lausebande-05-2018
In Deutschland sind rund 15% der Kinder von 3 bis 17 Jahren übergewichtig oder adi- pös. Das zeigen die Daten des Kinder- und Jugendgesundheitssurvey KiGGS, der erstmals zwi- schen 2003 und 2006 bundesweit Körpergröße und Körpergewicht von Kindern und Jugendlichen in Deutschland in standardisierter Weise gemessen hat. Zudem bestätigt eine vor wenigen Jahren veröffent- lichte Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Bildung, dass Therapien für Kinder mit Übergewicht nur äußerst begrenzt wirksam sind und bei gerade einmal 10 bis 18 % der Betroffenen zu nachhaltigen Verbesserungen führen. Es gibt also nur einen Weg: Erst gar nicht dick werden. Hier wird zuallererst im Elternhaus, aber auch durch die Ernährung und die Ernährungsbildung in Kitas und Schulen, der Grund- stein gelegt. Da in Kita und Schule die Ganztagsbe- treuung zur Regel wird, kommt dem dort angebo- tenen Essen zudem eine immer größere Bedeutung zu. Damit die Kinder tagsüber fit sind – geistig wie körperlich – brauchen sie ausgewogene, vollwerti- ge und leckere Mahlzeiten. Wer zum Frühstück und Mittag wenig oder ungesund isst, wird Schwierigkei- ten haben, dem Unterricht zu folgen. Langfristig ist eine ausgewogene Ernährung wichtig, um letztend- lich Übergewicht zu vermeiden. Wir zeigen im Spe- zial zu gesunder Kita-, Schul- und Familienküche, worauf Eltern achten können, um die Ernährung ih- rer Kinder sowohl zu Hause als auch in Ganztagsein- richtungen gesünder zu gestalten. DGE-Qualitätsstandards Seit 2009 gibt es Richtlinien zur Gemeinschaftsver- pflegung, entwickelt von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) im Auftrag des Bundesernäh- rungsministeriums. Für einen 4-Wochenspeiseplan (20 Tage) sollte folgendes berücksichtigt werden: • Täglich Gemüse oder Salat • Täglich Getreide oder Kartoffel • Mindestens acht Mal Obst • Mindestens acht Mal Milchprodukte • Mindestens vier Mal Seefisch • Mindestens vier Mal Vollkornprodukte • Höchstens acht Mal Fleisch/Wurst • Höchstens vier Mal verarbeitete Kartoffeler- zeugnisse (z.B. Kroketten, Kartoffelpuffer) • Täglich Getränke Diese Standards sollten Grundlage dafür sein, was mittags auf die Teller kommt. Rechtlich bindend sind sie bisher nur in Berlin und im Saarland für die Schu- len. In den übrigen Bundesländern liegt es in der Hand der Einrichtungen bzw. Caterer, inwieweit die Standards umgesetzt werden. Gründe, warum diese Standards nicht berücksichtigt werden, reichen von „Kennen wir nicht“ bis „Davon halten wir nichts“. Um herauszufinden, was tatsächlich auf den Tellern der Kinder landet und wie es um die Verbreitung der DGE-Standards steht, hat die Regierung eine bundes- weite Erhebung in Auftrag gegeben. 2014 wurden die Schulen befragt, 2015 folgte die Studie zu den Kitas. Spezial: Kita-, Schul- & Familienküche Gesünder und nachhaltiger ernähren mit unseren Tipps. Damit Kinder tagsüber fit sind, brauchen sie zu Hause, in Kita und Schule ausgewogene, vollwertige und auch leckere Mahlzeiten. Spezial :: Seite 40
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