Seite 39 - lausebande_02-2015

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Ratgeber :: Seite 39
der entspannt und prompt kamen
die Wehen voll in Gang. Musste ich
insKrankenhaus,war daswieder vor-
bei. Es lief dort sehr technischabund
dannwurde auch schnell von einem
Kaiserschnitt geredet undwie das zu
machen wäre. Ich wusste aber, dass
ich die Kleine auch normal zur Welt
bringenkann. DieHebamme, die im-
mer wieder dazu kam, konnte auch
nicht viel machen, als der Arzt einen
anderen Weg entschieden hatte. Ich
habemichwie einöffentlichesGut ge-
fühlt. Aufgrunddieser traumatischen
Erfahrung habe ich mich schon da-
mals entschlossen, eine nächste Ge-
burt nur noch zu Hause zu machen.
Daswar die beste Entscheidungmei-
nes Lebens.
Warum haben Sie sich für eine Was-
sergeburt entschieden?
Ich liebe das
Wasser. Wenn ich einen schreckli-
chen Tag habe, hilft mir eine Dusche
oder ein Bad. Zudem können Gebur-
ten im Wasser sehr beruhigend ab-
laufen, weil die Wärme des Wassers
denKörper entspannt undman leich-
ter seineKörperstellungändernkann.
War der Unterschied auch für Ih-
ren Sohn spürbar?
Ich habe meinem
Sohn angemerkt, wie dieser Weg ins
LebenvomerstenAugenblick an sei-
neWirkung entfaltet. Er hat nicht ge-
schrien, und lag gleich nach der
Interview mit Sophie Schütt zur Erfahrung mit
ihrer ersten Hausgeburt.
„Die beste
Entscheidung
meines Lebens“
Im vergangenen Herbst
führten wir mit der Schau-
spielerin Sophie Schütt
ein ausführliches Interview über ihr
Engagement gegen Alkohol in der
Schwangerschaft. Damalswar siemit
ihrem 2. Kind hochschwanger – und
erzählteuns auchvonder großenBe-
deutungeiner natürlichenGeburt für
Sie. Eine problemlose Mutterschaft
vorausgesetzt,wolltenwir diesesThe-
ma unbedingt noch einmal aufgrei-
fen. Am 30. November 2014, genau
zum 1.Advent, wurde Sie mit einer
entspannten Hausgeburt nun zum
zweitenMal Mama – und nahm sich
passend zum Titelthema dieser Aus-
gabe Zeit für einweiteres Gespräch.
Sie sind im vergangenen Dezember
zum zweiten Mal Mutter geworden,
wie geht es IhremSohn?
Es geht ihm
fantastisch, er wächst und gedeiht
und legt ordentlich zu. Leider geht
es jetzt mit den Koliken los, aber die
haben wohl viele Babies. Ich versu-
che all die Tricks anzuwenden, um
es ihm leichter zu machen. Wichtig
istmir, das ich ihnhalteundnicht al-
lein lasse. Hauptsache, nicht dieNer-
venverlieren ;-)…MusikundTanzen
hilft mir immer und Lonzo hilft es ir-
gendwie auch :-)
Was steckt hinter dem Namen Lon-
zo Henry, den Sie für Ihren Sohn ge-
wählt haben?
Der ist eigentlichschon
entstanden, als wir uns bei unserer
Tochter für den Namen Shaza ent-
schiedenhatten.Wennwirmit einem
JungenNachwuchsbekommen,woll-
ten wir auch einen schönen Namen
mit einemz an derselben Stelle. Sha-
za und Lonzo passt zusammen und
wir beide mochten diese Namen so-
fort. Henry steht für den Opa, der ei-
gentlich Heinrich heißt, sein Leben
aber komplett im Ausland verbrach-
te und auch in der Familie nur noch
Henry genannt wird.
Ihre erste Geburt war in der Kli-
nik, diesmal haben Sie sich für eine
Hausgeburt entschieden, warum?
Die erste Erfahrung einer Geburt im
Krankenhauswar fürmich sehr trau-
matisch. Ich habe mich in dem Um-
feld überhaupt nicht wohlgefühlt.
Ständig kamen fremde Menschen
herein und sagten irgendetwas, das
michverunsicherte. Ichhattebei Sha-
za drei Tage lang immer wieder We-
hen, weil sie leider in eine ungünsti-
geLagegedrehtwar.Wenn ich inder
Klinikwar, kamallepaarMinuten je-
mandhereinundwolltemir eine Rü-
ckenmarkspritze oder Medikamen-
te andrehen, ich bin fast wahnsinnig
und unheimlich unsicher geworden.
Die Wehen setzten dann immer wie-
der aus. Jedes Mal, wenn ich nach
Hause geschickt wurde, war ichwie-
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