Seite 39 - lausebande-04-2013

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und Freude an das Thema Natur und Garten her-
anzuführen. Damit ein Garten mit Kindern gelingt,
sollten Eltern grundsätzlich folgende Hinweise be-
herzigen:
• Achten Sie schon bei der Gartenwahl auf Fami-
lienfreundlichkeit: Eine Sparte mit mürrischen
Senioren und exakt gepflegten Beeten kann der
falsche Ort sein. Manche Gartensiedlungen wie-
derum verfügen als Vorteil über einen Spielplatz
oder angrenzende „Abenteuer-Natur“.
• Planen Sie im Frühjahr den Garten gemeinsam
mit den Kindern: Wo sollen Nistkästen hin, wo
Beete, wo ist der Kinderbereich, was soll dort
entstehen ...
• Trennen Sie Kindern einen eigenen Bereich mit
einer ausreichenden Aktivfläche ab: Hier darf
nach Herzenslust gespielt, getobt, gematscht
und gegärtnert werden. Auch ein Rückzug, egal
ob Bretterverschlag oder Baumhaus, sollte dazu
gehören.
• Kombinieren Sie Spielzonen, einladende
Sitzplätze und ruhige Ecken zum Ausruhen
geschickt, das geht auch auf kleiner Fläche.
• Wählen Sie robusten Rasen (Berliner Tiergarten
oder Spiel- und Sportrasen sind die richtige
Wahl) und ebenso widerstandsfähige Sträucher
und Büsche.
• Schützen Sie Pflanzenbeete mit einem kleinen
Zaun vor Bällen – und schimpfen Sie nicht stän-
dig, wenn doch mal ein Ball aufs Beet fällt.
• Verzichten Sie auf Gift- und Stachelpflanzen
und ebenso auf Pflanzen, die Allergien auslösen
können. Lassen Sie sich hierzu in einem Garten-
center oder Baumarkt lieber einmal mehr, als
einmal zu wenig beraten.
• Verzichten Sie auf den Einsatz chemischer Dün-
gemittel sowie auf Unkraut- und Schädlingsbe-
kämpfungsmittel.
Das richtige Beet für Kinder
Kinder sind verspielt und nicht so geduldig wie
wir „Großen“. Deshalb genügt meist ein kleines
Beet, schnellwachsende Pflanzen und ein bisschen
Grundwissen, um sie zu begeisterten Hobbygärtnern
zu machen. Schaffen Sie auch einen Bereich, in dem
Kinder z.B. mit Radieschen oder Möhren die Ent-
wicklung vom Saatkorn bis zur Ernte nachvollziehen
können. Es ist erschreckend, wie viele Kinder diese
Zusammenhänge heute selbst in der fortgeschritte-
nen Grundschule nicht mehr herstellen können. Für
ein Kinderbeet eignen sich auch Gemüse, die von
der Hand in den Mund gepflückt werden können wie
z.B. Erbsen, Tomaten oder leckere Beerensorten wie
Erdbeeren und Himbeeren. Toll sind z.B. Erdbeersor-
ten, die im Jahr gleich mehrfach Früchte tragen. Bei
Tomaten eignen sich besonders Cocktailtomaten, sie
reifen schneller, schmecken etwas süßer und passen
besser in den kleinen Mund hinein. Ganz wichtig: im
kindlichen Garten sollten Erwachsene nur helfen
und beraten. Setzen Sie der Fantasie der Kleinen
keine Grenzen, je mehr sie sich ausprobieren, desto
mehr lernen sie. Die Kleinen sollten aber auch ler-
nen, Verantwortung zu übernehmen und die Beete
etwas zu pflegen. Zur Erleichterung gibt es übrigens
alle Gartengeräte auch in Klein als Kinder-Version.
Es kriecht und krabbelt
Noch viel spannender sind für Kinder die vielen
kleinen Gartenlebewesen. Wilde Ecken, Stapel
aus Totholz oder ein Miniteich bieten Kleintieren
Unterschlupf. Gerade kleine Kinder können sich
einen ganzen Tag mit einer Käfer- oder Schnecken-
farm beschäftigen. Gerade die Beschäftigung mit
Lebewesen, und seien sie noch so klein, ist ent-
wicklungspsychologisch für Kinder sehr wichtig
und findet heute in der Natur immer weniger statt.
Unterstützen Sie den Entdeckerdrang der Kinder.
Einen Ekel vor Spinnen und Kriechtieren haben
Kinder von Natur aus nicht, er wird meist durch Er-
wachsene übertragen.
Der Spielgarten
In jeden Garten mit kleinen Kindern gehört ein
Sandkasten. Für den Sommer reicht ein kleines
Planschbecken oder eine Rutsche samt Rutsch-
bahn, an die man einen Gartenschlauch anschlie-
ßen und nach der Rutsche noch meterweit auf der
Bahn schlittern kann. Auch sonst sollte für Kin-
»