lausebande-05-2025

60 › Titelthema Familien in Deutschland: ein Überblick in Zahlen • In Deutschland leben rund 8,5 Millionen Familien mit 14,2 Millionen minderjährigen Kindern. • Davon leben 1,6 Millionen (19 Prozent) in Ostdeutschland und 6,9 Millionen Familien in Westdeutschland. • In 13 Prozent der Familien leben drei oder mehr Kinder. • Gut 43 Prozent der Familien in Deutschland mit minderjährigen Kindern sind eingewandert oder haben mindestens einen Elternteil, der nicht in Deutschland geboren ist. • Die Bevölkerung in Brandenburg wird immer älter. Mit einem Durchschnittsalter von 47,1 Jahren hatte Brandenburg 2022 die viertälteste Bevölkerung in Deutschland. Die Migration konnte diese demographische Entwicklung ein wenig aufhalten, da Zugewanderte in der Regel jünger sind als der Bevölkerungsdurchschnitt. • Gefragt danach, wer ihnen in schwierigen Zeiten helfen kann, sagen im Bevölkerungsdurchschnitt 82 Prozent, dass sie diese Personen in der Familie finden würden. • Zwei Drittel der befragten Eltern mit minderjährigen Kindern und damit mehr als der Bevölkerungsdurchschnitt finden es wichtig, mehr Entlastung vom Staat zu erhalten. • In Deutschland sind 63 Prozent der erwerbstätigen Mütter mit einem Kind unter sechs Jahren in Teilzeit erwerbstätig und damit eine Ausnahme in Europa. • Mütter in Ostdeutschland sind häufiger erwerbstätig und arbeiten mehr Wochenstunden als westdeutsche Mütter. • Für rund 86 Prozent der Unternehmen sind familienfreundliche Maßnahmen bedeutsam – vor allem, um qualifizierte Beschäftigte im Unternehmen zu halten. • 7,4 Prozent der Familien in Deutschland leben in großer Armut, 2020 lag der Wert bei 5 Prozent. Etwa 15 Prozent der Kinder in Deutschland sind von Armut bedroht. • Laut einer Studie von 2022 machen sich rund 32 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 17 Jahren Sorgen aufgrund des Klimawandels, 41 Prozent sorgten sich aufgrund des Krieges gegen die Ukraine und 44 Prozent aufgrund von Inflation und drohender Energiekrise. Was zeichnet eine familienfreundliche Kommune aus? Bisher nehmen nur wenige Dörfer und Städte explizit die Interessen der jungen Menschen in den Fokus. Vor einigen Jahren gab es noch deutlich mehr Wettbewerbe und Initiativen, die familienfreundliche Kommunen adressiert haben. So wurde Finsterwalde 2018 mit dem 1. Platz beim Wettbewerb zur „kinder- und familienfreundlichen Gemeinde“ des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Den Wettbewerb gibt es nicht mehr. Auch die Zertifizierung als „Familiengerechte Kommune“ durch die Bertelsmann-Stiftung wurde eingestellt. Dabei sollte das Thema angesichts des demographischen Wandels, des Fachkräftemangels und des Standortwettbewerbs weiter eine wichtige Rolle spielen. Denn wo Familien fehlen, dort fehlen Arbeitskräfte und Kaufkraft, Kinder für Schulen und Kitas, Mitglieder in Vereinen, zahlende Gäste in Zoos, Schwimmbädern, Kinos, Museen. Kommunen, die attraktiv für Familien sein wollen, sollten deren Interessen in den Blick nehmen und sich an den von der UN festgeschriebenen Kinderrechten orientieren. Dazu gehören, dass sie Schutz vor Gewalt und Missbrauch bieten, Kindern ein gesundes Aufwachsen ermöglichen, den Zugang zu guter und inklusiver Bildung, dass sie in einer sau- 14,2 11,8 18,4 36,2 19,4 Familien mit Kindern Prignitz-Oberhavel Uckermark-Barnim Oberland-Spree Havelland-Fläming Lausitz-Spreewald Die Lausitz auf Platz 2: Anteil der Familien mit Kindern unter 18 Jahren an der Gesamtbevölkerung in Prozent. Quelle: Familienbericht Brandenburg 2024

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