lausebande-05-2023

62 › Titelthema Wieviel Sport sollte es sein? Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass jährlich fünf Millionen Todesfälle weltweit auf zu wenig Bewegung zurückzuführen sind. Sie hat daher folgende Empfehlungen herausgegeben, wie viel Sport notwendig ist. Kinder und Jugendliche sollen sich mindestens eine Stunde täglich moderat bewegen, dazu zählen beispielsweise Spazierengehen oder Radfahren. An drei Tagen pro Woche sollen sie sportlich so aktiv sein, dass sie ins Schwitzen kommen. Erwachsene sollten sich mindestens 2,5 bis 5 Stunden pro Woche moderat bewegen oder 75 min bis 2,5 Stunden so, dass sie ins Schwitzen kommen. Zusätzlich sollten sie an zwei Tagen pro Woche moderates Krafttraining machen. Je mehr man tagsüber sitzt (sei es in der Schule, im Büro oder vor dem Fernseher), umso wichtiger ist sportlicher Ausgleich. Die oben erwähnten Studien zeigen, dass nicht einmal die Hälfte aller Kinder die WHO-Empfehlungen einhält. Sie zeigen aber auch: Wer im Verein ist, macht mehr Sport als Nicht-Vereinsmitglieder. Die festen wöchentlichen Trainingstermine und der „Gruppendruck“ helfen gegen Motivationspausen. Welche Sportart passt zu meinemKind? Auf der Suche nach dem passenden Sportverein für den Nachwuchs sollten Eltern und Kind vorab einige Punkte klären: Soll es eine Mannschafts- oder Einzelsportart sein? Bewegt sich das Kind lieber drinnen oder draußen? Steht Spaß an der Bewegung im Vordergrund oder sollen auch nationale, vielleicht sogar internationale Wettkämpfe auf dem Programm stehen? Hat das Kind bestimmte Stärken und Schwächen, die durch den Sport gefördert oder ausgeglichen werden können? Was trainiert das Kind, wann kann es damit beginnen, wie hoch ist die Verletzungsgefahr? Wir geben einen Überblick über mögliche Sportarten: Akrobatik: Akrobaten, wie sie die meisten vermutlich aus dem Zirkus kennen, lernen eine künstlerische Sportart – mit Hebefiguren, Pyramiden, Überschlägen, Sprüngen, tänzerischen Elementen. Die Kinder trainieren vor allem Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer. Sie lernen, sich in einem Team einzubringen und Zuverlässigkeit. Nur wenn sich einer auf den anderen verlassen kann, wird aus sechs Akrobaten eine beeindruckende Pyramide. Das ideale Einstiegsalter liegt zwischen 5 und 10 Jahren. Risiken sind Verletzungen an Hand- und Fußgelenken durch Überlastung und Rückenbeschwerden. American Football: Die Sportart von der anderen Seite des Atlantiks wird in Europa zunehmend beliebter, der Super Bowl im Februar hat jede Menge Fans vor die Bildschirme gelotst. Das hat vielleicht auch beim Nachwuchs das Interesse an der bisher wenig verbreiteten Sportart geweckt. Für die Sportart braucht man Ausdauer, Tempo, Kraft und eine gewisse Robustheit. American Football ist ein Sport mit sehr viel Körperkontakt und hohem Verletzungsrisiko. Nicht umsonst tragen die Spieler einen Kopf- und Gesichtsschutz. Fachleute empfehlen erst ab etwa zwölf Jahren mit diesem Sport zu beginnen. Allerdings gibt es für jüngere Kinder auch weniger stürmische Formen des American Footballs: Flag Football. Dabei wird auf Körperkontakt verzichtet, Schutzausrüstung ist nicht notwendig, dennoch werden die grundlegenden Spielregeln vermittelt. In der Lausitz kann man in Cottbus und in Lauchhammer Flag Football (ab 6 Jahren) und American Football (ab 15 Jahren) im Verein spielen. In Görlitz gibt es seit vergangenem Jahr ein Football-Team, da wird der Kinder- und Jugendbereich erst noch aufgebaut. Um die Football-Mannschaft Magpies in Elsterwerda ist es seit Corona sehr ruhig geworden. Badminton: Anders als Federball in der Freizeit wird Badminton nur in der Halle auf Feldern und nach Wettkampfregeln gespielt. Die Kinder trainieren Kraft, Schnelligkeit, Reaktionsvermögen, Ausdauer und Koordination. Badminton ist vorrangig eine Individualsportart, wird allein oder im Zweierteam gespielt. Anders als im Mannschaftssport lernen die Kinder hier stärker Eigeninitiative und Selbständigkeit. Wichtig sind das Aufwärmen und das Dehnen der Muskeln, sowie sehr gute Schuhe. Sonst besteht bei sehr intensiver Ausübung das Risiko von Verletzungen an Schulter, Fußgelenk und Rücken. Kindern wird der Einstieg ab etwa 7 Jahren empfohlen, dann noch mit kurzen Schlägern. Ballett: Der Tanzsport ist anspruchsvoll, ob die Begeisterung fürs rosa Tutu anhält, kann sich bei einem Schnuppertraining zeigen. Die Kleinen trainieren Ausdauer, Körperspannung, Gleichgewichtssinn und Rhythmusgefühl – das kann

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