Seite 43 - lausebande-03-2013

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Ratgeber :: Seite 43
Situationen auseinander zu setzen
und lernt nicht, mit diesen umzuge-
hen. Dabei ist immer das Wichtigs-
te, von den Eltern Trost zu erfahren
und ernst genommen zu werden.
Gerade in den ersten Lebensjahren
entwickelt sich ein sehr wichtiger
Bereich im menschlichen Gehirn.
Wird ein Kind ständig starkem
Stress ausgesetzt, indem es mit
seinen Emotionen allein gelassen
wird, werden die traumatischen
Erfahrungen regelrecht ins Gehirn
„eingebrannt“. Als Folge können
sich in der Tat krankhafte Ängste
in verschiedenen Formen entwi-
ckeln. Etwa 10 % der Bevölkerung
in Deutschland leidet im Laufe des
Lebens an einer behandlungsbe-
dürftigen Angststörung.
Wie können Sie also IhremKind
bei der Bewältigung von Angst
helfen?
Nehmen Sie seine Angst
ernst, tun Sie es nicht als eine Nich-
tigkeit ab. Die Welt sieht durch die
Kinderaugen um einiges lauter,
größer und auch furchterregender
aus. Trösten Sie ihr Kind mit beru-
higenden Worten oder einer Ge-
schichte. Meiden Sie ähnliche Rat-
schläge wie: „Es ist doch nichts“
oder „Indianer weinen nicht“. Man
kann die Angst nicht „bekämpfen“,
oder vor ihr weglaufen. Versucht
man dies, so wird sie immer siegen
oder uns einholen. Die einzige Mög-
lichkeit, mit der Angst umzugehen
ist, „durch sie hindurchzugehen“,
sie zuzulassen und zu durchleben,
Angst ist ein alltägliches
Phänomen,
sie
gehört
schon seit Beginn der Mensch-
heit zum Leben dazu. Trotzdem
versucht der Mensch, sie zu ver-
meiden und er bringt sie fast
ausschließlich mit der Negativ-
Bewertung in Zusammenhang. Die
Angst hat schädliche Folgen für
den Körper, sie staut den Fluss der
geistigen Fähigkeiten, die Organe
werden strapaziert oder funktio-
nieren mangelhaft. Ein längerfris-
tig andauerndes Gefühl von Angst
ist hinderlich für den Genuss des
Lebens und führt uns am Sinn des
Lebens vorbei.
Wichtige Aufgaben der Angst
Dennoch besitzt die Angst auch
ihre Vorteile, sie übernimmt eine
wichtige Warnfunktion bei gefähr-
lichen Situationen und erhöht die
Aufmerksamkeit und Handlungs-
bereitschaft.
Wieweit ist es denn für unsere
Kinder gesund und angemessen,
mit dem Gefühl von Angst kon-
frontiert zu werden?
Kinder müs-
sen seelische Widerstandskraft er-
werben, indem sie lernen, nicht nur
mit Gefühlen von Freude und Auf-
regung klarzukommen, sondern
auch beispielsweise mit Gefühlen
von Traurigkeit oder Scham. Wer-
den dem Kind alle Probleme aus
dem Weg geräumt, kommt es gar
nicht in die Gelegenheit, sich mit
schwierigen oder angsterregenden
Das Symptom „Angst“
Wie Sie Ihrem Kind bei Bewältigung
von Angst helfen können.
Petra Schachtschneider, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Trainerin von
Entspannungsverfahren, Autogenem Training und PMR nach Jacobson
um am Ende gestärkt herauszuge-
hen. Fragen Sie Ihr Kind, wovor
genau es Angst hat. Hören Sie ihm
aufmerksam zu und begleiten Sie
es hindurch. Sie werden feststel-
len, dass zum Schluss nicht nur
ein Erfolgserlebnis auf beide war-
tet, sondern dieses gemeinsam Er-
lebte auf die gesamte Beziehung zu
Ihrem Kind eine sehr positive Aus-
wirkung hat.
Buch:
„Wenn Kinder
Angst haben“
von Monika Specht-
Tomann
CD:
„Fantasiereisen
für Kinder“ von
Stefan Linsen
Praxis für Psychotherapie
& Entspannung Klettwitz
Behandlung von Kindern
und Erwachsenen,
Telefon: 035754 / 64518
::
www.petras-psychotherapie.de
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