lausebande-04-2022

60 › Aktuelles Bio boomt. Der Satz galt bereits Anfang der 2000er-Jahre und er hat bis heute Gültigkeit. Immer mehr Verbraucher legen Wert auf gesunde, nachhaltige Lebensmittel. Vor allem Familien mit Kindern achten darauf, was zu Hause auf den Tisch kommt. Und dafür zahlen sie auch gern einen angemessenen Preis. Denn Bio-Landwirtschaft bedeutet für die Landwirte einen Mehraufwand, der am Ende der Umwelt, den Tieren und den Kunden zu Gute kommt. Ähnliche Vorteile hat auch regionale Kost. Mit dem Saisonstart im April kann man endlich wieder Gesundes vom Landhof nebenan shoppen. Dennoch gilt zu beachten: Regional ist nicht gleich Bio – und auch Bio ist nicht gleich Bio. Unser kleiner Einkaufsführer soll daher Familien eine Hilfe sein, die auf ein gesundes, ausgewogenes Ernährungsverhalten Acht geben wollen, das zudemUmwelt und Klima schont. Was macht „Bio“ aus? Bei der Auswahl aus der Auslage im Supermarkt meldet sich oft das Gewissen. Sollen es Früchte aus Spanien oder aus Deutschland sein? Bio oder konventionell? Wer nachhaltig kaufen möchte, wird wegen der weiten Transportwege spanische Früchte eher mit schlechtem Gewissen essen. Egal ob aus Spanien oder aus Deutschland – Früchte aus konventionellem Anbau enthalten deutlich mehr Pestizid-Rückstände als solche aus ökologischer Landwirtschaft. Denn dort sind chemische Pflanzenschutzmittel verboten. Für alle in Deutschland angebauten und verkauften Bio-Lebensmittel gilt die EU-Öko-Richtlinie von 1991, die 2007 erstmals komplett überarbeitet wurde und in den letzten Jahren eine gründliche Neuordnung erfuhr. Seit dem 1. Januar 2022 werden in der EU Produkte aus biologischer bzw. ökologischer Erzeugung noch ausführlicher und strenger geregelt. Die Richtlinie legt u.a. fest, was bei der Erzeugung, Verarbeitung, Kennzeichnung und Kontrolle von Bio-Produkten einzuhalten ist. Für die ökologische Tierhaltung und Fischzucht gibt es eigene Richtlinien. Daran erkennt man auch, was in konventionellen Erzeugnissen enthalten sein kann. Und das sind nur die rechtlichen Mindeststandards für den Öko-Landbau. Da die Begriffe „Bio(logisch)“ und „Öko(logisch)“ geschützt sind, können Kunden sicher sein, dass sie auch Bioware erhalten. Die Vorgaben gelten international. Wer Produkte mit Biosiegel kauft – sei es aus Deutschland, Spanien oder Ägypten, kann sich also auf die Einhaltung dieser Standards verlassen. Nicht täuschen lassen sollten Bio? Logisch! Ein kleiner Einkaufsführer zu gesunden Lebensmitteln. Bioprodukte sorgen durch ökologische Herstellung nicht nur für gesunde Ernährung, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Auch regionale Produkte bieten bedeutende Vorteile. Foto links: huettenhoelscher, istock; rechts: Zbynek Pospisil, istock

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