lausebande-05-2018

so im Lehrplan: Artgerechte Tierhaltung, Obst- und Gemüsesorten, Inhaltsstoffe von Lebensmitteln. Es gibt wissenschaftliche Empfehlungen, welche The- menfelder aus dem Bereich Ernährungsbildung in der Schule behandelt werden sollten. Nimmt man dieses als Grundlage und schaut sich die Lehrplä- ne der Bundesländer an, lassen sich starke Unter- schiede feststellen: Sachsen ist das einzige Bundes- land, welches alle Themenfelder abdeckt, während Brandenburg mit knapp der Hälfte bundesweit am schlechtesten dasteht. Neben dem klassischen Schulunterricht bieten fast alle Schulen Projekttage und Aktionswochen zum Thema Ernährung an. Falls diese freiwillig sind, er- mutigen Sie Ihr Kind, diese zu nutzen. lernen, welche Lebensmittel es gibt, welche gut für den Körper sind und welche weniger, warum aus- gewogene Ernährung wichtig ist, wie Lebensmit- tel zubereitet werden, welche Zusatzstoffe es gibt und wofür sie eingesetzt werden. Bei der Vermitt- lung dieses Wissens sind Elternhaus und Schule ge- fragt. Die Schwierigkeit dabei: Bildung ist Länder- sache, das gilt auch für die Ernährungsbildung. Ein eigenes Schulfach gibt es nicht, das Thema wird in Fächern wie Sachkunde, Heimatunterricht, Natur- wissenschaften, in der Oberstufe dann vor allem in Biologie und Hauswirtschaft integriert. Dann lernen die Schüler, was bedarfsgerechte Ernährung ist, es geht um Prävention, um die Rolle von Bewegung und Essstörungen. Je nach Bundesland steht eben- Der Spielpartner für Kitas und Schulen hängt es hingegen stark vom Inhaber ab. Mir liegt eine echte Partnerschaft mit dem jeweiligen Träger immer sehr am Herzen, der ein gemeinsames Ernäh- rungskonzept auch pädagogisch mitträgt und für Kinder erlebbar macht. Viele Einrichtungen verlas- sen diesen Weg leider wegen Zeitdruck und Perso- nalmangel. Leidtragende sind am Ende die Kinder. Was können Sie als regionaler Anbieter tun, um dem Trend zu Sodexo & Co. entgegenzuwirken? Unser Plus sind individuelle Konzepte, die müssen aber vom Träger gewollt sein. Leider schauen die we- nigsten Eltern, was ihre Kinder in Schule und Kita es- sen. Insofern muss der Träger ein gutes Konzept wol- len. Für uns bedeutet es viel zusätzliche Arbeit, wenn wir z.B. Früchtespieße oder Rohkoststicks kind- und mundgerecht statt ganzer Produkte liefern. Welche Veränderungen wünschen Sie sich in der Kita- und Schulverpflegung? Vor allem höhere Bud- gets. Zu geringe Landeszuweisungen verursachen in unserer Region einen enormen Kostendruck auf die Träger. Während die Bertelsmann-Stiftung pro war- mer Mahlzeit für ein Kind 4 Euro veranschlagt, lie- gen wir in Kitas bei knapp über 2 Euro, bei Grund- schulen fast in einem ähnlichen Bereich. Hier ist die Politik gefordert. Träger und Eltern müssen den Druck erhöhen, das funktioniert nur von unten nach oben. Und es wäre toll, wenn Eltern einmal schauen, was ihre Kinder auf den Teller bekommen. André Barsig ge- hört mit seiner Pro Catering Service GmbH zu den regionalen Quali- tätsanbietern im Kita- & Schulcatering. Mit vielen Aktionen und guten Kon- zepten will er Kindern ge- sunde Ernährung nahe- bringen und sieht den Trend zumGroßanbieter mit uni- formen Konzepten nicht nur aus wirtschaftlichen, son- dern auch aus gesundheitlichen Konzepten skeptisch: Mit einem provokanten Motiv sagen Sie, Kinder sollten ruhig mit Essen spielen – wie meinen Sie das? Es ist wichtig, Kinder sehr früh für gesunde Le- bensmittel zu begeistern. Sie sollen diese riechen, ertasten und schmecken. Wir müssen die kindliche Neugier und Kreativität wecken, dazu gehört der Spieltrieb. Auch die Speisenangebote sollten das unterstützen – wir arbeiten möglichst immer trä- gerorientiert und richten unsere Speiseplangestal- tung auch an der Pädagogik aus. So können Kinder die Kräuter auch einmal selbst aussäen oder wir lie- fern Kresse im Beet, die von den Kindern frisch ge- schnitten werden kann. In der Kita- und Schulküche regiert meist der Kos- tendruck, es dominieren Großanbieter. Wie sehr geht man auf die Bedürfnisse der Kinder ein? Es regieren immer mehr fertige Konzepte mit konfek- tionierten Lösungen. Bei den kleineren Anbietern www.pro-catering-cottbus.de Spezial :: Seite 43

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