lausebande-2021-06
22 › Corona Update Woran sterben Kinder, Jugendliche und ihre Eltern in Deutschland? Steigende Inzidenzwerte bei Kindern und Jugendli- chen, gefolgt von „Eltern, die sich auf der Intensiv- station treffen“ – die Meldungen imApril hatten es in sich und steigerten die Sorge in vielen Familien. Nie in den letzten Jahren, vielleicht Jahrzehnten, war der Tod in Deutschland so omnipräsent wie während der Coronakrise. Tägliche Todesfallticker versetzen die Menschen seit März 2020 Tag für Tag in Angst, das Damoklesschwert der schweren Erkrankung scheint ständig über jeder Familie zu schweben. Dabei ist nichts schlimmer als der Tod des eigenen Kindes, aber auch der Gedanke, dass ein Kind seine Eltern anstecken könnte und diese dann versterben, wiegt unerträglich schwer. Jeder Einzelfall stellt eine unermessliche Tragödie für die betroffene Familie dar. Derzeit werden mehr Positivtestungen bei Kin- dern und Jugendlichen gemeldet, die Alters- gruppe scheint im Frühjahr 2021 besonders ge- fährdet zu sein. Rufe nach Impfstoffen für Kinder werden immer lauter. Wir ergreifen den Anlass, diesem schwierigen emotionalen und angstbe- setzten Thema ein paar nüchterne, einordnende Zahlen aus offiziellen Quellen entgegenzusetzen. Beruhigende Worte für Familien gibt es zudem von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) sowie der Deutschen Ge- sellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaus- hygiene (DGKH). Nach einem Jahr Corona kann für Deutschland Coronainfektion als ständiges Damoklesschwert über den Köpfen der Familien? Eine Einordnung von Birgit Franchy, veröffentlicht am 6. Mai 2021 bei KingKalli Aachen festgehalten werden: Besonders gefährdet waren die Senioren, also die Generation der Großeltern. 78.588 Menschen zwischen 60 und 90 und älter sind in Deutschland an oder mit dem Coronavirus verstorben (Stand 27. April 2021). Das Durch- schnittsalter der Verstorbenen liegt etwa bei 82 Jahren. 95 % der Toten waren über 60 Jahre alt. Lediglich 0,1 % der Todesfälle trat bei Personen unter 30 Jahren auf. (Statistik siehe QR-Code) April 2021: Mehr kranke Kinder und Jugendliche? Während vor allem im letzten Winter die Positivtestungen und Todesfälle trotz aller Maß- nahmen bei Senioren besonders hoch waren, sind es im April 2021 die Alters- gruppen der 5- bis 19-Jährigen, die besonders hohe Inzidenzwerte aufweisen. (Statistik siehe QR-Code) In diesem Zusammenhang weist die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) auf das veränderte Test- geschehen hin. (Info siehe QR-Code) Während Kinder und Jugendliche wegen meist asymptomatischer Verläufe bis Anfang 2021 kaum getestet wurden, hat sich die Teststrategie seit der 6. KW 2021 verändert. Dazu DGKJ: „Die Anzahl mit PCR getesteter Personen liegt bei Er- wachsenen seit Jahresbeginn unverändert bei gut 500/100.000; die Anzahl getesteter Kinder unter 14 Jahren hat sich seit der 6. KW von unter 250 auf über 500/100.000 mehr als verdoppelt.“ Es wird darauf hingewiesen, dass lediglich posi- tive Tests kommuniziert würden, unabhängig von der Anzahl der Tests in diesen Altersgruppen. Die Positivrate gemessen an der Menge der Tests sei jedoch sogar zurückgegangen. Die DGKJ schließt daraus, dass Kinder nicht überproportional am Infektionsgeschehen beteiligt sind. Neben Kon- Sind Kita- und Schulschließungen notwendig und gerecht? Foto: prostooleh, freepik
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