lausebande-05-2019

Titelthema :: Seite 75 Zu den erneuerbaren Energieträgern zählt zudemEner- gie aus Laufwasser, die z.B. mit Hilfe von Staudämmen in Wasserkraftwerken gewonnen werden kann. Eine Sonderform davon stellen die Pumpspeicherkraftwer- ke dar. Kernkraft wird in Kernkraftwerken gewonnen. Energienetz : Beim Energienetz wird in das Übertra- gungsnetz und das Verteilnetz unterschieden. Das Übertragungsnetz liefert Strommengen über größere Entfernungen z.B. mit Hochspannungsleitungen oder Erdkabeln. Das Verteilnetz liefert den Stromdann vom Übertragungsnetz in Haushalte und Betriebe undwird z.B. von Stadtwerken betrieben. Gesicherte und volatile Energie : Wichtig ist zudem die Unterscheidung von gesicherter und volatil erzeug- ter Energie. Kraftwerke können ständig Energie ins Sys- temeinspeisen, weshalb die Energieträger Kohle, Gas, Öl, Kernkraft und Biomasse gesicherte Energie liefern können, man spricht von sicherer Leistung (Grundlast). Sie ist für den stabilen Betrieb des Energienetzes not- wendig. Die Erzeugung von Energie aus Wind und So- lar ist abhängig vomWind und dem aktuell verfügba- ren Sonnenschein – und gilt damit als nicht gesichert bzw. geregelt verfügbar. Energieverbrauch : Die Energie wird auf der anderen Seite vorwiegend durch Privathaushalte und die Wirt- schaft (Unternehmen, Industrie etc.) verbraucht. Der Verbrauch ist abhängig von Jahres- und Tageszeiten. Nachts, wenn alle schlafen und weniger Unterneh- men arbeiten, ist der Energieverbrauch geringer und steigt tagsüber mit der Aktivität der Wirtschaft an – in kalten Jahreszeiten mit weniger Sonnenstunden wird mehr Energie für Wärme und Licht benötigt. Das Gleichgewicht : Erzeuger und Verbraucher werden durch das Stromnetz verbunden. Dessen Betreiber müs- sen minutenscharf immer für ein Gleichgewicht zwi- schen Erzeugung und Verbrauch sorgen. Würde ent- weder zu viel oder aber zuwenig Energie ins Stromnetz eingespeist als auf der anderen Seite bei den Verbrau- chern benötigt, würde das Stromnetz zusammenbre- chen. Elektrische Energie kann in den Verbundnetzen kaumgespeichert, sondern nur zwischen Erzeuger und Verbraucher verteilt werden. Der eingespeisten Ener- gie muss deshalb zu jedem Zeitpunkt ein gleich gro- ßer Verbrauch gegenüberstehen. Deshalb sorgt ein aus- geklügeltes System für ein beständiges Gleichgewicht im Stromnetz und jederzeit für eine einheitliche Fre- quenz. Imeuropäischen Stromsystembeträgt diese Fre- quenz 50 Hertz. Potenziale der Energieträger : Erneuerbare Energie aus Laufwasser und Biomasse gilt in Deutschland als ausgeschöpft und kaumerweiterbar. Geothermie spielt in Deutschland aufgrund fehlender geografischer Rah- menbedingungen und vor allemRisiken kaumeine Rol- le. Erdöl ist imBereich der Energieerzeugung aufgrund hoher Kosten zu vernachlässigen. Die weiteren Energie- träger (Wind, Solar, Kohle, Atom, Gas) können grund- sätzlich in ihren Potenzialen abhängig vompolitischen Willen gemindert oder gesteigert werden, weshalb sich Betrachtungen zum Klimaschutz auch auf diese Ener- gieträger fokussieren. Verfügbarkeit der Energieträger : Hierbei lassen wir Energieträger mit bereits ausgeschöpftem Potenzial sowie die Kernenergie aufgrund des beschlossenen Atomausstiegs unbeachtet. Wind und Sonne sind in Deutschland natürlich verfügbar. Gas und Erdöl wer- den in Deutschland nur in sehr geringen Mengen ge- wonnen und deshalb importiert. Bei der Kohle muss man in Stein- und Braunkohle unterscheiden. Stein- kohle wird in Deutschland seit 2019 nicht mehr abge- baut, sie kommt in der Regel per Schiff aus Australien, Asien oder Südafrika. Braunkohle ist in Deutschland verfügbar und wird noch in drei Regionen abgebaut. 2. Der Energiemix in Deutschland Der Energiemix in Deutschland, das heißt der Anteil der einzelnen Energieträger zur ins Energiesystem insgesamt eingespeisten Energiemenge, wird zuneh- mend durch das EEG (Erneuerbare-Energien-Ge- setz) als Grundlage der deutschen Energiewende be- stimmt. Es regelt u.a. die Vorfahrt für erneuerbare Energieträger bei der Einspeisung ins Stromnetz – ein- fach gesagt, wird erneuerbare Energie immer zuerst ins Stromnetz aufgenommen. Die übrigen Energieträ- ger liefern den restlichen Bedarf und sorgen durch ge- sicherte Leistung für die Netzstabilität. Stromwird wie alle Güter einer Volkswirtschaft auf einer Art Strom- markt gehandelt – und hier bestimmt der Preis die Reihenfolge, in der Energieträger zum Einsatz kom- men. Günstige Energieträger werden von den Netzbe- treibern sozusagen zuerst eingekauft – und bei Mehr- bedarf dann auch die kostenintensiveren Energieträ- ger. Das nennt man auch „Merit-Order-Prinzip“. Die Reihenfolge dieser Energieträger mit ihren Preisen auf dem Strommarkt von günstig nach teuer sowie nach der Notwendigkeit der jeweiligen Anlage gestaltet sich heute wie folgt: (siehe Folgeseite) DieKleineKlimaschule ist einKooperationsprojekt vonFamilienmagazin lausebande undPro Lausitz Jugend

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