lausebande-05-2025

Titelthema ‹ 73 eine Kinder- und Jugendkommission zu den erfolgreich umgesetzten Maßnahmen. In Wolfsburg wird die junge Generation bei sämtlichen räumlichen Planungen der Stadt beteiligt, sofern ihre Rechte und Interessen betroffen sind. Die Stadt hat eine Kinderbeauftragte, die all das sicherstellt. 2022 wurde die digitale Bildungsplattform Wolfsburger Lupe gestartet. Dort finden sich lokale Bildungsangebote, Ratgeber und ein Kita- und Schulfinder. Finanziert wurde das Portal über das Bundesprojekt Smart Cities. Bad Oldesloe: Kinderrechtepark & Weihnachtsmannwecken Im deutschen Grundgesetz sind sie bis heute nicht verankert, im schleswig-holsteinischen Bad Oldesloe haben sie einen eigenen Park bekommen: die UN-Kinderrechte. Der 2010 eröffnete Kinderrechtepark erhält regelmäßig ein neues Kunstwerk, das eines der zwölf Kinderrechte symbolisiert. Gestaltet werden sie von Kita-Kindern aus der 25.000 Einwohner zählenden Kommune. Umgesetzt wird das Projekt von der Stadt und dem Kinderschutzbund. Weitere Projekte, mit denen Kinder und Jugendliche direkt angesprochen werden, sind legale Graffiti-Wände und regelmäßige offene Graffiti-Angebote. Außerdem wurde 2005 auf Wunsch von Jugendlichen ein Skate-Park errichtet, der bis heute junge Menschen auch aus der Umgebung anzieht. Jährlicher Höhepunkt für Familien mit jüngeren Kindern ist das Weihnachtsmannwecken zum Einläuten der Adventszeit. Singend und tanzend rufen die Oldesloer Kinder auf dem Markplatz vor dem Rathaus den bärtigen Mann, um ihn aus dem Winterschlaf zu wecken. Hattingen: Notinseln & Wickelräume Das Lokale Bündnis für Familie in Hattingen im Ruhrgebiet zeigt, wie man Familienfreundlichkeit auch mit wenig finanziellen Ressourcen umsetzen kann. Das Bündnis, das seit 2006 besteht und etwa 60 Partner zählt, trifft sich vier Mal im Jahr und versucht, Baby-, Kinder- und Familienfreundlichkeit im kommunalen Alltag umzusetzen. Notinsel-Aufkleber an Geschäften und öffentlichen Einrichtungen zeigen Kindern, dass sie hier Hilfe bekommen, wenn sie ein Problem haben. Ebenfalls mit Aufklebern werden jene Orte gekennzeichnet, in denen Eltern mit Babys willkommen sind und in denen sie die Möglichkeit haben, ihr Kind zu stillen oder zu wickeln. Dazu wurden Rückzugsräume auch im Rathaus, im Jugendamt und in der Volkshochschule der 26.000 Einwohner-Stadt geschaffen. Höhepunkt der Bündnis-Arbeit ist das jährliche Familienfest, das immer im Wechsel an einer der Grundschulen in der Stadt veranstaltet wird und das Familien einen niedrigschwelligen Zugang zu Beratungs- und Informationenangeboten rund um das Thema Familie ermöglicht. Brühl: Bespielbare und besitzbare Stadt Die Stadt Brühl in Nordrhein-Westfalen hat ebenfalls einen spannenden Ansatz für mehr Familienfreundlichkeit entwickelt. 2017 hat die Stadt mit knapp 48.000 Einwohnern das Projekt „Bespielbare und besitzbare Stadt“ ins Leben gerufen. Dafür wurden in der Innenstadt über 200 Objekte wie abgeschrägte Sitzobjekte, Hüpfspiele, Fußabdrücke, Rechenraupen, ein Bücherwurm und ein Fernrohr installiert. Darüber hinaus fördert die Kommune gemeinsam mit dem Kinderschutzbund die Mobilität von Kindern. Dafür werden breite Fuß- und Radwege, Tempo 30-Zonen sowie verkehrsberuhigte Bereiche geschaffen. Weitere Projekte für mehr Familienfreundlichkeit sind der „Lieblingsplatz“, ein Begegnungs- und Beratungsort für Familien und Foto: Stadt Bad Oldesloe 3 4 5 3

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