lausebande-02-2019
Titelthema :: Seite 53 ge. Wem Leitungswasser einfach nicht schmeckt, der kann es aufpeppen (siehe oben) oder auf Mine- ralwasser zurückgreifen. Wer Mineralwasser bevorzugt, hat eine große Aus- wahl: 500 verschiedene Sorten gibt es im Handel. Der Konsum von Mineralwasser ist zwar in den ver- gangenen Jahren leicht zurückgegangen, aber noch immer gilt es als beliebtes Getränk: Etwa 145 Liter trinkt jeder Deutsche durchschnittlich pro Jahr. Für einige Menschen ist der höhere Mineraliengehalt ausschlaggebend dafür, Mineralwasser statt Lei- tungswasser zu trinken. Doch das ist ein Stück weit ein Mythos. Zum einen nehmen wir den Großteil port entfallen, ist Leitungswasser sehr viel nachhal- tiger als Mineralwasser. Wer ganz sicher gehen will, dass zu Hause gu- tes Trinkwasser aus dem Hahn kommt, kann sich beim örtlichen Wasserversorger unkompliziert über Schadstoffe und Mineraliengehalt informieren. Die Wasserversorger übernehmen die Garantie für die Wasserqualität aber nur bis zum Hausanschluss. Danach ist der Eigentümer oder Mieter in der Pflicht. Ein Risiko besteht eigentlich nur in Altbau- ten. Sollten dort noch alte Bleileitungen eingebaut sein, besteht die Gefahr, dass das Wasser zu viel Blei enthält, was dem Körper schadet. Wenn Säug- linge, Kleinkinder oder Schwangere im Haushalt leben, sollten sie dieses Wasser nicht trinken. Wer noch Bleileitungen hat, der sollte sich folgende Re- gel besonders zu Herzen nehmen: Das Wasser vor dem Trinken so lange abfließen lassen, bis es kalt aus dem Hahn läuft, v.a. nach langen Standzeiten wie morgens nach dem Aufstehen. Die Regel gilt übrigens auch, wenn man keine Bleileitungen hat. Wasser, das lange steht, egal ob in der Leitung oder einer Karaffe, bildet mit der Zeit Keime. Trotz der hohen Ansprüche an die Qualität des Trinkwassers liegen Wasserfilter im Trend. Davon verspricht man sich wahlweise einen besseren Geschmack, weniger hartes Wasser oder weniger Schadstoffe. Gängige Test der Verbraucherzentrale oder von Stiftung Warentest kommen zu dem Ergeb- nis, dass Wasserfilter die Wasserqualität kaum ver- bessern. Bei falscher Anwendung passiert sogar das Gegenteil: Dann landen vermehrt Keime im Wasser. Wer sich dennoch einen Wasserfilter anschaffen möchte, sollte sich vorab über die gängigen Systeme informieren. Wer kein stilles Wasser mag, aber dennoch die Vor- züge des Leitungswassers nutzen möchte, kann sich einen Trinkwassersprudler anschaffen. Der versetzt das Leitungswasser mit Kohlensäure. Für die Klei- nen ist das natürlich ein großer Spaß. Wer einen Sprudler nutzt, sollte unbedingt auf gute Hygiene achten, da sie sehr keimanfällig sind. Diese Regeln können helfen: Glas- statt Plastikflaschen, Flaschen regelmäßig reinigen, nicht aus der Flasche trinken, Zusätze wie Zitronenscheiben oder Sirup erst im Glas zum Wasser geben. Gerät und Flaschen bei Nichtbenutzung trocknen lassen. Am Ende ist die Entscheidung, ob man Leitungs- wasser trinken möchte, auch eine Geschmacksfra- » Mineralwasser und Leitungswasser – die Unterschiede Leitungswasser wird von den regionalen Was- serversorgern aus dem Grundwasser und aus Gewässern wie Flüssen, Seen und Talsperren ge- wonnen und dann aufbereitet, also gereinigt und gefiltert. Bevor es in den Wasserhahn gelangt, muss es den strengen Anforderungen und Richt- werten der Trinkwasserverordnung genügen. Daher gilt Trinkwasser als sicherstes Lebens- mittel in Deutschland. Mineralwasser dagegen wird aus tiefer liegenden Quellen gefördert, die ursprünglich reines Wasser versprechen, weil giftige Stoffe wie Nitrat, Pestizide und Arzneimit- telrückstände nicht in diese tiefen Schichten gelangen. Das Wasser wird nur minimal auf- bereitet und dann direkt abgefüllt. Dann gibt es noch sogenanntes Heilwasser, das aufgrund sei- ner Mineralstoffe bestimmte Heilwirkungen hat und dem Arzneimittelrecht unterliegt. Reines Wasser: Während Mineralwasser aus tiefen unterirdischen Quellen gewonnen wird, kommt Trinkwasser auch aus Flüssen und Seen. © Informationszentrale Deutsches Mineralwasser »
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxMjA2