lausebande-02-2022

6 › Aktuelles Anders als oft vermutet, empfinden auch Säuglinge und Kleinkinder den Verlust wichtiger Bezugspersonen und leiden unter Trennungsangst. Sie erfassen schon sehr früh die Stimmung und die Gefühle anwesender Personen. Reaktionen wie Appetitlosigkeit, anhaltendes Schreien oder Spielunlust sind oft zu beobachten. Kinder zwischen 3 und 5 Jahren erfassen den Tod als „Nicht-Leben“ und können die Endgültigkeit des Todes noch nicht verstehen. In diesem Alter kann der Tod zum Thema in Rollenspielen werden und der Umgang mit der Thematik wirkt oft recht sachlich. In den Rollenspielen verarbeiten Kinder die Umstände des Todes eines nahen Angehörigen wie zum Beispiel Krankenhausbesuche, Beerdigungen oder auch aufgeschnappte Gesprächsinhalte. Aus diesemGrund ist es wichtig, dieses Spiel nicht zu unterbrechen oder zu korrigieren. Vorschulkinder haben ein konkreteres Verständnis vom Tod und stellen sich diesen oft als böse Nichts erschüttert das Leben von Kindern mehr als der Tod eines nahen Angehörigen. Erst kommt der Schock und dann die Trauer. Familien mit kleinen Kindern im Kindergarten- und Vorschulalter haben oft den Eindruck: Mein Kind trauert nicht! Doch Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Auch Kinder in diesem Alter trauern, nur eben anders! Die Ursache dafür liegt in den verschiedenen entwicklungspsychologischen Prozessen, die die Kinder bis zum Erwachsenenalter durchlaufen und in der Entwicklung des kognitiven Todesverständnisses. Das kognitive Todesverständnis ist erst ungefähr mit dem 11. Lebensjahr ausgeprägt und unterscheidet sich dann nicht von dem der Erwachsenen. Es ist gekennzeichnet von 4 Dimensionen: 1. der Tod ist unvermeidlich (Universität) 2. der Tod ist unumkehrbar (Irreversibilität) 3. der Tod ist mit dem Erlöschen der Körperfunktionen verbunden (Nonfunktionalität) 4. der Tod wird durch physikalische Prozesse verursacht (Kausalität) Kinder trauern anders

RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxMjA2