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Titelthema :: Seite 38 Dass die Gesamt-Energiebilanz deutscher Haushalte trotz leicht steigendem Stromverbrauch auf einem gleich hohen bzw. niedrigen Niveau bleibt, ist der effizienteren Technik und der Energieeffizienz an Wohnhäusern zu verdanken. Zum einen verbrau- chen Kühlschränke heute viel weniger Strom als noch Geräte mit Baujahr 1990, zum anderen müssen wir dank verbesserter Wärmedämmung an Hausfas- saden die Heizung nicht mehr so stark aufdrehen. Zwei Drittel des Energieverbrauchs eines Haushal- tes geht für das Heizen drauf. 2015 lag der durch- schnittliche Energieverbrauch eines Haushaltes bei gut 16.000 Kilowattstunden. Mit insgesamt ca. 630 Terrawattstunden haben die Privathaushalte einen Anteil von gut einem Viertel am gesamten Endener- gieverbrauch in Deutschland. Die restlichen knapp 70 Prozent verbrauchen Industrie, Gewerbe und Verkehr. Zum Vergleich: Mit einer Kilowattstunde Energie kann man 15 Stunden Fernsehen (LED-Ge- rät), ein Mittagessen für eine vierköpfige Familie am Elektroherd zubereiten oder einen 60-Grad-Maschi- nenwaschgang durchlaufen lassen. Stromfresser & Spartipps Wichtigste Erkenntnis aus den vielen Zahlen: Wer Strom bzw. Energie und damit bares Geld einspa- ren will, sollte einerseits seinen Stromverbrauch kennen und zweitens sich auf die Suche nach den hungrigsten Stromfressen im eigenen Zuhause ma- chen. Das lohnt sich vor allem für jene Familien, die beim Abgleich des eigenen Stromverbrauchs mit dem aktuellen Stromspiegel für Deutschland festge- stellt haben, dass sie noch Einsparpotenzial haben. Ein gutes Hilfsmittel dafür ist ein Strommessgerät. Um einmalig herauszufinden, welche Geräte beson- ders viel Strom ziehen, kann man sich ein solches Gerät ausleihen, zum Beispiel beim kommunalen Stromversorger oder bei der Verbraucherzentrale. In der Regel gibt’s die Geräte gegen eine geringe Gebühr, teilweise sogar kostenfrei. Kaufen kann man Strommesser im Baumarkt, die Kosten dafür liegen zwischen 15 und 40 Euro. Das Gerät steckt man dann zwischen Steckdose und Elektrogerät. Sehr lehrreich ist es, auf diese Weise den Stand-by- Verbrauch von TV, Radio und Co. Zu messen. Dort schlummert bei vielen Haushalten ordentlich Ein- sparpotenzial. Durchschnittlicher Stromverbrauch eines 4-Personen-Haushalts: Warmwasseraufbereitung ohne Strom Quelle: Stromspiegel 2017 • Hausbesitzer 4.000 kWh/ Jahr • Wohnungsmieter 3.000 kWh/ Jahr Während der durchschnittliche Stromverbrauch in den vergangenen zwei Jahrzehnten in etwa gleich geblieben ist, stieg die Höhe der Stromrechnung. Strom wird immer teurer, ein Grund ist die Energie- wende. Den Ausbau der erneuerbaren Energien zah- len vor allem Privathaushalte Monat für Monat mit der Stromrechnung. Im Jahr 2000 zahlten Haushalte im Schnitt 40 Euro monatlich (bei 3.500 kWh Ver- brauch), heute sind es für die gleiche Menge Strom mehr als doppelt so viel: 85 Euro. Generell ist der Stromverbrauch im Eigenheim et- was höher als in einer Wohnung. ZumHaus gehören meist noch Garage, Außenbeleuchtung oder Heiz- pumpe, die sich auf der Stromabrechnung nieder- schlagen. Unabhängig ob Haus oder Wohnung, den meisten Strom (27 %) ziehen heute TV, PC, Smart- phone und HiFi-Anlage. Vor einigen Jahren waren Großgeräte wie Kühlschrank und Waschmaschine noch die größten Stromfresser, ihr Anteil geht im- mer weiter zurück – auch dank verbesserter Effizi- enzklassen. Was verbraucht den meisten Strom? IT-Technik 27% Kühlen 17% Sonstiges 16% Waschen/Trocknen 13% Kochen 11% Licht 9% Spülen 7%

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