Titelthema ‹ 59 die Regierung 2014 eine Ausgleichszahlung von 74 Millionen Dollar für das Fischereiverbot an die Fischer ausstellte, wurde das Geld in neue Boote und Motoren gesteckt und führte letztendlich zu einer weiteren Intensivierung der Fischerei im Golf. Forscher waren sich aufgrund des rapiden Rückgangs der Art über ein schnelles Aussterben sicher, doch der kleine Schweinswal überrascht noch immer alle und schafft es bis heute mit einer minimalen Zahl an Individuen, dem Aussterben zu entrinnen. Ein Überlebenskampf, den er allein gegen menschgemachte Fischerei führt. Auch Schmetterlinge zählen zu den wichtigen Bestäubern und erbringen vielseitige Ökosystemdienstleistungen. Foto: Jenny Summers, Sielmann Stiftung Drastischer Insektenschwund in Deutschland: In den letzten 27 Jahren sind rund 75 Prozent der Insekten in Deutschland verschwunden, das ergaben Zählungen von Wissenschaftlern aus Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden in einer veröffentlichten Studie bereits vor einigen Jahren. Monokulturen, Pestizide, Insektizide und andere Giftstoffe, Versiegelung der Böden und fehlende Blumenwiesen werden als Ursachen gesehen. Geschehen ist seitdem im Grunde nichts. Die Lobby der Landwirtschaft verhindert weitgehend das Verbot von Pestiziden – Blühstreifen entlang der Felder zum Artenschutz bleiben eine Ausnahme. Die Flächenversiegelung in Deutschland nimmt weiter zu, in den vergangenen vier Jahren um weitere über 100 Quadratkilometer. Ein sichtbares Zeichen, das selbst skeptische Boomer nicht negieren können, ist der Blick auf Autoscheiben in der warmen Jahreszeit. Noch vor 20 Jahren waren diese nach längeren Fahrten von Insektenrückständen übersät – heute findet man dort kaum noch Spuren von ihnen. Abwechslungsreiche Kulturlandschaften, zahlreiche Naturschauspiele und eine einzigartige Artenvielfalt – im UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft erlebt man den Reichtum der Natur. Mehr als 350 Teiche, eingebettet in Dünenwälder, Feuchtwiesen, karge Äcker, Flussauen und Heidegebiete bilden ein abwechslungsreiches Mosaik aus trockenen und feuchten Lebensräumen für seltene Tier- und Pflanzenarten und vielfältige Naturerlebnisse. Die Biosphärenreservatsverwaltung gibt drei Tipps, wie Klein und Groß diesen Ausflug unvergesslich machen können: Seeadlerrundweg zweiteilen: Der Radweg verknüpft auf 88 km unzählige Kleinode, Wälder, Wiesen, Felder und kleine Ortschaften des Reser3 Tipps für den Ausflug ins UNESCO-Biosphärenreservat vats miteinander – mehr als genug für einen Tag. Daher lohnt es sich, den Rundweg in zwei Etappen in Verbindung mit dem Spreeradweg zu fahren. Beobachtungsturm am Tauerwiesenteich: Von dort oben kann man ungestört den Naturschauspielen und Konzerten von Seeadlern, Kranichen und Gänsen zuschauen. Veranstaltungstipp: 22. Deutsch-Sorbischer Frühjahrs-Naturmarkt am 26.4. beim HAUS DER TAUSEND TEICHE im Malschwitzer Ortsteil Wartha. Dort ist auch der ideale Startpunkt für Ausflüge ins Biosphärenreservat. biosphärenreservat-oberlausitz.de Foto: Philipp Herfort Photography Foto: Philipp Herfort Photography
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