Seite 40 - lausebande-06-2014

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Flüssigkeiten. Sie werden durch
das Säure-Base-Puffersystem im
Gleichgewocht gehalten, das nor-
malerweise reibungslos funktio-
niert. Eine „Übersäuerung“ des
Körpers ist demnach bei gesunden
Menschen ausgeschlossen. Es kann
allerdings bei Funktionsstörungen
oder Krankheit dazu kommen, dass
sich der pH-Wert des Blutes in ei-
nen stärker basischen oder stärker
sauren Bereich verschiebt. Ist der
Wert stärker sauer, wird das von
Ärzten als Azidose (Übersäuerung)
bezeichnet. Hier setzt eine Art
Selbstheilungsmechanismus ein,
indem der Betroffene beispielswei-
se sehr schnell zu atmen beginnt,
um das überschüssige saure Koh-
lendioxid loszuwerden. Reicht dies
allein nicht, ist eine medeizinische
Behandlung dringend erforderlich.
Macht Übersäuerung dick?
Eine Übersäuerung kann nur durch
eine Krankheit hervorgerufen wer-
den, eine Behandlung widmet
sich dann auch nicht dem Kör-
pergewicht, sondern dem Krank-
heitsbild. Nach Meinung der Ver-
fechter der Säure-Basen-Diät soll
je nach Diätform das Verhältnis
Base:Säure von 80:20 oder 70:30
eingehalten werden. Bei dieser Er-
nährungsweise überwiegen basi-
sche Lebensmittel deutlich – und
da diese in der Regel kalorienärmer
sind (siehe Beispiele oben), kann
tatsächlich das Körpergewicht re-
duziert werden. Man nimmt also
Nach Meinung der Verfech-
ter der Säure-Basen-Diät
können ein Übergewicht und auch
viele gesundheitliche Störungen
durch die Übersäuerung des Kör-
pers verursacht werden. Für die-
se alternative Ernährungsform
werden alle Lebensmittel in zwei
Gruppen eingeteilt – in sauer und
basisch. Zu den basischen Lebens-
mitteln zählen z.B. viele Gemüse,
Kräuter, Nüsse, Obst oder Trocken-
früchte, während tierische Lebens-
mittel wie Eier, Milchprodukte,
Fleisch und Fisch sowie Genuß-
mittel wie Alkohol und Kaffee zu
den säurebildenden Lebensmitteln
zählen. Bei manchen Varianten der
Säure-Basen-Diät gelten Milchpro-
dukte aber auch als neutral. Abge-
speckt werden soll bei dieser Diät,
indem der vermeintlich angefutter-
te Säureüberschuss durch basische
Lebensmittel ausgeglichen wird.
Der pH-Wert
Der Säuregehalt wird anhand des
pH-Wertes gemessen. Dieser be-
schreibt die Konzentration der po-
sitiv geladenen Wasserstoff-Ionen
in einer Flüssigkeit. Je aggressiver
eine Säure, desto niedriger ist der
pH-Wert.
• Neutrale Lösung = pH 7
• Säure = pH Wert kleiner als 7
• Base= ph Wert größer als 7
Übersäuerung als Gefahr?
Im menschlichen Körper gibt es
sowohl basische als auch saure
Alternative Ernährungsformen
Teil 3: Die Säure-Basen-Diät
Unseren Ratgeber für Ernährung betreut Katrin Löder
Der Ratgeber Ernährung wird erstellt mit freundlicher Unter-
stützung des aid Infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
ab, weil man sich ausgewogener
und gesünder ernährt.
Probleme
Diese Ernährungsform bevorzugen
oft Diättreibende, die keine Kalo-
rien zählen wollen. Die einfache
Einteilung in basische und saure
Lebensmittel erleichtert die Orien-
tierung. Allerdings können folgen-
de Probleme auftreten:
• Fehlende Nährstoffe aus „sau-
ren“ Lebensmitteln (z.B. Eisen,
Kalzium)
• Rückfälle durch Verzicht auf vie-
le übliche Lebensmittel (Fleisch,
Eier, Milchprodukte)
Beurteilung
Eine Einteilung der Lebensmittel
in Basennahrung und Säurennah-
rung ist nicht begründet. Durch
eine vollwertige und ausgewogene
Ernährung lassen sich gesundheit-
liche Beschwerden bessern und
ebenfalls kann Erkrankungen vor-
gebeugt werden.
Hinweis
Eine Diät sollte ärztlich betreut
sein. Und, wie in der Einleitung
im April schon geschrieben – ich
werde keine dieser Ernährungs-
formen empfehlen.
Ganz nach dem Motto:
„Wer heilt, hat recht!
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