lausebande-05-2025

68 › Titelthema Strukturwandel: Hier darf die junge Generation mitentscheiden 17 Milliarden Euro – diese riesige Summe stellt der Bund der Lausitz vom Dreiländereck bis in den Speckgürtel Berlins zur Verfügung, um den Kohleausstieg abzufedern. Doch wer entscheidet eigentlich, welche Projekte mit den Strukturmilliarden umgesetzt werden und dürfen dabei auch die Jüngsten mitreden? Sowohl Brandenburg als auch Sachsen haben einen FördermittelvergabeProzess aufgesetzt, der möglichst viele Akteure aus der Zivilgesellschaft beteiligt. Einige Initiativen und Programme zielen explizit auf die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen in der Lausitz. In Brandenburg hat der Landtag 2022 dazu einen Beschluss gefasst, der eine umfassende Beteiligung junger Menschen am Strukturwandel einfordert. Eine solche Jugendbeteiligung auf Regionalebene ist bundesweit einzigartig. In den vergangenen Jahren sind hierfür passende Strukturen und Programme geschaffen worden. Mission 2038 ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und wird vom Freistaat Sachsen gefördert. Zum einen gab es Fördermittel für konkrete Projekte junger Menschen. Damit wurden u.a. eine Müllsammelaktion, eine Schuldisco, ein Jugendkino und Treffpunkte für Jugendliche organisiert. Außerdem gibt es Workshops für Jugendliche und für erwachsene Multiplikatoren. Ein weiteres Ergebnis des Projekts ist der Podcast Revierleuchten, der junge engagierte Menschen in den Revieren vorstellt. LUPO – Jugend im Strukturwandel: Das Projekt, das im sächsischen Teil des Lausitzer Reviers und dort in den sogenannten kernbetroffenen Regionen wirkt, will die Beteiligung junger Menschen auf kommunaler Ebene stärken. Die Projektangebote wie Weiterbildungen, Beratungen und Vernetzung richten sich an Fachkräfte der Jugendarbeit, Beschäftigte der Verwaltung, Stadtratsmitglieder und Bürgermeister, damit diese in ihren Kommunen mehr bzw. neue Wege der Jugendbeteiligung gehen. Revierwende: Das Strukturwandel-Projekt des DGB adressiert in erster Linie die Angestellten und Gewerkschaften, kümmert sich mit einer bisher zwei Mal durchgeführten Jugendbefragung aber auch um die Perspektiven junger Menschen. Für die Befragung wurden in den beiden zurückliegenden Jahren gut 1.000 junge Menschen auf regionalen Ausbildungsmessen zum Lausitzer Strukturwandel befragt. Außerdem hat das Revierwende-Team gemeinsam mit dem Projekt LUPO und mit der Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz eine Methodenbox zum Strukturwandel entwickelt. Diese Methoden werden auch in eigenen Workshops an Multiplikatoren beispielsweise aus Schulen und Kommunen vermittelt. RevierUpGrade: Das Projekt wird für drei Jahre vom Bund gefördert und läuft noch bis September 2025. Ziel ist eine stärkere Beteiligung der Jugend im Transformationsprozess im Lausitzer und im Mitteldeutschen Revier. Dazu ist das Team viel in den Revieren unterwegs, organisiert Workshops, Exkursionen, Weiterbildungen, FutureLabs. Anfang Juli organisiert das Team das „Beweg Was Festival“ in Cottbus für junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren. Bei ihren vor-Ort-Präsentationen bei Volksfesten und während der Reviertour spricht die Wirtschaftsregion Lausitz auch Familien mit Kindern an – in diesem Fall unterstützt von der Spreenixe. Foto: WRL

RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxMjA2