lausebande-04-2021
58 › Titelthema einrichten, Wassertränken für Vögel und Insekten aufstellen, Verbuschung und offenen Boden als Nistmöglichkeit lassen, torffreie Blumenerde nutzen. Solche Blumen und Kräuter anpflanzen, auf die Insekten fliegen. Das gilt auch für den Balkon: Die Klassiker wie Geranie mögen schön aussehen, sind aber bei Bienen und Co. unbe- liebt. Besser sind Kräuter (Blüten stehen lassen!), Erdbeeren, Bienenfreund/ Phacelia, Hornklee, Wilder Dost, Astern, Sonnenblumen, Malven, Goldkosmos, Goldlack, Fächerblume, Kapuziner- kresse, Verbene, Männertreu, Wandelröschen, Lö- wenmäulchen, Lavendel. Im Handel findet man mittlerweile auch bienen- und schmetterlings- freundliche Samenmischungen. Klimaretter Baum? Ähnlich dramatisch wie auf Wiesen und Äckern sieht die Situation in den Wäldern aus. Knapp ein Drittel der Fläche Deutschlands sind von Wald bedeckt. Diesen Schatz sollten wir gut hüten, denn: Bäume tun dem Klima gut. Durch Foto- synthese wandelt jeder Baum täglich Kohlendi- oxid in Sauerstoff um. Damit deckt ein Baum im Schnitt den Sauerstoffbedarf von 20 Menschen. Der Wald in Deutschland nimmt von den jährlich hierzulande ausgestoßenen Treibhausgasen etwa 7 Prozent Kohlenstoff auf und bindet diesen im Holz. Bäume bieten Lebensraum für unzählige Tiere und Kleinstlebewesen, Wälder sind wichtige Wasserspeicher und -filter. Darüber hinaus haben 5,18 3,4 4,52 6,47 4,65 6,43 0 1 2 3 4 5 6 7 Deutschland Brandenburg Sachsen Bauboom gegen Brachland 1992 2018 Wälder eine wichtige Bedeutung als Erholungs- raum und als Wirtschaftsfaktor. Doch diese für unser Ökosystem und unsere Wirtschaft so wich- tigen Funktionen sind in Gefahr. Mit einer Fläche von rund 11,4 Millionen Hektar bedeckt der Wald 32 Prozent der Fläche Deutschlands und speichert gegenwärtig etwa 1,2 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Wald in Not: Klimastress für Bäume DemWald geht es nicht gut. In Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern, werden seit etwa vier Jahren starke Waldschäden beob- achtet. Experten sprechen von einem zweiten Waldsterben. Schon in den 1980er Jahren hatten hohe Schadstoffkonzentrationen zu einem Baum- sterben geführt. Nun führen mehrere Faktoren dazu, dass unsere Wälder erneut leiden. Die Ursachen des aktuellen Waldsterbens sind vor allem klimatische Veränderungen. Dürre und Hitze schwächen die Bäume, was sie anfälliger für Stürme und andere Wetterextreme macht. Eine weitere Folge der extremen Trockenheit sind ver- mehrte Waldbrände und ein starker Borkenkäfer- befall. Forstleute sprechen von der größten Plage seit dem Zweiten Weltkrieg. Auch andere Schäd- linge und Pilze breiten sich schneller aus.
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