lausebande-05-2020
Aktuelles :: Seite 23 gefragt. Überregional ist vor al- lem die Nachfrage zur Unterstüt- zung landwirtschaftlicher Betriebe und kleinerer Unternehmen zum Erhalt ihrer Existenz hoch. Wie hat sich die Corona-Pandemie auf Ihren privaten und beruflichen Alltag ausgewirkt? Privat ist da vor allem die räum- liche Distanz zu meinen Eltern und meiner Oma. Sich nicht mehr umarmen zu können, das ist das Schlimmste, wie ich finde. Beruflich bin ich Dozentin für Deutsch als Fremdsprache und stehe normalerweise vor bis zu 16 Teilnehmern. Das ist durch die Pandemie erst einmal weggebro- chen. Dieser Stillstand eröffne- te mir die Möglichkeit, viel Kraft und Energie in #brandenburghilft zu investieren und verschaffte mir zudem genug Zeit, um mich in- tensiv im Bereich der Onlinelehre weiterzubilden – die ich wunder- barerweise in meiner Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft direkt umsetzen kann. Was sind Ihre Tipps für eine sinn- volle Familienzeit in der aktuellen Einschränkung? Räumliche Distanz schaffen, so gut es nur möglich ist. Damit je- der seinen Raum der Entfaltung beibehält und nicht unnötig Rei- bungspunkte entstehen, weil man sich permanent sieht. Außerdem ist ein strukturierter Tagesablauf Wenn man unter #branden- burghilft Nachbarschaftshil- fe suchen oder anbieten möchte, wie sollte man vorgehen? Unter www.brandenburghilft.de findet man direkt auf der Startsei- te einen Überblick über derzeitige Städte und Regionen. Hier kann man sich also regionsspezifisch informieren, wo man Hilfe finden oder wie man gegebenenfalls dort aktiv helfen kann. Unter der Rubrik „Gemeinsam helfen“ sammeln und listen wir Möglichkeiten des Helfens auf, die nicht rein regional sind. So z.B. das Unterstützen des Kinos oder der Landwirtschaft. Hier findet man auch die interakti- ve Karte, auf der man sich selbst als suchend oder gebend eintra- gen sowie schauen kann, wo im eigenen Umkreis Unterstützung benötigt wird, bzw. wo man sol- che findet. Um den regionalen Austausch und die Unterstützung noch mehr zu beleben, haben wir ein Forum ins Leben gerufen, in dem man sich regional, aber auch überregional austauschen kann. Ob diese Form angenom- men wird, bleibt abzuwarten. Welche Hilfen sind besonders ge- fragt, welche Helfer werden ande- rerseits noch dringend benötigt? In Cottbus sind aktuell besonders Nachfragen nach Einkaufshilfen und Mund-Nase-Masken stark Die Initiatorin von #brandenburghilft, Maria Meschkat, über ihre Plattform und den Corona-Alltag. „Sich nicht umarmen zu können, ist das Schlimmste“ wichtig. Also Essenszeiten, Pau- senzeiten, individuelle Aufga- ben, gemeinsame Aktivitäten, ... diese müssen bewusst in den Tag eingebaut werden. Das schlimms- te ist, einfach in den Tag hinein- zuleben und immer nur zu schau- en, was als nächstes kommt. Das beschwört ja förmlich den Lager- koller herauf und fördert Depres- sionen. Wer aber „Termine“ und Aufga- ben hat, kommt damit besser klar. Wichtig ist, jedem Tag einen Sinn zu geben, und den bekommt man über eine lange Zeit hinweg nur durch Aufgaben und Termine. Das Schöne daran: Man kann sich die Aufgaben größtenteils selbst stel- len, ist also sein eigener Chef. Für die Kinder haben wir extra eine „ToDo-Liste“ entwickelt. Immer wenn sie eine Aufgabe gemacht haben, durften sie diese ausma- len. Aufgaben sind zum Beispiel: ein Buch lesen, drei Mal in der Kü- che helfen, ein Kartenspiel spielen, das Lieblingstier malen, usw. Die Liste findet man auf www.branden- burghilft.de unter demMenüpunkt „Daheim bleiben“. Wir danken für das Interview. www.brandenburghilft.de
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