lausebande-05-2020
Aktuelles :: Seite 14 Zur Selbstdiagnose Da die Influenza-Saison vorbei ist, wird eine Selbst- diagnose in den künftigen Wochen und Monaten er- leichtert. Zu den ersten Anzeichen einer Infektion mit SARS-Cov-2 in der ersten Krankheitswoche gehö- ren Fieber, Unwohlsein, Kopfschmerz sowie Schüt- telfrost. Obwohl Fieber das am häufigsten beob- achtete Symptom ist, kann es zu Beginn fehlen. Ein (anfangs trockener) Husten, Atemnot und Durch- fall können bereits während der ersten Krankheits- woche auftreten, werden aber häufiger in der zwei- ten Woche berichtet. Aber auch, wer ein Halskrat- zen gefolgt von einem trockenen Husten, evtl. eine verstopfte Nase, den vorübergehenden Verlust von Geschmack und Geruch bemerkt, der kann von ei- ner Infektion mit SARS-CoV-2 ausgehen. Die Infek- Der Podcast Allen, die beim Geschehen rund um CoVid-19 den aktuellen Stand der Forschung auf verständliche Weise verfolgen möchten, sei der Podcast mit Virolo- ge Prof. Christian Drosten auf NDR-Info empfohlen. Zum Redaktionsschluss ging gerade die 34. Folge online – viele der hier dargestellten Informationen sind aus diesen äußerst interessanten Beiträgen ge- filtert. Eine Folge hat immer eine Länge zwischen 30 und 40 Minuten. Es empfiehlt sich, diese rückwärts von der aktuellen bis zur ersten Folge zu hören, so erhält man auch einen Eindruck von der Entwick- lung der Pandemie und der Forschung. Der Pod- cast wird online zum Nachhören zur Verfügung ge- stellt, die entsprechende Webseite findet man bei der Suche nach „NDR Corona Update“ sofort. Zum Virus In sozialen Medien tummeln sich diverse Verschwö- rungstheorien, wie das SARS-CoV-2 in die Welt kam. Grundsätzlich kann niemand ausschließen, dass es aus einem Labor stammt, das ändert aber nichts an der aktuellen Situation. Wahrscheinlicher ist, dass es wie die meisten Viren von Fledermäusen über einen tierischen Zwischenwirt auf den Menschen überging. Fledermäuse gibt es seit über 50 Mio. Jah- ren, sie bilden mit knapp 1.000 Arten die zweitgröß- te Säugetierpopulation und sind durch die Beson- derheit, in Kolonien dicht gedrängt und kopfüber auch den Stoffwechsel zu absolvieren, in der Wis- senschaft als Träger vieler Viren seit jeder ein For- schungsgegenstand. Die Verdichtung der Bevölke- rung in Asien einhergehend mit der Vernichtung von Lebensräumen der Tiere macht die Nähe zwi- schen Tier und Mensch und damit eine Übertragung der Viren wahrscheinlicher. Bereits 2003 sprang das gelegentlich auch als SARS-CoV-1 bezeichnete Co- ronavirus von Fledermäusen auf den Menschen über, verursachte eine Pandemie, verlor zum Glück aber seine Stabilität und verschwand fast von al- lein. SARS-CoV-2 ist wie das damalige Virus ein Co- ronavirus, das die Atemwege befällt. Es gibt welt- weit verschiedene Coronaviren, in unseren Breiten wird jährlich ein Großteil der Erkältungen durch ei- nes der vier schon seit geraumer Zeit bei uns „an- sässigen“ Corona-Erkältungsviren ausgelöst. SARS- CoV-2 nimmt allerdings eine Sonderrolle unter den bekannten Coronaviren ein – die für uns spürbaren Besonderheiten beziehen sich vor allem auf die An- steckung und die Auswirkungen. Prof. Christian Drosten, Hochschullehrer und Direktor des Instituts für Virologie an der Charité Berlin, Foto: Peitz / Charité Forscher beschäftigen sich seit jeher mit Fleder- mäusen als häufige Überträger von Viren.
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