lausebande-02-2022

68 › Titelthema Überraschende Zahlen zum Energieverbrauch im Familienhaushalt 26 Prozent des Stroms in Deutschland wird durch Privathaushalte verbraucht. ZumVergleich: 45 Prozent verbraucht die Industrie. Durchschnittlich produziert jeder Deutsche nach Angaben des Umweltbundesamts rund 1,6 Tonnen CO2 pro Jahr nur für das Heizen. Wer die Fassaden seines Einfamilienhauses dämmen lässt, kann jährlich bis zu 260 Euro an Heizkosten einsparen. Neue Fenster bringen 70 Euro Ersparnis. Nach Ökodesign-Richtline dürfen Netzteile mit bis zu 51Watt im Leerlauf maximal 0,3Watt verbrauchen. Im Jahr sind das immerhin noch etwa 2.600Watt pro Gerät. Das Umweltbundesamt hat errechnet, dass durch Stand-by in deutschen Haushalten und Büros jährlich etwa 22Milliarden kWh ungenutzt verpuffen. Für diesen Strom sind in Deutschland zwei mittelgroße Atomkraftwerke notwendig. Durch einen konsequenten Verzicht auf Standby können durchschnittliche Haushalte im Jahr rund 200 Kilowattstunden und 61 Euro sparen. Ein 30-Grad-Waschgang kostet etwa 0,13 Cent Strom, bei 40 Grad wird es mit 0,25 Cent fast doppelt so teuer. Wer 160Waschmaschinen pro Jahr mit 40 statt 60 Grad wäscht sowie auf Trockner und Vorwäsche verzichtet, kann im Jahr gut 100 Euro sparen. Bei einem 3,5-stündigen Videostream jeden Tag in hoher Qualität entstehen 65 KilogrammCO2 pro Jahr. Während zehn Jahre alte Geschirrspüler häufig noch 19 Liter Wasser pro Spülgang verbrauchen, sind es bei modernen und besonders effizienten Geräten nur 8 Liter. man unbedingt prüfen, ob der Energieverbrauch auch tatsächlich gesunken ist. In einer Studie von co2online lagen die Einsparungen nach einem Heizungstausch zwischen nur 8 Prozent und guten 50 Prozent. Grund für die hohen Abweichungen beim Erfolg der Maßnahmen waren eine unzureichende Beratung, ein fehlender hydraulischer Abgleich und unentdeckte Fehler bei der Installation. Ein Monitoring deckt solche Fehler auf, die dann meist leicht behoben werden können. Bei wem derzeit keine größeren Sanierungsmaßnahmen anstehen, kann kleinere, aber trotzdem wirksame Maßnahmen umsetzen. Eine alte Heizungspumpe tauscht man am besten durch eine moderne Hocheffizienzpumpe aus, ein hydraulischer Abgleich sorgt für die gleichmäßige Verteilung des Heizungswassers und Heizungsrohre im unbeheizten Keller gehören unbedingt isoliert. Mieter haben auf solche Themen kaum Einfluss.WelcheMöglichkeiten haben sie für mehr Energieeffizienz undweniger Energiekosten? Mieter haben in der Tat grundsätzliche keine oder weniger Möglichkeiten, die Energieeffizienz ihrer Wohnung zu erhöhen. Sie können meist nur ihren Stromverbrauch senken und ihr Heizverhalten anpassen, also zum Beispiel die Heiztemperatur gezielt regeln oder richtig lüften. Andererseits können sie sich auch freundlich an den Vermieter wenden und Sanierungsmaßnahmen vorschlagen. Mieter können nämlich auch von den gesunkenen Energiekosten profitieren, da Sanierungskosten nur begrenzt auf den Mieter umgelegt werden dürfen. Hilfe und Beratung zu solchen Themen finden Mieter auch bei den örtlichen Beratungsstellen des Deutschen Mieterbundes.

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