landebande-03-2020

Titelthema :: Seite 40 türlich nur für Familien, die in direkter Nähe einer solchen Klinik, z.B. an der Ostsee, wohnen. Besser geeignet scheint in Zukunft die klassische ambulante Reha, welche vor allem in Ballungsge- bieten aufgebaut werden soll. Die DRV hat dafür ein Eckpunkte-Papier entworfen, in dem aufgeführt ist, wie diese ablaufen sollte und welche räumlich- personellen Voraussetzungen es braucht. In Cottbus wurden sie quasi eins zu eins umgesetzt. Die Reha Vita hat in der Lausitz-Metropole eines der ersten ambulanten Reha-Zentren in Deutschland geschaf- fen. „Wir waren bereits bei den Planungen für unser neues Gesundheitszentrum Ostrow und haben diese dann noch mal den Vorgaben angepasst“, berich- tet Reha Vita-Geschäftsführer Christian Seifert: „So haben wir u.a. einen Aufenthaltsraum, aber auch Räume für Psychologen, Sozialarbeiter und eine Kinderkrankenschwester geschaffen, die ursprüng- lich nicht vorgesehen waren.“ Ambulante Kinder-Reha in Cottbus Diesen Raumnutzen jetzt regelmäßig die Kinder und Jugendlichen im Rahmen ihrer ambulanten Reha. Im Sommer wurde das Gesundheitszentrum Ostrow eröffnet. Im Januar dieses Jahres startete dann eine erste Gruppe übergewichtiger Kinder und Jugendli- cher mit der ambulanten Kinder- und Jugendreha- bilitation. Sie werden während der Therapien von einem interdisziplinären Team aus Fachleuten be- treut und begleitet: Kinderärzte, Psychologen, Kran- kenschwestern, Sozialarbeiter, Diätassistenten und sowie Sport- und Physiotherapeuten. Den Kindern und Therapeuten steht mit dem Gesundheitszent- rum Ostrow ein modernes Gebäude mit umfangrei- cher Ausstattung zur Verfügung: unterschiedliche Therapieräume, ein großes, mit unterschiedlichen Wassertiefen ausgestattetes Bewegungsbad, Zir- kel- und drei großzügige Gymnastikräume und ein „Im Alltag sehen wir, dass betroffene Kinder und Ju- gendliche komplexe Probleme zu bewältigen haben. Wenn aus ärztlicher Sicht erkennbar ist, dass der Therapieerfolg durch die aktive Teilnahme der Eltern maximiert werden kann bzw. eine Trennung vom El- ternhaus, von den Geschwistern oder von Freunden entgegen dem Kindeswohl steht, dann ist die am- bulante Rehabilitation, so wie sie in der Reha Vita umgesetzt wird, der stationären Reha vorzuziehen.“ Dr. med. Birgit Weidner Ärztin für Kinder- und Jugendmedizin „Unsere Erfahrung hat zeigt, dass eine Ernährungs- beratung selten den gewünschten langfristigen Erfolg bringt. Erforderlich sind nicht nur ergänzende Maß- nahmen, wie Bewegungseinheiten, sondern auch die Einbeziehung der Familie. Nicht nur beim Kind muss ein Umdenken stattfinden, sondern auch bei den El- tern und Geschwistern. Die ambulante Rehabilitati- on setzt genau da an. Sie kann gut in den Lebens- alltag junger Heranwachsender integriert werden.“ Dipl. med. Cornelia Traue Ärztin für Kinder- und Jugendmedizin Das sagen die Kinderärzte „Bei unserem Konzept geht es nicht darum, in drei Monaten zehn Kilo zu verlieren, sondern den Alltag der Familien dauerhaft positiv zu verändern.“ Ines Busch, Kinderkrankenschwester Reha Vita In der großen Kochschule lernen die Kinder gesunde Mahlzeiten zuzubereiten. © Christiane Schleifenbaum

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