lausebande-04-2018

Aktuelles :: Seite 14 Das Theatercafé FRUCHTZWERG FÜR GROSSE Aprikosentarte: Buttermürbeteig mit Mandelfüllung und Aprikosen, dazu einen Ca é Latte. - imApril nur 5,90 € Nehmen Sie sich Zeit! ERWACHSENE NUR IN BEGLEITUNG VON KINDERN ZUGELASSEN „Momo“, die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte, erschien vor 45 Jahren. Für ihren Autor Michael Ende war sie der zweite große Bucherfolg – nach den Geschichten um „Jim Knopf“. Ende wurde mit Preisen und Ehrungen überhäuft, das Buch verkaufte sich millio- nenfach – nach fruchtlosen Jahren als Schauspieler und Theaterautor, nach zunehmend verzweifelten Versuchen, im seriösen Kulturbetrieb Fuß zu fassen, war der Autor „angekommen“. Und zwar nicht nur in Kinderherzen, nein: Für Tausende wurde die Lektüre von „Momo“ – wie später auch die der „Unendlichen Geschichte“ – zumErwe- ckungserlebnis. „In Michael Ende fand die deutsch-roman- tische Seele endlichwieder, was von den großen deutschen Nachkriegsautoren ums Verrecken keiner sein wollte: ei- nen Dichter, Seher, Helfer, Wegweiser, Sinngeber“, stellte Der Spiegel 1984 fest. Ende meinte ernüchtert, er habe sich „durch das Kinderzimmer in die Erwachsenen-Literatur“ emporgeschrieben. Nun kehrt „Momo“ nach Cottbus zu- rück. An drei Tagen im April kann ein jeder testen, ob das, was ihn bereits als Kind beeindruckte, auch für den Er- wachsenen taugt. Das Staatstheater zeigt im Großen Haus am Fr 27.4., 19 Uhr, am Sa 28.4., 18 Uhr und am So 29.4., 16 Uhr die Schauspielversion des Zeitmärchens. Ganz im Sinne des Ende-Zitats hatte die Lausitzer Rundschau nach der Premiere festgestellt, dass mit dieser Inszenierung die Erwachsenen nicht nur die Helden ihrer Kindheit, sondern auch die Gegenwärtigkeit und philosophische Tiefe des Ende-Buches wiederentdecken können, während „die klei- nen Zuschauer einfach nur regelrecht mitfiebern …“ Ein Film, „andere“ Kindheit! Mit diesem Film taucht man in eine andere Welt von „Kindheit“ ein: Ein idyllischer Ort mitten im Wald – Lebenswelt einer Gemeinschaft von Kindern. Kurz vermittelt sich sogar der Ein- druck, dass sie hier ganz auf sich gestellt sind. Doch das Gelände gehört zu einem Kindergarten, der ganz ohne verquere Vorstellungen von frühkindlicher Bil- dung auskommt. Es gilt das Prinzip, dass Kinder von ganz allein lernen. Mit allem, was der Wald hergibt, werden Fantasiefiguren gebaut, Steckenpferde ge- schnitzt, ganze Küchen eingerichtet. Sie haben keine andere Aufgabe, als zu spielen – mit den anderen und mit der Natur. Die Kinder vor Margreth Olins Ka- mera sind zwischen einem und sieben Jahren alt. Sie spielen, basteln, feiern Geburtstag, tragen ihre Kon- flikte aus – immer liebevoll begleitet von den Erzie- herinnen und Erziehern, die eben gerade nicht erzie- hen, sondern den Kindern stattdessen erlauben, sich zu entfalten. Der Film KINDHEIT dokumentiert einen Blick auf Kinder und einen Umgang mit ihnen, der selbstverständlich sein könnte, inzwischen aber als Ausnahme auffällt. Kompetenzerwerb und Schul- wissen sind bereits in denmeisten Kindergärten The- ma. KINDHEIT zeigt dagegen einen Ort, an dem die Kinder von den Erwachsenen so weit wie möglich in Frieden gelassen werden. Was es bedeutet zu wach- sen, lernt man hier in denWäldern. Ein stiller Protest sei ihr Film, sagt Margreth Olin. Still vielleicht, aber äußerst wirksam. Man sieht Erziehungsinstitutionen danach mit anderen Augen. Kinostart ist am 19. Ap- ril, leider bislang ohne Lausitzer Kinos. Kinotermine in der Nähe findet man unter: www.mindjazz-pictures.de/kinotermine www.kindheitderfilm.de Trailer anschauen

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