lausebande-05-2018
Kinder für gesunde Ernährung begeistern Gerade im Kindergarten, aber auch in der Grundschu- le, lässt sich Ernährungsbildung wunderbar in den Alltag einbauen. Das fängt im Kleinen an, indem die Zutaten des Mittagessens erläutert werden. Darüber hinaus eignen sich zum Beispiel Koch- und Backakti- onen in der Schulküche, Verkostungen und Aktions- tage. Kräuter im Topf oder Schulgarten zu pflegen und zu ernten, fördert sogar das Verantwortungsbewusst- sein. Ein Besuch in der Molkerei oder auf dem Bauern- hof kann zu einem tollen Erlebnis werden. Die Rolle der Eltern ist auch dann wichtig, wenn es da- rum geht, die Brotbüchse zu bestücken. Im Idealfall gelingt ihnen der Spagat zwischen gesund und beliebt beim Nachwuchs. Generell gilt: Möglichst viel Obst, Gemüse – und Abwechslung. Jeden Tag Käseschnitte und ein halber Apfel sind mit der Zeit öde, die Gefahr steigt, dass das Pausenbrot imMüll landet. Eltern soll- ten daher öfter mal die Brotsorte und den Belag wech- seln. Alternativ kann es auch mal ein Käse-Weintrau- ben-Spieß sein oder selbstgemixtes Müsli. Leider ist es nicht immer einfach, Kindern gesunde Energielieferanten wie Zucchini und Co. schmackhaft zu machen. Mit unseren Tipps schaffen Sie es aber trotzdem, Kinder für Gemüse zu begeistern: • Vorbildfunktion nutzen: Wenn Sie genussvoll in eine Paprika beißen, zeigen Sie Ihren Kindern, dass dieses Gemüse nicht giftig ist, sondern sehr schmackhaft. Umso jünger das Kind ist, desto wichtiger ist diese Vorbildfunktion. • Gemüse verstecken: Wird das Gemüse in ande- rer Form in Lieblingsgerichte geschmuggelt und beispielsweise in Hackbällchen untergebracht, lernen Kinder nicht nur, dass Gemüse lecker ist, sondern auch, dass es zu Mahlzeiten einfach da- zugehört. • Kochen in Familie: Wenn Kinder beim Kochen z.B. durch Schnippeln oder Umrühren mitgehol- fen haben, nehmen sie das Gericht oft besser an. • Mit dem Essen kann man spielen: Seien Sie krea- tiv, Formen Sie Gesichter mit den Komponenten der Mahlzeit, speisen Sie mal nach dem Baukas- tenprinzip oder geben Sie Zutaten andere Namen (z.B. Perlen statt Erbsen). • Naschen ja – aber gesund: Oft ist der Hunger kurz vor der Hauptmahlzeit so groß, dass Kinder noch schnell einen Keks naschen wollen. Halten Sie für diese Fälle geschnittenes Gemüse bereit. • Nicht drohen oder zwingen: Das führt nicht zum Erfolg, sondern eher zu einer noch stärkeren Ab- lehnung der ungeliebten Zutaten. • Erzählen Sie von sich: Lassen Sie Ihr Kind wissen, welche Zutaten Sie als Kind verabscheut haben und mittlerweile köstlich finden. • Nicht aufgeben: Manche neuen Geschmäcker müssen erst bis zu 15 Mal ausprobiert werden, be- vor Sie als genießbar empfunden werden. Ver- einbaren Sie also, dass zumindest immer wieder probiert wird. Aufgaben für kleine Kinder in der Küche Dass Kinder eigentlich gerne kochen, zeigt sich im Sandkasten: Hier wird mit Begeisterung der Sand- kuchen gebacken – nur essen sollten die Kinder ihn lieber nicht. Wenn Eltern Sie ließen, würden Kinder auch in der Familienküche ihrer Kreativität nachge- hen. Bei den meisten Familien beschränkt sich das gemeinsame Kochen auf das alljährliche Plätzchen- backen zu Weihnachten, was aber schon ein guter Anfang ist. Perfekte Ergebnisse, eine klinisch saube- re Küche oder ein perfekt gedeckter Tisch sind zwar nicht unbedingt zu erwarten – versuchen Sie aber, Ih- rem Kind kleine Aufgabe zu übergeben. Die Kleinsten können schon Besteck hinlegen, den Teig umrühren, Servietten holen, Käse reiben oder Zutaten abzählen. Ist der Umgang mit demMesser einmal geübt, dürfen Kinder auch Zutaten kleinschneiden. ImGrundschul- alter können Sie Ihrem Kind erste, einfache Rezepte wie Rührei oder Nudeln mit Tomatensoße beibringen. Weitere Tipps für eine gesunde Familienküche: • Einführung von frischen Kräutern und Gewürzen statt Fix-Tüten und Fertig-Gewürzmischungen • Möglichst wenig verpackte Lebensmittel kaufen: Für Obst und Gemüse können Familien einfach mal den Wochenmarkt besuchen. Dort gibt es saisonales Obst und Gemüse, das keinen langen Weg hinter sich hat. Damit tun Sie auch etwas für eine nachhaltigere Versorgung Ihrer Liebsten. • Fleischkonsum einschränken: Hier gilt „weni- ger ist mehr“, dafür nur qualitativ hochwertiges Fleisch kaufen. • Fast Food gesund nachkochen: Auf vermeint- lich Ungesundes muss nicht komplett verzichtet werden. Statt Tiefkühlpommes Kartoffelstifte aus Süßkartoffeln in den Ofen schieben, Salamipizza oder Nuggets selbst zubereiten. Spezial :: Seite 44
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