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Titelthema :: Seite 17
(Phase 1) Warum reagiert das Immunsystem
mit dieser Veränderung?
Kommt es zum ersten Mal zu einem Kontakt
zwischen dem Körper und einem Umweltstoff,
baut das Immunsystem normaler Weise Antikörper
auf. Im Falle einer Allergie ist dieser Aufbau nach
dem Erstkontakt fehlgeschlagen. Man spricht dann
von einer Sensibilisierung, wobei es sich noch um
keine allergische Reaktion handelt.
(Phase 2) Diese kommt erst bei einem erneuten
Kontakt des Stoffes mit dem Körper zustande.
Kommt es zu wiederholtem Kontakt mit dem
Allergen, führt das Immunsystem Abwehrmaß-
nahmen durch, die zu der krankhaften, allergi-
schen Reaktion führen. Die gebildeten Antikörper
heften sich an bestimmte Zellen im Körper – die
sogenannten Mastzellen. Diese kommen besonders
häufig in den Schleimhäuten der Atemwege vor,
genauso wie in der Haut und im Verdauungstrakt.
Die typischer Weise auftretenden Rötungen und
der Juckreiz entstehen durch das körpereigene
Hormon Histamin. Man spricht von Entzündungs-
mediatoren. Wird also Histamin ausgeschüttet,
entstehen die typischen Symptome. Diese treten in
den meisten Fällen auf der Haut auf oder an den
Schleimhäuten und im Magen-Darm-Trakt.
Prinzipiell kann man auf jeden Stoff in unserer
Umwelt allergisch reagieren, in der Regel handelt
es sich dabei aber um Proteine, meist Enzyme. Je
nachdem, worauf man allergisch reagiert, können
die Symptome nur saisonal auftreten, etwa zur Pol-
lenflugzeit oder über das ganze Jahr hinweg, wie
zum Beispiel bei einer Hausstaubmilbenallergie.
Genauso variabel fällt auch die Stärke der Reak-
Es juckt und kratzt und krabbelt. Überall
und ständig. Es ist zum aus der Haut fah-
ren – die Allergie. In Deutschland leiden
nach Schätzungen der Mediziner 20 bis 30 Millio-
nen Menschen an einer Allergie, mit steigender
Tendenz. Krankenkassen sprechen schon von der
„Volkskrankheit“ Allergie. Doch was genau ver-
steht man darunter, warum gibt es immer mehr
Allergiker? Was kann man unternehmen, um sein
Kind davor zu schützen? Denn annähernd jedes
zweite Kind in Deutschland ist allergiegefährdet.
Das bedeutet, die Allergie ist zwar noch nicht
ausgebrochen, das Immunsystem des Kindes ist
jedoch bereits darauf sensibilisiert. Wie können El-
tern mit der Allergie ihres Kindes umgehen?
Was ist eine Allergie und wie entsteht sie?
Unter dem Begriff Allergie versteht man eine
Abwehrreaktion des Immunsystems auf vermeint-
lich harmlose Stoffe. Diese Umweltstoffe werden
als Antigene, geläufiger als Allergene bezeichnet.
Das bedeutet, dass das Immunsystem auf diese
Stoffe in veränderter Weise reagiert. Bei wieder-
holtem Kontakt mit einem, für Allergien sensibili-
sierten Organismus, wird so eine krankhafte Ver-
änderung – die allergische Reaktion – ausgelöst.
Das geschieht in zwei Phasen: Zunächst erfolgt die
Sensibilisierung und im Anschluss die allergische
Reaktion.
Redaktion: Colin Erdmann / Foto: codiarts
KLEINE ALLERGIKER
Wie und wovor wir Kinder schützen können
Schema einer Allergiebildung
Grafik: Techniker Krankenkasse
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