lausebande-05-2020
Spezial :: Seite 104 Das digitale Klassenzimmer: Diese Methode kommt dem sozialen Lernen entgegen – Gemein- schaft kann immens motivieren. Mit der Möglichkeit des Gruppenchats können sich Lehrer und Schüler miteinander vernetzen und somit eine Art Online- Schulstunde abhalten. Dazu benötigen der Lehrer ein gewisses Maß an technischem Wissen und alle Teilnehmer das entsprechende technische Equip- ment. Eine Alternative ist auch, die Schüler mitein- ander zu vernetzen und so eine Gruppenarbeit zu er- möglichen, die Stärken und Schwächen ausgleichen und allen Schülern helfen kann. Kontrolle: Dies ist sicher kein Konzept, sondern entspricht dem gesunden Menschenverstand. Kin- der können so viel Zeit und Übung investieren wie sie wollen, wenn sie den falschen Weg wählen und es selbst nicht bemerken. Ein gewisses und regelmä- ßiges Feedback ist beim Lernen erforderlich. Kommt es nicht von Lehrer bzw. Schule, sollten Eltern hier selbst beständig im Gespräch bleiben oder sich von anderen helfen lassen, die den Weg bewerten kön- nen. In jedem Fall ist der Austausch der Schüler un- tereinander in Zeiten sozialer Distanz auch hier eine gute Möglichkeit. So können sie sich digital treffen, über private Dinge reden, aber auch Aufgaben ge- meinsam diskutieren und Lösungen finden, gemein- sam macht all das mehr Spaß. Homeschooling-Tools für Eltern Bei den Tipps für Eltern richten wir uns nach den Herausforderungen der eingangs geschil- derten Kompetenzfelder. So können Eltern für sich bewerten, in welchem Bereich sie bzw. ihre Kinder Stärken oder Defizite haben und wo neue Tools tat- sächlich helfen können. Für einige Hinweise wird man sicher unterschiedliche Auffassungen fin- den, insofern wird hier praktisches Elternwissen bewusst vor manch pädagogischer Tradition der Vorzug gegeben. Technische / Räumliche Kompetenzen Als räumliche Umgebung wird in pädagogischen Empfehlungen immer ein separater Schreibtisch mit reichlich Armfreiheit, guter Ausleuchtung und möglichst wenig Ablenkung empfohlen. Eltern ken- nen ihre Kinder oft besser. Es nutzt nichts, ein Kind am Schreibtisch abzuparken, wenn es allein nichts macht oder ohne soziales Umfeld schlechter arbei- tet. Es gibt inzwischen viele Konzepte mit beweg- tem Lernen, die bei Kindern durchaus zu besse- ren Ergebnissen führen, wenn sie ihre Materiali- en in Nähe der Eltern auf dem Boden ausbreiten, sich zwischen verschiedenen Fächern und Aufga- ben „bewegen“, auch mal auf den Balkon, auf die Terrasse oder in den Garten wechseln. Wichtig ist nur, dass vor und nach dem Lernen alles seinen Platz haben sollte: Bücher, Stifte, Material. Für Kin- der, die sich leicht ablenken lassen und dann ih- ren Lernstoff nicht bewältigen, kann hingegen der Schreibtisch in ruhiger Umgebung die beste Lö- sung sein. Bei technischen Kompetenzen sollten Eltern vor al- lem offen mit Lehrern und Schule umgehen. Wenn das Internet ruckelt, nur selten ein Rechner oder Laptop zur Verfügung steht, kein Drucker zum Aus- druck zugemailter Aufgabenblätter existiert – dann sollte man das nicht als persönliches Defizit emp- finden, sondern offen mit der Schule darüber spre- chen. Eltern sind nicht gezwungen, ihren Kindern ein eigenes Homeoffice einzurichten. Hier sind Leh- Unter anderem Apps können Kindern und Eltern bei der Bewältigung des Homeschoolings behilflich sein.
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