lausebande-04-2020
Die Berichterstattung ist sehr he- terogen, neben seriösen Quellen wie dem Robert Koch Institut gibt es häufig eine Überflutung an In- formationen, teilweise auch mit Neigung zur Panikmache und zu Fake News. Halbwahrheiten, Ge- rüchte und Hysterie verbreiten sich dann leider schneller als das Virus selbst. ZuwelchemVerhalten raten Sie ins- besondere Familienmit Kindern im Kita- und Grundschulalter in den kommenden Wochen, worauf soll- ten sie achten, welche Angebote können Sie nutzen, wo und wann ist Vorsicht geboten? Zwei einfache Grundsätze helfen: Kinder sollten sich an die Regeln der Standardhygiene halten und den direkten körperlichen Kon- takt mit älteren Menschen konse- quent meiden. Anfang der 1980er-Jahre kam Aids, 2002 SARS, nun 2019 Corona –wer- den Viren uns in dieser Regelmäßig- keit auchweiter begleiten und kann man sich als Gesellschaft besser da- rauf einstellen? Vermeidung unnötiger Berührun- gen, der Verwendung von Hand- schuhen und regelmäßiger Desin- fektion vorbeugen. Sie zählten im Vorjahr zu den Un- terzeichnern des Ärzte-Appells un- ter dem Motto „Rettet die Medizin“ – was läuft falsch in unserem Ge- sundheitssystem? Unser Gesundheitswesen ist zwar „auf Kante genäht“, aber auf die Situation anders als in anderen Ländern relativ gut vorbereitet. Man liest aktuell, dass an Beat- mungsgeräten und Fachpersonal Mangel herrscht – hat man hier versäumt, richtig zu investieren und vorzusorgen? Es stehen derzeit 28.000 Intensiv- betten in Deutschland zur Verfü- gung. Weitere Kapazitäten und Vorkehrungen werden geschaf- fen, auch personell. Ich bin da zu- versichtlich, wenn die Verbreitung verlangsamt werden kann. Was halten Sie von der Berichter- stattung in unserem Land, werden wir gut informiert? Ich fürchte, es werden weite- re Seuchen mit problematischen Keimen auf uns zukommen. Uns darauf einzustellen, wird eine der großen Herausforderungen der Medizin und der Gesellschaft in den nächsten Jahren und Jahr- zehnten sein. Bisher hat es die Menschheit in ihrer Geschichte bei Seuchen wie der Pest, Pocken, Diphterie, Tuberkulose oder AIDS aber auch immer geschafft, Lösun- gen zu entwickeln. Glauben Sie, dass die aktuelle Situ- ation unser Verhältnis zur Hygiene nachhaltig ändern wird? Und wel- che Veränderungenwürden Sie sich hier wünschen? Auf jeden Fall werden wir aus der COVID-19-Pandemie lernen. Wenn die Hygiene-Standards, die mo- mentan proklamiert werden, mehr oder weniger auch nach der Krise weiter Bestand hätten, wäre ich sehr zufrieden. Redaktion: Jens Taschenberger, das Interview führten wir am 19. März 2020 Seite 65 :: Spezial ♥ Ausgewählte Teemischungen ♥ Versandkostenfrei schon ab 25 Euro WELLNESS FÜR ZUHAUSE www.teezeit.de
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxMjA2