lausebande-04-2021

22 › Aktuelles stoffe verwenden und in der Tierhaltung soweit wie möglich auf Antibiotika verzichten, gelten biologisch erzeugte Lebensmittel als gemeinhin gesünder. Sie enthalten weniger Schadstoffe, dafür mehr gesundheitsfördernde Stoffe wie Omega-3-Fettsäuren und sekundäre Pflanzen- stoffe. Inwiefern sich der Konsum von Biolebens- mitteln im Vergleich zu konventionell erzeugten tatsächlich positiv auf die Gesundheit auswirkt, wurde wiederholt in Studien untersucht. Einige Untersuchungen weisen darauf hin, dass das Risiko für Hautausschläge und Allergien sinkt, wenn man sich hauptsächlich bio ernährt. In Untersuchungen von Ökotest oder Greenpeace schneiden Bio-Lebensmittel durchweg besser ab als jene ohne Biosiegel. Völlig frei von Schad- stoffen sind auch sie nicht, aber sie enthalten deutlich weniger der mehr als 300 nachweisbaren Pestizide. Diese Sorten sind häufig mit Pestiziden belastet, hier sollte man besser immer bio kaufen: Johannisbeeren, Stachelbeeren, Weintrauben, Himbeeren, Melone, Aprikosen, Kirschen, Pflaumen, Erdbeeren, Petersilie, Paprika, Zuc- chini, Grünkohl, Auberginen, Radieschen, Salat, Bohnen Bei diesen Sorten ist auch konventioneller Anbau denkbar, hier ist die Pestizidbelastung geringer: Bananen, Kiwis, Zitronen, Orangen, Ananas, Äpfel, Mandarinen, Pfirsiche, Brokkoli, Chicorée, Fenchel, Spargel, Zwiebeln, Kartoffeln, Eisberg- salat, Spinat, Blumenkohl, Möhren Nachhaltigkeit ist ein weiterer wichtiger Plus- punkt von Bio. Ökobauern bemühen sich um eine Kreislaufwirtschaft, bei der möglichst wenig Futter, Nährstoffe und andere Hilfsmittel wie Dünger von außen zugeführt werden müssen. Durch den Verzicht auf Chemie schützen sie Natur und Umwelt, Tier und Mensch, schonen Böden und Wasser. Durch den Verzicht auf Mi- neraldünger ist das Grundwasser weniger stark mit Nitrat belastet. Im Boden von Ökohöfen findet sich ein höherer Anteil an Humus, er ist also fruchtbarer. Im Schnitt verbrauchen Bio- höfe 30 bis 50 Prozent weniger Energie als kon- ventionelle Betriebe. Sie schaffen Lebensräume für seltene Arten. Biolandbau schont das Klima, da er CO 2 stärker bindet und weniger Treibhaus- gase erzeugt, z.B. durch weniger stark überdüngte Böden. Leben Bio-Schweine artgerecht? Wem artgerechte Tierhaltung wichtig ist, der hat es schwer beim Kauf von Fleisch und Wurst. Die Tierhaltung auf vielen Biohöfen ist ausbau- fähig. Massentierhaltung, das Töten männlicher Küken, Kastrieren von Ferkeln ohne Narkose – all dies gibt es hier ebenso. Teilweise ist auch die ganzjährige Haltung im Stall und die Gabe von Antibiotika erlaubt. Einige Bio-Anbauverbände haben für ihre Betriebe strengere Richtlinien er- lassen. Insofern gilt für den Kunden: Biofleisch ist besser als nicht Biofleisch. Noch besser aber ist es, einen Fleischer oder Bauern des Vertrauens zu finden, bei demman weiß, wie die Tiere vorher gelebt haben. Je kleiner der Hof, desto glücklicher vermutlich die Tiere. Hier lohnt der Fleisch- und Wurstkauf in Naturkost- oder Bioläden beson- ders, wo das Fachpersonal die Herkunft und den Landhof genau kennt. Fragen Sie einfach danach. Wo gibt es Bio-Lebensmittel? Biolebensmittel gibt es mittlerweile fast überall: im Supermarkt, in der Drogerie, im Naturkost- laden, auf dem Wochenmarkt, im Internet. Wem das Standard-Bio genügt, der findet im Super- markt und Discounter ein vielfältiges und relativ preiswertes Bio-Sortiment. Im Naturkostladen, Reformhaus, auf dem Bio-Landhof oder im Bio- laden bezahlt man mehr, bekommt aber auch fachkundige Beratung und Produkte von Bioan- bauverbänden, die über den Mindeststandards liegen. Auf Wochenmärkten erhält man frische Saisonware direkt vom Biobauern. Wer einen Bio- bauernhof in der Nähe hat, kann sich auch dort nach dem Hofverkauf erkundigen. Im Internet gibt es immer mehr Händler, die Bioprodukte ver- kaufen. Ein beliebter Trend sind sogenannte Abo- kisten, die auch in der Lausitz von Landhöfen angeboten werden. Wöchentlich oder seltener bekommen Kunden Kisten mit Obst und Gemüse der Saison zu einem Festpreis geliefert. Meistens stehen verschiedene „Menüs“ zur Auswahl, man kann aber auch selbst zusammenstellen. Auf Wunsch gibt’s auch Brot, Eier oder Milch dazu. Der Vorteil: Man spart sich die Zeit zum Einkauf und hat immer regionales, saisonales Gemüse aus der Region. In der Lausitz hat aber auch der Handel der Biobranche kräftig zugelegt. Allen voran ist Cottbus mit dem Bioladen Schömmel samt Bistro und Biobäckerei zum Lausitzer Zen- trum für Bioprodukte gewachsen. Aber auch im Ländlichen gibt es immer mehr Angebote. Eine Auswahl stellen wir auf den Folgeseiten dar:

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