
le für das Baby mit sich bringt, sondern auch zur
optimalen Entwicklung des Gehirns beiträgt.
• Babys aus natürlichen Geburten müssen nicht so
häufig auf die Intensivstation wie Kaiserschnitt-
Babys
Vorteile einer natürlichen Geburt für die Mutter
Neben den Vorteilen einer engeren Bindung der
Mutter zu ihrem Baby, die sich schon aus den oben
aufgeführten Vorteilen für das Baby ergeben, birgt
die natürliche Geburt für die Mutter weitere ent-
scheidende Vorteile:
• Nach einer natürlichen Geburt erholen sich Müt-
ter viel schneller, sie können in der Regel schnell
wieder aufstehen und ihr Baby selbst versorgen.
Die Aufenthaltsdauer der Mütter nach natürlicher
Entbindung im Krankenhaus ist durchschnittlich
zweieinhalb Tage kürzer als beim Kaiserschnitt.
• Je nach Versicherungssituation ist in kürzeren
Krankenhausaufenthalten und dem Verzicht auf
Operationen auch ein finanzieller Vorteil zu se-
hen.
• Viele Frauen fühlen sich in ihrem Selbstbewusst-
sein und ihrer Mutterrolle nach einer natürlichen
Geburt bestärkt. Der Geburtsvorgang wirkt sich
oft nachhaltig auf das emotionale Befinden aus.
• Nach einer natürlichen Geburt bleiben am Bauch
keine Narben und auch keine chirurgischen
Schäden zurück, die künftige Geburten beein-
trächtigen können. Risiken wie hoher Blutverlust
oder weitere Operations- und Infektionsrisiken
eines Kaiserschnittes werden bei der natürlichen
Geburt vermieden.
• Auch die Muttersterblichkeit ist geringer als beim
Kaiserschnitt – wobei hier ganz sicher auch wich-
tig ist, dass Risikoschwangerschaften mit einem
erhöhten Gefährdungspotenzial als Kaiserschnitt
geplant werden und die höhere Sterblichkeit da-
bei deshalb auch ganz logisch bedingt sein kann.
Der Kaiserschnitt soll hier keineswegs verteufelt
werden. Ganz im Gegenteil rettet er unzähligen
Frauen und Kindern heute das Leben, die in frü-
heren Zeiten durch Komplikationen bei der Geburt
sterben mussten. Moderne Kliniken bieten heute
eine Sicherheit und Erfahrung, in der selbst bei
schweren Komplikationen der Sterbefall bei der
Geburt zur absoluten Ausnahme geworden ist.
Durch den medizinischen Fortschritt ist die opera-
tive Entbindung auch für Kind und Mutter immer
sicherer und mit weniger Folgewirkungen als frü-
her behaftet.
Eine natürliche Geburt mit Hebamme