Seite 4 - lausebande-05-2012

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Zwei Titelhelden haben diesmal unser ak-
tionsgeladenes Motiv umgesetzt: Johanna
(5) mit Riesenkeule und Emil (2), der ganz
sicher keine Beule abbekam. Die beiden Geschwis-
ter hatten beim Shooting auf jeden Fall Spaß – auch
wenn sie im normalen Tobe-Leben sehr rücksichts-
und liebevoll miteinander umgehen, wie man auch
auf dem großen Foto auf Seite 20 sehen kann.
Wie Johanna und Emil können in jeder Ausgabe
waschechte Lausitzer zu Titelstars werden. Wie im-
mer rufen wir Sie dazu auf, uns Bilder Ihrer Kleinen
oder Familien zu senden. Jedes Titelfoto wird von
den Fotografen von www.codiarts.de mit Kindern
oder Familien aus unserer Region angefertigt. Oder
senden Sie uns Ihre Themenvorschläge oder ganz
persönlichen Erlebnisse. Diese können Sie auch un-
ter www.facebook.de/lausebande mit uns teilen –
hier verlosen wir auch in jeder Woche tolle Sachen.
Oder machen Sie doch mit bei unserem Familien-
Mitmach-Internet unter www.lausebande.de!
www.facebook.de/lausebande
Lausebanden mitgemacht:
Werdet Fan, Titelstar oder Gewinner!
„Kinder haben ein
Recht auf gewalt-
freie
Erziehung.
Körperliche Bestrafungen,
seelischeVerletzungenundandere entwürdigendeMaß-
nahmen sind unzulässig.“ (BGB § 1631 (2)) Seit dem Jahr
2000, mit Einführung des Gesetzes zur Ächtung von Ge-
walt in der Erziehung, steht Gewalt gegenüber Kindern
zunehmend imöffentlichen Interesse. Unser Bewusstsein
hat sich erheblich geschärft in Bezug auf Erziehungsme-
thoden imElternhaus sowie außerhalb dessen.
Wie aber erziehe ich mein Kind gewaltfrei, wie kann ich
mein Kind vor Gewalt schützen, auch so erziehen, dass
es nicht gewalttätigwird? Das sind Fragen diewir uns in
guter Absicht immer wieder stellen, die Antworten sind
nicht einfach. Unser Leben besteht aus Kompromissen,
indenenwir strukturelleGewalt erlebenundnutzen, um
Interessen durchzusetzen. Alle Entscheidungen im Gro-
ßen wie im Kleinen sind gut für den Einen und schlecht
für denAnderen. Günstigstenfalls setzensichklugeMehr-
heiten durch, ohne Gewaltanwendung aber wohl kaum.
Günstigstenfalls finden sich Interessenausgleiche: einen
Baum gefällt – fünf neue gepflanzt und angewachsen.
Günstigstenfalls erlebenwir also Erkenntnis, Interessen-
ausgleichundAkzeptanz statt Gewaltanwendung.
Nichts anderesmüssenwir unsereKinder lehren: dasAk-
zeptieren vonunbequemen Entscheidungen, das Kämp-
fenumeigene InteressenohnedenAnderenzuverletzen
und das Zugehen auf den Anderenmit Respekt für seine
Interessen.Wir könnenunserenKindernkeingewaltfrei-
es Heranwachsen bieten, aber wir können sie vor unan-
gemessenerGewalt schützen indemwir sie lehren, eigene
Interessen abzuwägen und zu benennen, eigene Chan-
cen zu bewerten und Auswege zu finden. Kinder suchen
Grenzen, dieses Suchen ist unabdingbarer Bestandteil
ihres Heranwachsens. Und ich kennemanchen Erwach-
senen, der seine Grenzen noch immer zu überschreiten
sucht. Gerade zurGewalt sindklarePositionender Eltern
frühzeitiggefragt, die einheitlichesHandelnermöglichen.
Kinder sollenGrenzeneindeutigundnicht auslegbar erle-
ben, aber Eltern sollten auchAlternativen aufzeigenund
nicht zuPrinzipienreiternwerden– jedes Kind ist anders
und erfordert eine angemessene Reaktion.
Ich persönlich bin der Meinung, dass unser Zusammen-
leben friedlicher geworden ist und weiterhin friedlicher
wird, dass sich unser Bewusstsein gegenüber Gewalt im
Kindesalter geschärft hat. Das ist gut so!
Ihnen wünsche ich viele gute Gedanken bei der Lektü-
re dieses Heftes, Neues und mal Vergessenes. Vor allem
aber immer die Gelassenheit in aufregenden Situationen
richtige Entscheidungen zu finden– für Ihre Kinder!
Ihr JörnMeyer, Geschäftsführer Jugendhilfe Cottbus e.V.
Liebe Eltern, liebe Le-
serinnen und Leser der
Lausebanden!