lausebande-02 -2021

Aktuelles :: Seite 22 Eingangs wie schon in der Vorausgabe der grundsätzliche Hinweis, dass wir uns in un- serem kleinen Corona-Update nicht dem Informati- onschaos mit allerlei Vermutungen und Bewertun- gen im bundesweiten Mediengeschehen anschlie- ßen und auch nicht mit alarmierenden Nachrichten Aufmerksamkeit heischen wollen. Ebenso handelt es sich in der Serie nicht um wissenschaftliche Beiträ- ge – vielmehr erhalten Eltern hier einen hoffentlich relevanten, in jedem Fall aber wertfreien und mög- lichst fundierten Überblick zu den unseres Erachtens wichtigsten aktuellen Entwicklungen. Mit der Aus- lese aus dem Meer an Informationen lagen wir bis- lang immer sehr gut, sicher auch, weil wir uns von der nach wie vor tosenden Medienflut nicht ablen- ken lassen und weiter auf die gleichen seriösen Quel- len vertrauen, die wir seit einem dreiviertel Jahr im- mer wieder empfehlen und die am Ende des Beitrags noch einmal aufgeführt sind. Diesmal widmen wir uns den Themen: • Einfach mal locker machen! • Mutanten und Mutationen • Impfen samt Reihenfolge, Struktur und Impfraten • Regelungen zur Kontaktbeschränkung • Kinder und die Pandemie • Regionale Vernunft: von anderen lernen Alle Informationen haben den Stand unseres Redak- tionsschlusses (21. Januar 2021). Einfach mal locker machen! Die Pandemie mag uns extrem fordern und erschöp- fen – aber es ist echt an der Zeit, einmal das Medi- enwirrwarr stummzuschalten, einen Schritt zurück- zutreten und sich den Gesamtverlauf mit etwas Ab- stand anzuschauen. Wow, ist das beeindruckend! In nicht einmal einem Jahr hat die Menschheit Impf- stoffe entwickelt, für die es zuvor mindestens sieben, meist 15 und mehr Jahre brauchte. Fast 250 Projek- te zur Entwicklung von Impfstoffen laufen weltweit, der dritte Impfstoff könnte zum Erscheinen dieses Magazins Ende Januar in der EU schon zugelassen sein. Drei Wochen nach Jahresstart haben schon 1,3 Mio. Menschen in Deutschland die erste Impfdosis erhalten. Die Weltgemeinschaft der Wissenschaftler hat im beeindruckenden Miteinander einen Erkennt- nisgewinn erzeugt, an dem wir Laien erstmals un- mittelbar teilhaben konnten. Nie war Wissenschaft so verflochten mit unserem Lebensalltag nachvoll- ziehbar und so spannend – und es beruhigt zu sehen, wozu die Menschheit insgesamt in der Lage ist, wie in einem gemeinsamen Kraftakt einer Pandemie be- gegnet wird und es nirgends zu Chaos und Aufstän- den wie in jenen Hollywood-Blockbustern zu Viren- pandemien kommt. Von ein paar querdenkenden Idi- oten einmal abgesehen. Unsere Wirtschaft ist nicht zusammengebrochen, unsere Kinder zählen nicht zu den Sterbefällen – und wir wissen jetzt recht sicher, dass wir die Pandemie in vielen Ländern bis zum Jah- resende im Griff haben werden. Wir wissen ebenso, dass wir uns auf einen Sommer mit einer leicht ge- bremsten, aber schon neuen Normalität freuen dür- fen. Wir haben im höher, schneller, weiter unserer Leistungs- und Wachstumsgesellschaft einmal etwas Demut vor dem Leben und unserer Umwelt erfah- ren. Wir sollten uns endlich mal locker machen und bei allen persönlichen Befindlichkeiten und Proble- men anerkennen, dass wir Zeugen einer erstaunli- chen Phase sind, aus der wir insgesamt auch viel Zu- versicht gewinnen können. Das ist kein plattes „Wir schaffen das“ oder „Alles wird gut“. Es ist vielmehr Stolz auf ein großes Ganzes, das wir nach unseren Möglichkeiten ja auch mittragen können. Mutanten und Mutationen Es ist in der Pandemie das Thema schlechthin seit dem Jahreswechsel: Medien überschlagen sich zur Gefahr von Mutationen des pandemischen Corona- virus – die andauernden Schlagzeilen über Mutanten machen Angst und damit auch Quote. Dabei handelt es sich um einen völlig normalen Prozess, der Exper- ten in keiner Weise überrascht. Um zu verstehen, was da eigentlich passiert, eignet sich ein stark verein- fachtes Bild zur Vermehrung der Viren. Viren haben selbst keinen Stoffwechsel und können sich deshalb nicht selbst vermehren, sie benötigen einen Wirt bzw. die Zelle eines Wirts, die die Baustoffe für das Virus enthält. An diese Zellen – im Falle der aktuel- len Pandemie sind es die menschlichen Zellen zuerst im Rachentrakt und später in der Lunge – docken die Viren und schleusen in die Zelle ihre Erbinformati- on ein. Man kann sich das wie einen Bauplan, besser noch wie eine Beschreibung des Virus in einem Buch Das kleine Corona Update Redaktion: Jens Taschenberger

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