lausebande-05-2020
Der Bonus: Soziales Miteinander Besonders wichtig, gerade wenn Kinder und Eltern viel zuhause sind, ist natürlich auch eine schöne, gemeinsame Zeit mit der Familie. Zeiträume, in de- nen das Lernen nicht im Fokus steht, sollten be- wusst und gemeinsam gestaltet werden. Ob kochen, spielen, basteln, Filme gucken etc. – ein gutes fami- liäres Klima unterstützt den Lernerfolg immens. Vie- le Tipps hierzu finden Familien in der lausebande- Ausgabe April 2020 und auf www.lausebande.de . Gemeinschaft ermöglichen: Soziale Kontakte stär- ken die Lernmotivation. Wenn Mädchen stunden- lang am Smartphone chatten und persönliche Ge- spräche mit dem Erledigen des Lernstoffs verbinden, sollten Eltern diese Kommunikation keinesfalls un- terbinden – selbst, wenn nur die Hälfte der Kommu- nikation mit der Schule zu tun hat. Hier sollten ge- rade für kontaktfreudige Kinder solche gemeinsa- men Räume vorgesehen und nicht beschränkt wer- den – mit einem klar definierten Lernpensum wird das möglich. Es ist nicht schlimm, wenn das dann etwas länger braucht. Das Schulkonzept Aus den vielen Anmerkungen zu den einzel- nen Kompetenzfeldern ist ersichtlich, wie indi- viduell Lernkonzepte an Schulen auszurichten sind, damit kein Schüler auf der Strecke bleibt. An Schu- len mit gut betuchter Elternschaft kann man evtl. stärker auf digitale Lösungen setzen, wenn alle Fa- milien über die entsprechenden Möglichkeiten vom WLAN bis zum separaten Laptop fürs Kind verfü- gen. Das kann in mancher Klasse aber auch ganz an- ders aussehen, dann können Aufgaben auf Papier sowie Kontakte per Telefon und E-Mail der richtige Weg sein. Videounterricht muss keine gute Lösung sein, wenn dabei keine individuelle Kommunikati- on zwischen Schülern und Lehrern möglich ist. In Leistungs- und einkommensstarken Klassen kann eine rein digitale Lernumgebung aber auch der Kö- nigsweg sein. Gerade im digitalen Bereich stellt sich aber die Frage nach dem Datenschutz, insbesonde- re bei Kindern. Solange sich Schüler per Whats- App, Google Drive oder Zoom zusammentun, sind sie immer auch privaten Anbietern mit teils fragwür- digem Datenschutz ausgesetzt. Hier verfügen deut- sche Schulen noch viel zu selten über eine frei zu- gängliche Onlineumgebung, in der Schüler nicht nur lernen, sondern auch sicher miteinander kom- munizieren können. Es gibt Schulkonzepte, die aus Datenschutzgründen und als Schutz vor Cybermob- bing ganz gezielt auf eine digitale Gemeinschaftslö- sung verzichten. An diesen kurzen Anmerkungen ist zu erkennen, dass die Art des Homeschoolings für den Erfolg nicht ausschlaggebend sein muss. Auch die Abwe- senheit digitaler Medien kann durch engagierte Leh- rer und Schulen eine individuelle Begleitung von Schülern und Eltern ermöglichen. Wichtig scheint vor allem, dass neben den Schülern auch die Eltern stets auf dem Laufenden gehalten werden und je- derzeit wissen, wie das Homeschooling gestaltet wird. In ersten wissenschaftlichen Projekten, die das Homeschooling begleiten, kristallisiert sich bereits heraus, dass genau jene Eltern am unzufriedensten sind, bei denen die Kommunikation mit Lehrern und Schule nicht funktioniert. Um das Konzept einer Schule zu bewerten, können Eltern Antworten auf folgende Fragen Anhaltspunk- te liefern: • Wissen Kind und Eltern, was im Homeschooling bis wann zu erledigen ist? • Haben Schüler regelmäßig (kann auch einmal pro Woche ausreichen) Kontakt mit dem jewei- ligen Lehrer? • Werden Eltern durch die Schule auf dem Lau- fenden gehalten? • Erfolgt durch Lehrer ein Feedback auf Lernerfol- ge bzw. Aufgabenlösungen? Kann man diese Fragen überwiegend positiv beant- worten, ist das schon ein gutes Zeichen. Es ist zu merken, dass sowohl analoge als auch digitale Kon- zepte zu guten Lösungen führen können. Weiterfüh- rende Fragen geben dann Hinweise auf besonders gute Konzepte: • Sind individuelle oder gemeinsame Bespre- chungen in Schülergruppen (online, Telefon oder Chat) mit Lehrpersonen möglich? Spezial :: Seite 107 »
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