lausebande-04-2021

68 › Titelthema nicht immer leicht umzusetzen: Ruhig bleiben! Ei- nige Insekten wie Bienen und Wespen stechen nur dann zu, wenn sie sich bedroht fühlen. Daher sollte man die Tiere weder wegpusten noch anderweitig verscheuchen. Achten Sie zudem darauf, dass keine Insekten im Trinkglas schwimmen oder sich aufs Eis setzen und so in denMund gelangen können. Rückzugsort Lausitz: Wilde Natur Wir haben bereits weiter oben gezeigt, dass die Lausitz vergleichsweise dicht bewaldet ist. Dazu kommen jede Menge Naturparks, gleich drei UNESCO-Landschaften und viele Flecken echter Wildnis. Sowohl auf ehemaligem Tagebaugelände als auch auf einstigen Truppenübungsplätzen sind dank der Betreten-Verboten-Schilder Rück- zugsorte für Tiere und Pflanzen entstanden, die sich allmählich ein Stück Land zurückerobert haben. Vor allem die Kippenböden sind nähr- stoff- und schadstoffarm, wie es in Deutschland nur noch ganz selten anzutreffen ist, und bieten so bedrohten Tier- und Pflanzenarten eine neue Heimat. Entstanden sind echte Naturparadiese und kleine Wildnis-Gebiete, in denen der Mensch sich bis heute zurücknimmt. Das ist ein Grund, warum sich der Wolf in der Lausitz so wohl fühlt. Das wichtigste und größte Wildnisgebiet in Sachsen ist das Naturschutzgebiet Königsbrücker Heide östlich von Dresden. Auf etwa 7.000 Hektar kann sich hier die Natur ohne Forstwirt- schaft, Jagd oder andere Einflüsse des Menschen entwickeln. Ein Großteil des Gebietes war einst ein Truppenübungsplatz, heute tummeln sich hier neben Biber und Hirsch auch wieder Wölfe. Mit dem Dubringer Moor verfügt die Lausitz un- weit von Hoyerswerda über ein weiteres einzig- artiges Naturschutzgebiet. Es gilt als eine der letzten und größten Moorlandschaften zwischen Elbe und Oder. Wer hier mit Fernglas und Muße ausgestattet spazieren geht, kann eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt entdecken. Zwischen Finsterwalde und Lauchhammer entwi- ckelt sich seit knapp 20 Jahren das Naturparadies Grünhaus. Die NABU-Stiftung Nationales Natur- erbe kaufte dafür eine knapp 2.000 Hektar große Tagebaufläche. Über die Jahre ist ein grünes, blü- hendes Naturparadies entstanden, das bei Na- turfreunden bundesweit für seine einzigartige Artenvielfalt bekannt ist. Die NABU-Stiftung bewahrt rund 1.930 Hektar in Grünhaus für die Natur. Noch etwas weiter nördlich ist – ebenfalls auf einer ehemaligen Tagebaukippe – ein weiteres Naturparadies entstanden: Sielmanns Naturland- schaft Wanninchen. Bereits im Jahr 2000 erwarb der Tierfilmer Heinz Sielmann mit seiner Stiftung etwa 3.300 Hektar Fläche, um sie für den Natur- schutz zu sichern. Seitdem erobern sich Flora und Fauna das Gebiet zurück. Auf den sandigen Dünen haben sich seltene Pflanzen wie Sand- strohblume, Silbergras und Mähnengerste ange- siedelt. Auch Wölfe sind auf den weiten Flächen heimisch geworden. Auf 270 Hektar sind wert- volle Moorflächen zu finden. Wer diese und weitere Lausitzer Wildnisgebiete entdecken will, kann sich auf der jeweiligen Homepage über Wanderwege, Aussichtspunkte und Erlebnisangebote informieren. Familien können hier auf eigene Faust unberührte Natur entdecken oder geführte Wanderungen und An- gebote nutzen. In einem Spezial im Anschluss an unser Titelthema stellen wir Naturparks und Biosphärenreservate samt ihrer Angebote vor. Der Verband pro agro hat zudem auf dem Online- Portal www.natur-schau-spiel.com Besucherzen- tren in Brandenburger Naturlandschaften und Der Wolf lebt seit 2000 wieder in Deutschland, besonders wohl fühlt er sich in der Lausitz. Das Foto zeigt zwei Welpen des Daubaner Rudels in Ostsachsen. Foto: NABU/ M. Hamann

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