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Titelthema :: Seite 59 Empfeh ungen he- und gerechte Politik Platz machen!“, so Wolfgang Rupieper, Vorsitzender Pro Lausitzer Braunkohle e.V. Damit spielt Rupieper nochmals auf den eigentlichen Eklat der Jamaika-Sondierungen an, der in der öffent- lichen Diskussion kaum betrachtet wurde. Der grü- ne Chefideologe Baake platzierte seinerzeit im Allein- gang ein Gutachten mit Argumenten für einen schnel- len Kohleausstieg in die laufenden Sondierungen. Un- ter Missbrauch von Hoheitszeichen des Bundes als vermeintlich vom Bundeswirtschaftsministerium und der Bundesnetzagentur getragener Position nahm das Gutachten Einfluss auf die Gespräche und lieferte si- cher einen weiteren Grund zu deren scheitern. Glaubt man einer später folgenden Hintergrundinformation des Tagesspiegels, hat Kanzleramtschef Altmaier (CDU) dieses Gutachten direkt aus den Sondierungen ange- fordert. Damit würde dieser Skandal unmittelbar an Kanzlerin Angela Merkel heranrücken. Der Pro Lausit- zer Braunkohle e.V. hat diesen Vorgang bereits imver- gangenen Dezember beimBundesverwaltungsamt zur Überprüfung angezeigt – bislang ohne Ergebnis. Der Verein wird das Berliner Geschacher weiter im Auge behalten, Fehlverhalten transparent machen und de- mokratische Mittel entsprechend einsetzen. Eine Lausitzer Stimme? Vonwegen. Leider ist es der Lausitz bislang nicht gelungen, mit ei- ner klaren Stimme für die Energie- und Industrieregi- on einzutreten. Hier sollten die Menschen in der Lausitz genau beobachten, wie sich kommunale und regionale Entscheider verhalten. Da es derzeit weder von innen noch von außen ein Konzept für die Zukunft der Lausitz gibt, besteht die Gefahr, dass sich der ein oder andere Entscheider mit finanziellen Zusagen aus Berlin kaufen lässt und das Allgemeinwohl der Region dem oft übli- chen Kirchturmdenken geopfert wird. Betrachtet man die aktuelle Diskussion um den Neu- bzw. Umbau des derzeit mit Braunkohlenstaub befeuerten Cottbuser Kraftwerks in ein Gaskraftwerk –wieder ein Kraftwerk mit fossilemEnergieträger, das imRahmen der Dekar- bonisierung kurzfristig ebenso still gelegt werdenmuss –, wird deutlich, wie sehr Egoismen sich von einer ge- meinsamen Anstrengung für die Lausitz entfernen kön- nen. Auch hier hat der Pro Lausitzer Braunkohle e.V. den Finger in die Wunde gelegt und die entsprechen- den Entscheider an ihre Verantwortung für die Men- schen in der Lausitz erinnert – und ihnen auch die fach- lich relevanten Fragestellungen zugearbeitet, umdem Bürger zusätzliche Kosten zu ersparen. Kein ruhiges 2018 Eines ist klar: 2018 wird für die Lausitz keinen Deut einfacher als 2017. Die Sicherheitsbereitschaft hält im Lausitzer Revier schrittwiese Einzug und kostet die ers- ten 600 gut und fair bezahlten Arbeitsplatze undWert- schöpfung im dreistelligen Millionenbereich – und in Berlinwird sichweiter das Karussell umein Kohleaus- stiegsdatum drehen, und weitere Arbeitsplatzverlus- te, wie etwa von Dienstleistern am Kraftwerksstand- ort Jänschwalde oder im Siemenswerk in Görlitz, wer- den unwiederbringlich folgen. Wir Lausitzer müssen unser Schicksal allein in die Hand nehmen und end- lich zu einer Einheit finden. Bis es soweit ist und sich jeder Akteur gezielt in die eine Lausitzer Stimme ein- bringen kann, wird der Pro Lausitzer Braunkohle e.V. weiter offensiv für eine vernünftige Energie- und In- dustriepolitik in Deutschland und der Lausitz streiten. Immer mehr Lausitzer unterstützen den Verein, der in- zwischen weit mehr als 500 Mitglieder zählt und in denWochen der Sondierungen kontinuierlichMitglie- der gewonnen hat. Mit einer Informationsplattformun- ter www.pro-lausitz.de hat der Verein eine umfangrei- che Sammlung zu Energiethemen geschaffen, die der Einseitigkeit der öffentlichen Berichterstattung Fakten entgegensetzt. Dort ist auch das Papier „Ein Herz für saubere Lausitzer Kohle“ einzusehen, dessen Inhalte der Verein in Berlin vehement verteidigt. An dieser Stel- le sei auch allen Kritikern nochmals gesagt, Pro Lausit- zer Braunkohle ist nicht gegen eine Energiewende in Deutschland zumWohle des globalen Klimaschutzes, sondern für eine vernünftige Energie- undWirtschafts- politik, die die Menschen im eigenen Land mitnimmt und die deutsche Energiewende zu einer globalen Ener- giewende werden lässt – mit Vernunft, bezahlbar und sozial! Weitere Unterstützer sind auch für dieses schwe- re Jahr gesucht, sehr wichtig und willkommen. Interessant? Noch viel mehr zu Neuigkeiten rund um die Lausitzer Braunkohle und unsere Industrieregion erfahren Sie unter www.pro-lausitz.de. Wer den Verein unterstützen möchte, findet auf der Internetseite auch alle Möglichkeiten dazu sowie einen Mitgliedsantrag.

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