landebande-03-2020

Spezial :: Seite 30 Wer an die Pflege von Angehörigen denkt, dem kommen oft die zwei wohl bekann- testen Pflegeformen in den Sinn: Entwe- der kommt der zu pflegende Mensch in ein vollsta- tionäres Pflegeheim mitsamt Rund-um-die-Uhr-Be- treuung und passenden Therapie- und Kulturan- geboten. Oder eine Betreuung in den eigenen vier Wänden wird ermöglicht. Das bringt zwar häufig eine hohe Belastung der Angehörigen mit sich, ist aber auch mit niedrigeren Kosten verbunden und er- möglicht ein Aufrechterhalten vom Tagesablauf und der gewohnten Umgebung. Genau dieses Verbleiben der zu pflegenden Angehörigen genießt für die Dip- lom-Pflegewirtin Doreen Scherbinski von der Sovita GmbH höchste Priorität. Sie sieht deshalb die Kom- bination aus ambulanter Pflege und dem Besuch ei- ner Tagespflege als optimalen Mittelweg. Wie kann man sich eine Tagespflege vorstellen? Was die Kita für Kinder ist, ist die Tagespflege für Pflegebedürftige. Sie werden morgens abgeholt, ver- bringen einen gut ausgefüllten Tag mit Gleichaltri- gen in der Einrichtung oder auf Ausflügen und wer- den nachmittags wieder nach Hause gebracht. Wäh- rend der Tagespflegezeit kümmert sich das Pflege- personal um Mahlzeiten, Medikamentengabe und sonstige Befindlichkeiten. Für wen ist der Besuch einer Tagespflege geeignet? Für Pflegebedürftige, die weiterhin in ihrer vertrauten Umgebung verbleiben möchten, wo aber ein ambu- lanter, punktueller Pflegedienst nicht ausreichend ist. Ebenso hilft sie älteren Menschen, die Schwierigkei- ten bei der Tagesstrukturierung haben, indem der All- tag strukturiert gestaltet wird. Das fängt bei regelmä- ßigen Mahlzeiten und der Behandlungspflege an und geht bis hin zu gemeinsamen Aktivitäten mit anderen Senioren, die nicht nur Freude bringen, sondern auch darauf abzielen, die vorhandenen Fähigkeiten zu er- halten. Auch die pflegenden Angehörigen profitieren davon: Sie erhalten zeitliche Freiräume zur Entlastung oder müssen zum Beispiel ihren Beruf nicht aufgeben. Gibt es auch Menschen, für die eine Tagespflege überhaupt nicht geeignet ist? Die Besucher einer Tagespflege sollten noch soweit mobil sein, dass sie an den Angeboten im Tagesab- lauf teilnehmen können. Durch die meist barriere- freie Gestaltung der Einrichtungen ist das in der Re- gel auch im Rollstuhl möglich. Streng bettlägerigen Pflegebedürftigen kann die Tagespflege jedoch nicht gerecht werden. Für sie wäre neben der häuslichen Pflege die vollstationäre Pflege eine Alternative: Sie bietet im Prinzip die Leistungen der Tagespflege über 24 Stunden hinweg. Pflege-Tipp vom Experten: Tagespflege als goldener Mittelweg Die Tagespflege vereint die Vorteile von häuslicher und stationärer Pflege und stellt für viele zu pflegende Angehörige eine gute Alternative dar. Foto designed by freepik

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