lausebande-05-2020

Wie ist Ihr Fazit nach den ersten zweieinhalb Wochen Homeschooling, funktioniert es gut? Zusätzlich zum digitalen Unterricht in der Cloud haben wir Videokonferenzen durchgeführt und standen den Schülern für fächerspezifische und auch technische Fragen zur Verfügung. Es ist tech- nisch und methodisch insgesamt ein großer Sprung für viele Beteiligte. Viele lernen erst jetzt, was der Computer, das Internet und etliche digitale Tools wirklich können und wofür wir sie effizient und ef- fektiv verwenden können. Bei solchen Sprüngen kommt es natürlich auch vor, dass man an einer Hürde hängen bleibt, aber wir alle lernen in die- sem Prozess und können Fehler korrigieren und uns verbessern. Welche Hürden haben sich Ihnen aufgezeigt? Einige Haushalte haben nicht das entsprechende Equipment oder die Internetverbindung, um Din- ge so nutzen oder bearbeiten zu können, wie man Aus Mitteln des Landesprogramms „medienfit“ und des Schulträgers hat die Archimedes Grundschule in Forst schon vor der Corona-Pandemie alle Schü- ler ab der 3. Klasse mit iPads ausgestattet, zudem gehörte sie zu den Pilotschulen bei der Erprobung der HPI Schulcloud. Die digitale Vorarbeit ermög- lichte es der Schule, relativ kurzfristig auf digitale Beschulung mitsamt Live-Unterricht im digitalen Klassenzimmer umzusteigen. Spezial :: Seite 110 Lehrer und Schüler der Archimedes Grundschule in Forst schöpfen alle digitalen Möglichkeiten aus. „Es funktioniert auch mit Grundschülern“ sich das vorstellt. Da müssen wir als LehrerInnen mit viel Augenmaß und Fingerspitzengefühl he- rangehen und schauen, wie wir die SchülerInnen trotzdem optimal fördern können. Das trifft übri- gens auch für die Schulen zu. Ich hätte das, was ich im Homeoffice für die SchülerInnen aufbereitet und vorbereitet habe, nicht in der Schule machen kön- nen, da die technischen Möglichkeiten dort nicht ausgereicht hätten. Welche Vorteile sehen Sie in der digitalen Be- schulung der SchülerInnen? Ein großer Vorteil ist der enorme Lerngewinn auf al- len Seiten in Bezug auf Medien, Internet, Kommuni- kation und Technik. Ich vergleiche das mit der Situ- ation, wenn man ins Ausland geht, um eine Sprache zu lernen. Das geht schneller und nachhaltiger, als wenn man in der Schule die Sprache lernt. Bei der späteren Arbeit in einer digitalen Welt werden die SchülerInnen davon profitieren. Für die Jahrgänge 1 und 2 erfolgt die Beschulung noch relativ klassisch mit Materialpaketen beste- hend aus Kopiervorlagen und individuellen Auf- gaben. Bearbeitete Aufgaben können als Foto per schul.cloud an die Lehrkräfte geschickt werden, dann erfolgen Feedback und Hilfestellung durch die Lehrkräfte. Ab Klasse 3 geht die Schule einen innovativen Weg: Es gibt einen klar strukturierten Notstundenplan, in dem Zeiten markiert sind, zu denen Videokonferenzen mit der ganzen Klasse ab- gehalten werden. „Es ist unbedingt wichtig, den Schülerinnen und Schülern den direkten Face-to- Face-Kontakt zu den Lehrkräften zu ermöglichen“, begründet Schulleiterin Katrin Böhm ihren digita- len Präsenz-Unterricht. Als Apps für die Liveschaltung kommen die leicht zu bedienende Anwendung „Jitsi“ sowie „BigBlue- Button“ zum Einsatz – der letztere Dienst ist spe- ziell auf Bildungseinrichtungen zugeschnitten und wird aktuell mit den höheren Klassen erprobt. Mit diesem lassen sich auch Präsentationen erstellen und gemeinsam bearbeiten, außerdem können Schüler in Gruppen eingeteilt werden, zwischen denen der Lehrer „wandert“. Die Schule flankiert ihr Homeschooling-Konzept mit einer intensiven Nutzung der HPI Schulcloud (z.B. für Abgaben und Tests) und dem systematischen

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