lausebande-05-2020
Spezial :: Seite 111 Einsatz von Lernplattformen wie „Anton“ oder „Sco- yo“. „Die zwei Wochen haben gezeigt, dass auch Schülerinnen und Schüler ab Klasse 3 in der Lage sind, diese Systeme zu nutzen.“ – und doch lernen laut der Schulleiterin sowohl SchülerInnen als auch LehrerInnen jeden Tag etwas dazu. Eine der größ- ten Chancen durch die Schulschließung sieht sie im Kompetenzzuwachs beim Umgang mit digitalen Me- Zugegeben, der Abschnitt für die frühkindli- che Bildung kommt in diesem Spezial sicher etwas zu kurz. Viel zu oft wird in Deutschland ver- gessen, dass Kitas Bildungseinrichtungen sind. Seit Jahren ringt unser Kitawesen um bessere Betreu- ungsschlüssel und Bezahlung – Vorbilder wie skan- dinavische Länder mit einer deutlich höheren Aka- demisierung des Personals sind hierzulande noch ferne Zukunft. In Deutschland herrschte zulange das Bild vom Spielplatz für Dreikäsehochs vor. So wird auch beim Homeschooling in Medienberichten nur über die Situation der Schulen gesprochen. Dabei betrifft die Bildung daheim Eltern von Kindern im Kitaalter mindestens im gleichen Umfang. Hier las- sen sich vor allem zwei Altersstufen unterteilen: die ersten Lebensjahre von 0 bis 3 Jahren, und die Vor- schulzeit von 3 bis 6 Jahren. Eltern, die ihr Kind bereits in einer Kita betreuen lassen, sei der Kontakt zur Kita angeraten. Jede Kita verfolgt ein pädagogisches Konzept. Ob Kitaleitung oder Erzieherin, Eltern finden garantiert ein offe- dien. Wenn die Schulen wieder öffnen, will Katrin Böhm die Vorteile vom Online- und vom Präsenz- unterricht zusammenführen: „Erstrebenswert er- scheint eine Kombination aus digitalen Lernange- boten mitsamt den innewohnenden Möglichkeiten, z.B. genauer Lernstandsdiagnostik und dem direk- ten Kontakt zwischen Lehrkräften und SchülerIn- nen, aber auch unter den SchülerInnen.“ nes Ohr für ihre Fragen, was sie mit ihrem Nach- wuchs lernen oder einüben können. Die Schule ver- folgt über Jahrgangsstufen hinweg ein Curriculum mit der Vermittlung bestimmter Kompetenzfelder – das ist bei einer Kita im Grunde nicht anders. Ob Mo- torik, Sprechen, Bewegen – hier können Eltern das pädagogische Konzept vergleichsweise problemlos in den Familienalltag übertragen. Für Eltern mit Kindern von 0 bis 3 Jahren gibt es in Brandenburg ein ausgezeichnetes Angebot: das Netzwerk Gesunde Kinder. Mit über 1.000 Familien- patinnen hilft es unerfahrenen Eltern seit zwölf Jah- ren auf sehr persönliche Weise. Auch in Zeiten der Kontaktbeschränkung können sich Eltern über das Netzwerk Rat holen, Kontaktstellen gibt es in fast je- der größeren Stadt Südbrandenburgs. Übrigens fin- den Eltern auf unserem Familienportal unter www. lausebande.de fast 100 Ratgeber des Netzwerks Ge- sunde Kinder, auch mit vielen Tipps für den Erzie- hungsalltag zu Hause. Für Kinder von 3 bis 6 Jahren sei dann wirklich auf die Kita verwiesen. Besonders engagierte Einrichtungen haben sogar Extra-Mate- rialien für Eltern aufbereitet, um die Vorschulpäda- gogik zu unterstützen. Grundsätze zur frühkindlichen Bildung Bildung ist wie ein Haus – bevor es an die oberen Geschosse geht, braucht man zunächst ein gutes Fundament. Auf die Bildung unserer Kleinsten übertragen, sagt dieses Bild: das Lernen fängt schon in den ersten Jahren an. Viele Kindertages- stätten führen gezielt Lernspiele mit den Kindern durch, um sie auf die Schulzeit vorzubereiten. Mit der Kitaschließung kommt auch dieser wichtige pädagogische Auftrag zum Erliegen, abgesehen von den Kindern, die eine Notbetreuung nutzen können. Frühkindliche Bildung zuhause » Zur Bildung unserer Jüngsten zuhause gehört mehr als nur Malen, wir geben Anregungen.
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