lausebande-2021-06
20 › Aktuelles Stand 20. Mai 2021: Endlich ist Licht am Ho- rizont! Die Inzidenzen sind im Sinkflug und der Sommer scheint für unsere Kinder gerettet. Si- cher wird die Pandemie imHerbst nicht vorbei sein und uns noch eine gewisse Zeit begleiten. Dennoch haben wir uns entschlossen, diese Rubrik mit die- ser Ausgabe zu beenden. Die Geschwindigkeit neu- er und für Familien relevanter Erkenntnisse rund um SARS-CoV-2 nimmt ab, für Familien und Kin- der wird es nun vor allem um die Bewältigung der Folgen in Sachen Bildungsrückstand, Bewegungs- mangel und sozialer Distanz gehen. Dazu haben wir uns das sogenannte 2-Milliarden-Aufholpaket einmal genauer angeschaut. Zudem erfolgt in einem Gastbeitrag eine Einordnung zur Sterblich- keit von Kindern in der Pandemie, die Eltern Sor- gen nehmen kann – hier geht unser Dank an Birgit Franchy, engagierte Herausgeberin des befreunde- ten Familienmagazins KingKalli aus Aaachen. Ein Ausblick Der Sinkflug der Inzidenzwerte im Mai hat selbst Experten überrascht. Ursprünglich wurde ein saiso- naler Effekt als nur geringfügig eingeschätzt, insge- samt scheinen auch viele Faktoren einen Beitrag zu leisten. So steht Deutschland beim Impfen viel bes- ser da, als es viele Medienberichte anmuten lassen und gehört weiterhin weltweit zu den Ländern mit den meisten verabreichten Impfdosen. Hier wird vor allem der Sommer darüber entscheiden, ob ab Herbst auch Impfungen für Kinder unter 12 Jahren notwendig sein könnten. Lassen sich ausreichend Menschen imAlter darüber impfen, sodassmit etwa 70 bis 80%Geimpfter bzw. Genesener eine Herden- immunität erreicht wird, könnte nach Expertenmei- nungen auf eine Impfung kleiner Kinder verzichtet werden – zumal sie an Covid-19 nach wie vor nicht schwer zu erkranken scheinen. Wir schauen des- halb abschließend noch einmal auf die Situation der Kinder und aufs Impfen. PIMS und Long Covid bei Kindern In unseren Hinweisen zu PIMS und Long Covid als mögliche Folgeerscheinungen einer Infektion mit SARS-CoV-2 bei Kindern in den vergangenen Aus- gaben ging es nicht um Alarmismus, sondern um Information. Beides tritt sehr selten auf, dennoch ist es für Eltern wichtig, die Symptome einordnen und ihren Kindern im Fall des Falles rechtzeitig helfen zu können. Beides scheint gut therapierbar. Stets aktualisierte Daten zu diesen Folgen sind auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Pädi- atrische Infektiologie unter dgpi.de/aktuelles/co- vid-19/ zu finden, zum Redaktionsschluss wurden insgesamt 314 registrierte PIMS-Fälle ausgewiesen, die meisten traten im Frühjahr 2021 auf. Insge- samt zeigt auch die zurückliegende dritte Welle, dass Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren keine schweren Krankheitsverläufe aufweisen und nicht von tödlichen Verläufen betroffen sind. Bis zum Re- daktionsschluss waren von insgesamt rund 86.000 Todesfällen im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 in Deutschland nur 18 unter 20 Jahren – für 13 dieser Fälle existieren genauere Angaben, die allesamt auf Vorerkrankungen hinweisen. Insofern bleibt die ak- tuelle Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche in der Gefährdung deutlich hinter Influenza und vielen anderen „etablierten“ Krankheiten zurück. Ein Plädoyer fürs Impfen Viel Impfen hilft viel. Eltern sollten hier vor allem manch störrische Großeltern überzeugen. Insbe- sondere das medial geschürte Schreckgespenst As- trazeneca sollten gerade Menschen jenseits der 60 nutzen. Die Risikoabwägung kann schon ein Erst- klässler vornehmen: die Daten zeigen inzwischen, dass auf 1 Mio. Geimpfte in dieser Altersgruppe rund 2 bis 3 Todesfälle in Zusammenhang mit einer Impfung kommen können, bei einer natürlichen In- fektion sind es hingegen über 1.000. Und wer sich nicht für eine Impfung entscheidet, der entscheidet sich in den kommenden zwei Jahren zu 100% für eine natürliche Infektion. Das Virus wird bleiben und die gesamte Gesellschaft erreichen. Insofern ist die Abwägung tatsächlich bei 3: 1.000 ein Fakt, bei dem Impfgegnern im Alter über 60 Hirnbefreiung attestiert werden darf. Zudem gibt es gerade für El- tern zwei wesentliche Argumente, die Grannys von einer schnellen Impfung zu überzeugen: •Mit Blick auf besser übertragbare bzw. anstecken- dere Virus-Varianten gehen Experten davon aus, dass 70 bis 80 % der Bevölkerung zum Erreichen einer Herdenimmunität und somit für einem Schutz der Bevölkerung vor SARS-CoV-2 geimpft sein müssen. Die Alten entscheiden somit auch über die Freiheiten der Kinder. Lassen sie sich aus- reichend impfen, könnte bei kleineren Kindern auf eine Impfung verzichtet werden und es wäre für Das kleine Corona Update Redaktion: Jens Taschenberger
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