lausebande-05-2018

Salat. Das Essen ist außerdem zu salzig: Im Schnitt enthielten die Mittagsportionen 1,8 g Salz, Kinder sol- len je nach Alter über den Tag verteilt max. 3 bis 6 g Salz zu sich nehmen. Das Fazit der Studie: Wer hochwertige und gesunde Verpflegung anbieten will, braucht Geld, Personal, Räumlichkeiten, Ausstattung. Was die Kitas ohne viel Aufwand selbst leisten können, um die Verpfle- gung der Kinder zu verbessern: Externe Qualitätsstan- dards bzw. wissenschaftliche Empfehlungen beherzi- gen und ein dokumentiertes Verpflegungskonzept er- stellen und nutzen. Untersuchungen zur Schülerverpflegung Bei der Untersuchung der Schulen wurden 1.500 Schulleiter schriftlich befragt, 200 Schulträger (mit 5.000 Schulen) und 12.500 Schüler. Je jünger die Schüler, desto öfter essen sie in der Schu- le Mittag, je älter, desto öfter kümmern sie sich an- derweitig. So liegen die Teilnehmerquoten beim Mit- tag in der Grundschule bei etwa 50 Prozent (Sachsen 82%; Brandenburg 65%), danach nur noch bei 30 Pro- zent. Hauptgrund: Es schmeckt nicht. Konkurrenz ma- chen dem Schulessen v.a. Fleischer, Bäcker, Super- märkte und Fast-Food-Restaurants, seltener das Mit- tagessen zu Hause. Untersuchungen zur Verpflegung in Kitas Für diese Untersuchung wurden 7.000 Kitas schrift- lich angefragt, 1.400 haben den Fragebogen ausge- füllt zurückgeschickt, das entspricht 2,6 Prozent al- ler Kitas in Deutschland. Drei von vier Kindern essen Mittag in der Kita, wo- bei es Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutsch- land gibt. In den meisten ostdeutschen Kitas dürfte die Teilnahmequote am Mittagessen bei fast 100 Pro- zent liegen. Bei den Verpflegungssystemen domi- niert die Warmverpflegung (55,4%), bei der das Es- sen in einer Großküche durch einen Caterer frisch zu- bereitet und dann warm angeliefert, portioniert und ausgegeben wird. Immerhin in fast jeder dritten Kita wird frisch vor Ort gekocht. In 7% Prozent der Kitas wird das Tiefkühlkostsystem angewendet. Dabei wird das Essen nach der Zubereitung auf minus 18 Grad schockgefroren und vor Ort wieder auf mindestens 70 Grad erhitzt. Noch seltener ist Cook & Chill verbreitet (3% der Kitas). Fast immer wird die Mittagsverpfle- gung extern vergeben, 11 Prozent der Schulen küm- mern sich in Eigenregie um Zubereitung und Ausga- be. 60 Prozent der befragten Kitas haben eine Haus- haltsküche, die sie beispielsweise für Aktionstage zum Backen und Kochen nutzen. Das Getränkeangebot ist vorbildlich: Fast alle Kitas bieten Wasser und Tee an. Saft und Fruchtnektar sind weniger verbreitet. Doch wovon hängt ab, was auf den Speiseplan kommt? Das sagen die Kitas: Die Speisen sollen gesundheitsfördernd sein (72,3%), Saison haben (64,2%), die Geschmacksvorlieben der Kinder tref- fen (60,4%) und das Kostenbudget nicht sprengen (31,3%). Diese Angaben spiegeln sich allerdings nur bedingt in den Speiseplänen wider. Auch Nachhal- tigkeit und spezielle Bedürfnisse spielen für viele Ki- tas eine Rolle. Immer häufiger werden Allergien, Un- verträglichkeiten oder muslimische Speisevorschrif- ten berücksichtigt. Befragt nach dem Lieblingsessen der Kinder, lande- te wenig überraschend Nudeln und Tomatensoße auf Platz 1. Das ist nicht unbedingt das Essen, welches Er- nährungsexperten empfehlen würden. Orientiert man sich an den DGE-Standards, dann sollten es zumin- dest Vollkorn-Nudeln sein. 36,6 Prozent der Kitas set- zen die Standards um, allerdings nicht immer voll- ständig. Nimmt man diese Empfehlungen als Grund- lage, zeigt sich, dass auf den Kindertellern zu oft allge- mein beliebte Gerichte mit Fleisch und Wurst liegen, zu selten weniger beliebte Speisen mit Fisch und » Spezial :: Seite 41

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