lausebande-06-2025

Titelthema ‹ 47 Das Rührei zum Frühstück, der WochenendEinkauf im Supermarkt, die Taxifahrt zum Bahnhof, das Konto bei der Bank des Vertrauens, die große Familienwohnung oder der nachhaltige Solarstrom aus der Nachbarschaft. Fast überall im Alltag haben wir mit Genossenschaften zu tun – manchmal ganz bewusst als Mitglied und manchmal indirekt, wenn wir Produkte oder Dienstleistungen von Genossenschaftsmitgliedern nutzen. Die etwa 200 Jahre alte Genossenschaftsidee ist dabei aktueller denn je. Die Vereinten Nationen (UN) haben 2025 zum Internationalen Jahr der Genossenschaften ausgerufen und lenken damit zugleich den Fokus auf die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN. Denn die genossenschaftlichen Prinzipien Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung sind wie geschaffen für die Erreichung eben dieser Ziele, zu denen unter anderem der Kampf gegen Armut, der Ausbau hochwertiger Bildung und nachhaltiges Produzieren und KonGemeinsam mehr erreichen Wie Genossenschaften die Welt ein wenig besser machen Terp‘sche Bürgergenossenschaft Die Dorfgemeinschaft weiterentwickeln und ihr eine wirtschaftliche, sozial-kulturelle, und ökologische Perspektive geben – mit diesem Ziel ist die Terp’sche Bürgergenossenschaft 2019 gestartet. „Für uns war die Genossenschaft damals das beste Modell, einen Kredit wollte uns die Bank nicht geben“, erzählt Vorstand Joachim Klammer. Also hat man auf das Genossenschaftsmodell gesetzt und zusätzlich Genussrechte ausgegeben. Aktuell gehören der Terp’schen Bürgergenossenschaft 22 Mitglieder an – vom Familienvater bis zum Ruheständler. Jeder von ihnen hat mindestens einen Anteil in Höhe von 200 Euro erworben. Mit dem Kapital kann die Dorfgemeinschaft zehn Hektar Fläche bewirtschaften, die werden für den Anbau von Getreide und Heu genutzt und für zwei Hühnermobile. Etwa 400 Hühner legen täglich Eier. Die sind biozertifiziert und werden über den Direktverkauf im Dorf und in zwei Einkaufsmärkte in Cottbus verkauft. Die Nachfrage ist groß. Das zweite Standbein der Genossenschaftler sind Dienstleistungen in Forstwirtschaft und Gartenbau. Zwei Angestellte hat die Genossenschaft und sie würde noch weiter wachsen, wenn sie entsprechende landwirtschaftliche Flächen findet. Der Bedarf ist da. Das Ziel, die Dorfgemeinschaft zu stärken und eine neue Perspektive zu schaffen, ist bereits erreicht. www.terpe-bg.de sumieren gehören. „Genossenschaften sind die Lösung für viele globale Herausforderungen unserer Zeit“, so UN-Generalsekretär António Guterres. „Genossenschaften fördern regionales Unternehmertum, ermöglichen den Zugang zu Märkten und bekämpfen weltweit Armut und soziale Ausgrenzung. Genossenschaften gestalten eine bessere Welt.“ António Guterres, UN-Generalsekretär © UN Photo/ Mark Garten

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