lausebande-04-2018

Aktuelles :: Seite 4 da staunt ihr bestimmt! Hier kommen ja sonst im- mer Erwachsene zu Wort. Was soll ein Mädchen wie ich auch schon Großartiges zu einem Thema wie chronische Krankhei- ten erzählen? Es hat aber einen Grund, dass ich euch dazu etwas erzählen darf. Der ist nicht schön, gehört aber zu meinem Leben. Seit zwei Jahren habe ich Rheuma. Das war zum Anfang wirklich eigenartig. Alle Erwachsenen wunderten sich und dachten, dass Rheuma nur alte Menschen haben. Besonders in der Schule ha- ben es manche Erwachsene nie so richtig kapiert, was das bedeutet. Manchmal merke ich das Rheu- ma gar nicht, an anderen Tagen muss mich mein Papa früh aus dem Bett tragen. Zum Anfang haben es einige nicht verstanden, dass ich meine Mappe nicht mehr selbst tragen darf und auch nicht so viel Treppen steigen soll. Richtig komisch ist das immer, wenn meine Gelenke wieder sehr weh tun und ich mit Krücken laufen muss. Dann reagieren alle viel mehr, nur weil man etwas sieht. Das be- obachte ich oft bei Erwachsenen: Wenn man bei einem Kind eine Krankheit gleich sieht, dann glau- Liebe Leserinnen und Leser, liebe Familien, ben sie das auch. Wenn man aber etwas wie das Rheuma nicht sieht und es mal mehr und mal we- niger da ist, dann bekommt man oft wirklich blöde Fragen gestellt. In meinem Leben hat sich durch die Krankheit viel verändert. Ich muss viel mehr auf meinen Körper achten, das fällt mir nicht immer leicht. Wenn ich in der Schulpause doch mal zu viel tobe, bekomme ich abends zu Hause die Quittung, dann melden sich die Gelenke mit Schmerzen. Über lange Zeiten musste ich auch Medikamente nehmen und jeden Früh mit einem Trainingsgerät meine Gelenke in Schwung bringen. Wenn es richtig weh tut, fühle ich mich im Wasser am wohlsten, da ist alles leich- ter. Dann wünsche ich mir, ein kleiner Fisch zu sein. Seit ein paar Monaten habe ich aber tatsächlich Ruhe und nur wenig Schmerzen. Meine Mama hat nämlich letzten Dezember eine Lösung entdeckt. Seitdem gibt es jeden Morgen einen Kräutertrunk, der wie das Gebräu einer Hexe schmeckt. Das Ge- genteil von lecker! Aus Solidarität trinken das alle in der Familie, das macht es etwas leichter. Es hat mir geholfen, und wenn alles klappt, kann ich im Som- mer nach zwei Jahren endlich wieder mit auf eine Klassenfahrt. Darauf freue ich mich. Genauso wie auf diese Ausgabe, die hoffentlich vielen Kindern das Leben mit einer Krankheit leichter macht. Also: gründlich lesen und merken! Eure Neela Eine Zeit lang war Neela (11) ziemlich oft in der Kinderklinik des Cottbuser CTK zu Gast. Einige Schwestern waren fast schon gute Freundinnen. Zum Glück hat sie seit Monaten keine Schmerzen und kam für das Titelfoto mit einem guten Gefühl ins Kranken- haus. Verarztet wird hier ihr Kuschelpferd „Apassi“, eine Erinnerung an den Besuch des kleinen Pferde- fans bei Apassionata. Fotografiert hat wie fast immer Steffen Schwenk, der auch gern große Familienfeste oder Hochzeiten in be- sonderen Bildern festhält. Infos zu ihm gibt es unter: Die Geschichte zum Titelfoto www.light-impression.de Vielen Dank an das CTK und das Team der Kinderklinik für die Unterstützung bei diesem Covershooting!

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